RS OGH 1983/3/23 1Ob52/82 (1Ob53/82), 1Ob27/84 (1Ob28/84), 1Ob1/89, 1Ob18/89, 1Ob10/90, 1Ob3/91, 1Ob

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Veröffentlicht am 23.03.1983
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Norm

AHG §1 Ca
AHG §1 Cb

Rechtssatz

Eine unrichtige, jedoch vertretbare Rechtsauffassung vermag selbst dann keinen Amtshaftungsanspruch zu begründen, wenn die Rechtsansicht von der höheren Instanz nicht gebilligt wird; insbesondere geht es nicht an, jede Frage, die im Ermessensrahmen zu entscheiden ist, in einem nachfolgenden Amtshaftungsprozess einer neuen Prüfung zu unterziehen.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 52/82
    Entscheidungstext OGH 23.03.1983 1 Ob 52/82
  • 1 Ob 27/84
    Entscheidungstext OGH 12.12.1984 1 Ob 27/84
    Auch
  • 1 Ob 1/89
    Entscheidungstext OGH 26.04.1989 1 Ob 1/89
  • 1 Ob 18/89
    Entscheidungstext OGH 11.10.1989 1 Ob 18/89
    nur: Eine unrichtige, jedoch vertretbare Rechtsauffassung vermag keinen Amtshaftungsanspruch zu begründen. (T1)
    Veröff: SZ 62/162 = JBl 1990,382
  • 1 Ob 10/90
    Entscheidungstext OGH 20.06.1990 1 Ob 10/90
    nur T1; Veröff: SZ 63/106
  • 1 Ob 3/91
    Entscheidungstext OGH 13.02.1991 1 Ob 3/91
    Veröff: ÖA 1992,90
  • 1 Ob 1/91
    Entscheidungstext OGH 06.03.1991 1 Ob 1/91
    nur T1; Veröff: JBl 1991,526
  • 1 Ob 14/92
    Entscheidungstext OGH 24.04.1992 1 Ob 14/92
    Auch; Beisatz: Im Amtshaftungsprozess ist nicht etwa wie im Rechtsmittelverfahren zu prüfen, ob die beanstandete Entscheidung richtig ist, sondern ob sie auf vertretbarer Gesetzesauslegung bzw Rechtsanwendung beruht. (T2)
    Veröff: SZ 65/63
  • 1 Ob 20/92
    Entscheidungstext OGH 20.05.1992 1 Ob 20/92
    nur: Insbesondere geht es nicht an, jede Frage, die im Ermessensrahmen zu entscheiden ist, in einem nachfolgenden Amtshaftungsprozess einer neuen Prüfung zu unterziehen. (T3)
    Beisatz: Gerade dort, wo dem entscheidenden Organ ein Ermessensspielraum eingeräumt ist, liegt Unvertretbarkeit seiner Entscheidung nicht schon dann vor, wenn eine neue Prüfung des Ermessensspielraumes zu einer anderen Entscheidung führte. (T4)
    Veröff: RZ 1993/101 S 283
  • 1 Ob 9/93
    Entscheidungstext OGH 25.08.1993 1 Ob 9/93
    Auch; nur T1; Beis wie T2
  • 1 Ob 37/93
    Entscheidungstext OGH 16.02.1994 1 Ob 37/93
    Auch; Beis wie T2
  • 1 Ob 28/94
    Entscheidungstext OGH 27.01.1995 1 Ob 28/94
    Auch; nur T1; Beis wie T2
  • 1 Ob 18/95
    Entscheidungstext OGH 27.07.1995 1 Ob 18/95
    Auch; nur T1; Beisatz: Nicht jede objektiv unrichtige Entscheidung begründet einen Amtshaftungsanspruch. (T5)
    Veröff: SZ 68/133
  • 1 Ob 8/95
    Entscheidungstext OGH 17.10.1995 1 Ob 8/95
    Auch; nur T1; Beis wie T2
    Veröff: SZ 68/191
  • 1 Ob 51/95
    Entscheidungstext OGH 19.12.1995 1 Ob 51/95
    Auch; nur T1
  • 1 Ob 1043/95
    Entscheidungstext OGH 26.03.1996 1 Ob 1043/95
    Auch; Beis wie T2
  • 1 Ob 45/95
    Entscheidungstext OGH 27.02.1996 1 Ob 45/95
    Beis wie T4; nur T3
  • 1 Ob 2192/96a
    Entscheidungstext OGH 25.06.1996 1 Ob 2192/96a
    Auch; nur T1; Beis wie T2; Beis wie T5
    Veröff: SZ 69/148
  • 1 Ob 2191/96d
    Entscheidungstext OGH 25.06.1996 1 Ob 2191/96d
    Auch; nur T1; Beis wie T5
    Veröff: SZ 69/147
  • 1 Ob 2413/96a
    Entscheidungstext OGH 28.01.1997 1 Ob 2413/96a
    Vgl; nur T1; Beis wie T2
  • 1 Ob 373/97b
    Entscheidungstext OGH 28.04.1998 1 Ob 373/97b
    Vgl auch; nur T1; Beisatz: Nicht schon jedes objektiv unrichtige Organverhalten schießt auch schon das erst amtshaftungsbegründende Verschulden ein. Im Amtshaftungsverfahren ist, anders als im Rechtsmittelverfahren, nicht bloß zu prüfen, ob die beanstandete Entscheidung des Organs richtig war, sondern - wenn deren Unrichtigkeit bejaht wird - auch, ob sie auf einer vertretbaren Rechtsauffassung, somit auf einer bei pflichtgemäßer Überlegung vertretbaren Rechtsauslegung oder Rechtsanwendung beruhte. (T6)
  • 1 Ob 391/97z
    Entscheidungstext OGH 09.06.1998 1 Ob 391/97z
    Vgl auch; Beis wie T2
    Veröff: SZ 71/98
  • 1 Ob 60/98z
    Entscheidungstext OGH 29.09.1998 1 Ob 60/98z
    Auch; nur T1; Beisatz: Anders als im Rechtsmittelverfahren ist nicht bloß zu prüfen, ob die beanstandete Entscheidung des Organs richtig war, sondern - wenn deren Unrichtigkeit bejaht wird - auch, ob sie auf einer vertretbaren Rechtsauffassung, somit auf einer bei pflichtgemäßer Überlegung vertretbaren Rechtsauslegung oder Rechtsanwendung beruhte. (T7)
  • 1 Ob 98/00v
    Entscheidungstext OGH 06.10.2000 1 Ob 98/00v
    Auch; Beisatz: Nach stRspr ist im Amtshaftungsprozess nicht, wie in einem Rechtsmittelverfahren zu prüfen, ob die in Betracht kommende Entscheidung oder das zu beurteilende Organverhalten richtig war, sondern ob die Entscheidung bzw das Verhalten auf einer bei pflichtgemäßer Überlegung vertretbaren Gesetzesauslegung oder Rechtsanwendung beruhte. Nur die Abweichung von einer klaren Gesetzeslage oder stRspr, die nicht erkennen lässt, dass sie auf einer sorgfältigen Überlegung beruht, wird regelmäßig als Verschulden anzusehen sein. (T8)
  • 1 Ob 285/00v
    Entscheidungstext OGH 07.08.2001 1 Ob 285/00v
    nur T1, Beis wie T6; Beis wie T8
    Veröff: SZ 74/133
  • 1 Ob 298/00f
    Entscheidungstext OGH 22.10.2001 1 Ob 298/00f
    nur: Eine unrichtige, jedoch vertretbare Rechtsauffassung vermag selbst dann keinen Amtshaftungsanspruch zu begründen, wenn die Rechtsansicht von der höheren Instanz nicht gebilligt wird. (T9)
    Beis wie T8
  • 1 Ob 291/01b
    Entscheidungstext OGH 17.12.2001 1 Ob 291/01b
    nur T1; Beis wie T6
  • 1 Ob 148/01y
    Entscheidungstext OGH 26.06.2001 1 Ob 148/01y
    Beis wie T2; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T7; Beis wie T8; Beisatz: Die Frage, ob eine Rechtsansicht als vertretbar angesehen werden kann, ist in jedem Einzelfall konkret zu prüfen. Im Allgemeinen ist daher die Prüfung der Vertretbarkeit einer Rechtsansicht keine Rechtsfrage von erheblicher Bedeutung im Sinne des § 502 Abs 1 ZPO, es sei denn, es läge eine krasse Fehlbeurteilung im angefochtenen Urteil vor. (T10)
  • 1 Ob 62/02b
    Entscheidungstext OGH 30.04.2002 1 Ob 62/02b
    nur T3; Beis wie T2; Beis wie T5; Beis wie T7; Beis wie T8; Beis wie T10; Beisatz: Hier: Die von den Organen des beklagten Rechtsträgers anzuwendende Vorschrift des § 14 Abs 15 des Vorarlberger Raumplanungsgesetzes (RPG) wurde erst kurz vorher erlassen. (T11)
  • 1 Ob 219/02s
    Entscheidungstext OGH 26.11.2002 1 Ob 219/02s
    Beis wie T2; Beis wie T7
  • 1 Ob 9/03k
    Entscheidungstext OGH 25.03.2003 1 Ob 9/03k
    nur T1; Beis wie T2; Beis wie T10
    Veröff: SZ 2003/29
  • 1 Ob 101/04s
    Entscheidungstext OGH 25.06.2004 1 Ob 101/04s
    Vgl auch; Beis wie T8
  • 1 Ob 10/07p
    Entscheidungstext OGH 05.06.2007 1 Ob 10/07p
    nur T9; Beis wie T10; Beisatz: Es soll nicht jede Rechtsansicht oder Beweiswürdigung, die von der höheren Instanz nicht gebilligt wurde, schon als rechtswidrig und schuldhaft gelten; die Rechtsanwendung soll vielmehr lebendig erhalten und daher der Rechtsauslegung nicht allzu strenge Fesseln angelegt werden. (T12)
    Beisatz: Sind Gesetzesbestimmungen nicht vollkommen eindeutig, enthalten sie Unklarheiten über die Tragweite ihres Wortlauts und steht zudem keine höchstgerichtliche Rechtsprechung als Entscheidungshilfe zur Verfügung, kommt es allein darauf an, ob bei pflichtgemäßer Überlegung aller Umstände die getroffene Entscheidung als vertretbar bezeichnet werden kann. (T13)
  • 1 Ob 164/07k
    Entscheidungstext OGH 18.12.2007 1 Ob 164/07k
    Auch; nur T9
  • 1 Ob 90/07b
    Entscheidungstext OGH 22.10.2007 1 Ob 90/07b
    Auch; nur T1; Beis wie T2; Veröff: SZ 2007/160
  • 1 Ob 44/09s
    Entscheidungstext OGH 31.03.2009 1 Ob 44/09s
    Vgl auch; Beisatz: Vertretbarkeit ist bei Abweichen von einer klaren Rechtslage oder der ständigen höchstgerichtlichen Rechtsprechung - ohne Auseinandersetzung mit den gegenteiligen Argumenten - zu verneinen. (T14)
  • 1 Ob 86/09t
    Entscheidungstext OGH 26.05.2009 1 Ob 86/09t
    Vgl auch; Beisatz: Die bloße Unrichtigkeit einer Entscheidung begründet noch keine Schadenersatzpflicht. Vielmehr ist auch ein Verschulden des Entscheidungsorgans erforderlich. (T15)
    Beisatz: Geht es um die (unrichtige) Beurteilung von Rechtsfragen, ist Verschulden grundsätzlich nur dann zu bejahen, wenn der Entscheidung eine nach den Umständen unvertretbare Rechtsansicht zugrunde liegt. (T16)
    Beisatz: Das gilt sowohl für das Amtshaftungsrecht als auch in anderen Bereichen, in denen durch bindende Aussprüche eines Entscheidungsorgans in die Rechtssphäre einer Partei eingegriffen wird. (T17)
  • 1 Ob 14/10f
    Entscheidungstext OGH 20.04.2010 1 Ob 14/10f
    nur T9; Beis wie T10
  • 1 Ob 101/10z
    Entscheidungstext OGH 06.07.2010 1 Ob 101/10z
    Auch; Beis wie T12 nur: Es soll nicht jede Rechtsansicht oder Beweiswürdigung, die von der höheren Instanz nicht gebilligt wurde, schon als rechtswidrig und schuldhaft gelten. (T18)
  • 1 Ob 86/10v
    Entscheidungstext OGH 06.07.2010 1 Ob 86/10v
    Beis wie T8; Beisatz: Hier: Anwendung der „Chargenvermutung“ gemäß Art 14 Abs 6 EG?BasisVO und des „Abstellungsauftrags“ gemäß § 39 Abs 2 LMSVG einerseits sowie Bewertung der Gesundheitsschädlichkeit iSd Art 14 Abs 2 lit a EG?BasisVO und des Österreichischen Lebensmittelhandbuchs andererseits durch die Lebensmittelaufsicht. (T19)
  • 1 Ob 6/11f
    Entscheidungstext OGH 31.03.2011 1 Ob 6/11f
    nur T9; Beis wie T10; Beis wie T13; Beis wie T14
  • 1 Ob 68/11y
    Entscheidungstext OGH 28.04.2011 1 Ob 68/11y
    Auch; nur: Eine unrichtige, jedoch vertretbare Rechtsauffassung vermag keinen Amtshaftungsanspruch zu begründen; insbesondere geht es nicht an, jede Frage, die im Ermessensrahmen zu entscheiden ist, in einem nachfolgenden Amtshaftungsprozess einer neuen Prüfung zu unterziehen. (T20)
    Beis wie T10
  • 1 Ob 154/11w
    Entscheidungstext OGH 01.09.2011 1 Ob 154/11w
    nur T1; Beis wie T4
  • 1 Ob 214/11v
    Entscheidungstext OGH 24.11.2011 1 Ob 214/11v
    Auch; nur T1; Beis wie T5
  • 1 Ob 213/11x
    Entscheidungstext OGH 24.11.2011 1 Ob 213/11x
    Auch; nur T3; Beis wie T4; Beis wie T10; Beisatz: Hier: Auslegung eines unbestimmten Gesetzesbegriffs, und zwar des „wichtigen dienstlichen Interesses“ iSd § 38 Abs 2 BDG. (T21)
  • 1 Ob 29/12i
    Entscheidungstext OGH 01.03.2012 1 Ob 29/12i
    nur T9
  • 1 Ob 4/12p
    Entscheidungstext OGH 24.05.2012 1 Ob 4/12p
    Auch; nur T1; Beis wie T8 nur: Nach stRspr ist im Amtshaftungsprozess zu prüfen, ob die Entscheidung bzw das Verhalten auf einer bei pflichtgemäßer Überlegung vertretbaren Gesetzesauslegung oder Rechtsanwendung beruhte. (T22)
    Beis wie T10
  • 1 Ob 168/12f
    Entscheidungstext OGH 13.12.2012 1 Ob 168/12f
    nur T3
  • 1 Ob 217/12m
    Entscheidungstext OGH 13.12.2012 1 Ob 217/12m
    Vgl auch
  • 1 Ob 183/13p
    Entscheidungstext OGH 21.11.2013 1 Ob 183/13p
    Auch; Beis wie T8; Beis wie T10
  • 1 Ob 201/13k
    Entscheidungstext OGH 21.11.2013 1 Ob 201/13k
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T10
  • 1 Ob 105/15w
    Entscheidungstext OGH 08.07.2015 1 Ob 105/15w
    Vgl; Beis wie T13; Beisatz: Eine vertretbare Auffassung stellt auch kein leichtes Verschulden bzw Versehen dar. (T23)
    Beisatz: Hier: Keine zu korrigierende grobe Verkennung der Rechtslage, weil bis zum Zeitpunkt der argumentierbaren anderslautenden Rechtsansicht der zuständigen Beamtin höchstgerichtliche Rechtsprechung zu dieser Frage nicht vorlag. (T24)
    Bem: Hier: Zum Aufenthaltsrecht nach den §§ 54, 57 NAG (idF BGBl I 2009/122); Erkenntnis des VwGH (2009/21/0386), Entscheidung des VfGH (VfSlg 18.968), Urteil des EuGH (Rs C?212/06). (T25)
  • 1 Ob 96/15x
    Entscheidungstext OGH 08.07.2015 1 Ob 96/15x
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T10
  • 1 Ob 164/15x
    Entscheidungstext OGH 17.09.2015 1 Ob 164/15x
    Vgl auch; Auch Beis wie wie T6
  • 1 Ob 230/15b
    Entscheidungstext OGH 22.12.2015 1 Ob 230/15b
    Beis wie T10
  • 1 Ob 47/16t
    Entscheidungstext OGH 28.04.2016 1 Ob 47/16t
    Auch; nur T9; Beis wie T7; Beis wie T10; Beis wie T15 nur: Die bloße Unrichtigkeit einer Entscheidung begründet noch keine Schadenersatzpflicht. (T26)
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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