RS OGH 2004/11/30 14Os135/04, 14Os23/06y, 11Os126/06y, 11Os132/08h, 11Os83/11g, 11Os93/11b, 14Os128/

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 30.11.2004
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Norm

StGB §1
StGB §20
StGB §20b
StGB §61

Rechtssatz

Die Anwendbarkeit der Bestimmungen über vermögensrechtliche Anordnungen richtet sich nach dem Zeitpunkt, zu dem die Straftat begangen wurde, auf welche sich die Maßnahme bezieht. Die durch das StRÄG 1996 geänderten Regeln über die Abschöpfung der Bereicherung sind gemäß §§ 1, 61 StGB nur dann anzuwenden, wenn sie für die Betroffenen nicht ungünstiger sind als das alte Recht. Beim Günstigkeitsvergleich ist streng fallbezogen in einer konkreten Gesamtschau der Unrechtsfolgen zu prüfen, welches Gesetz in seinen Gesamtauswirkungen für den Täter vorteilhafter wäre.

Entscheidungstexte

  • 14 Os 135/04
    Entscheidungstext OGH 30.11.2004 14 Os 135/04
  • 14 Os 23/06y
    Entscheidungstext OGH 13.06.2006 14 Os 23/06y
    Auch; nur: Beim Günstigkeitsvergleich ist streng fallbezogen in einer konkreten Gesamtschau der Unrechtsfolgen zu prüfen, welches Gesetz in seinen Gesamtauswirkungen für den Täter vorteilhafter wäre. (T1)
  • 11 Os 126/06y
    Entscheidungstext OGH 23.01.2007 11 Os 126/06y
    Auch; Anm: Die ursprünglich an dieser Stelle aus Versehen mit der Kennzeichnung T2 erfolgte Wiederholung des Teilsatzes T1 wurde gelöscht. - November 2020 (T2)
  • 11 Os 132/08h
    Entscheidungstext OGH 21.10.2008 11 Os 132/08h
    Auch; nur T1; Beisatz: Im Bereich des Suchtmittelgesetzes ist also nicht bloß ein Vergleich der Tatbestände und Sanktionsdrohungen vorzunehmen, sondern sind insbesondere die Diversionsbestimmungen mitzubedenken. (T3)
  • 11 Os 83/11g
    Entscheidungstext OGH 14.07.2011 11 Os 83/11g
    Vgl auch; Beisatz: Hier: BGBl I 2010/108 (strafrechtliches Kompetenzpaket). (T4)
  • 11 Os 93/11b
    Entscheidungstext OGH 25.08.2011 11 Os 93/11b
    Vgl auch; Beis wie T4
  • 14 Os 128/11x
    Entscheidungstext OGH 08.11.2011 14 Os 128/11x
    Vgl auch; Beis wie T4
  • 11 Os 116/11k
    Entscheidungstext OGH 17.11.2011 11 Os 116/11k
    Vgl auch
  • 15 Os 156/11x
    Entscheidungstext OGH 14.12.2011 15 Os 156/11x
    Vgl auch; Beis wie T4
  • 13 Os 2/12m
    Entscheidungstext OGH 08.03.2012 13 Os 2/12m
    Vgl; Beisatz: Die zur Tatzeit geltenden Rechtslage (§ 1 Abs 2 StGB) sah als vergleichbare vermögensrechtliche Anordnung die ? nach dem so genannten Nettoprinzip zu berechnende ? Abschöpfung der Bereicherung vor (§ 20 StGB aF), von der abzusehen war, soweit die Zahlung des Geldbetrags das Fortkommen des Bereicherten unverhältnismäßig erschweren oder ihn unbillig hart treffen würde, insbesondere weil die Bereicherung im Zeitpunkt der Anordnung nicht mehr vorhanden ist, wobei aus einer Verurteilung erwachsende andere nachteilige Folgen zu berücksichtigen waren (§ 20a Abs 2 Z 3 StGB aF). (T5)
    Beisatz: Hier: Diesbezügliche Erwägungen sind der angefochtenen Entscheidung nicht zu entnehmen. (T6)
  • 15 Os 49/12p
    Entscheidungstext OGH 30.05.2012 15 Os 49/12p
    Vgl auch
  • 14 Os 73/12k
    Entscheidungstext OGH 28.08.2012 14 Os 73/12k
    Vgl; Beis wie T5; Beisatz: Wurde ein nach § 28a Abs 4 Z 3 SMG zur Subsumtionseinheit sui generis zusammengefasstes Verhalten im Geltungsbereich des § 20 StGB sowohl in den Fassungen vor als auch nach Inkrafttreten des BGBl I 2010/108 gesetzt, ist der Günstigkeitsvergleich in einem solchen Fall der Realkonkurrenz (vgl RIS-Justiz RS0089011) für jede Tat, also für jedes (bloß) nach Maßgabe des § 28a Abs 1 SMG zu einer Handlungseinheit zusammengefasste Geschehen, gesondert vorzunehmen. (T7)
  • 12 Os 148/12z
    Entscheidungstext OGH 13.12.2012 12 Os 148/12z
    Vgl auch
  • 15 Os 91/13s
    Entscheidungstext OGH 21.08.2013 15 Os 91/13s
    Auch
  • 14 Os 1113/13v
    Entscheidungstext OGH 17.12.2013 14 Os 1113/13v
    Vgl auch; Beis wie T4; Beis wie T5
  • 17 Os 43/14y
    Entscheidungstext OGH 21.01.2015 17 Os 43/14y
    Vgl auch; Beis wie T4; Beis wie T5
  • 14 Os 110/14d
    Entscheidungstext OGH 16.12.2014 14 Os 110/14d
    Auch; Beisatz: Zuspruch an den Privatbeteiligten hindert die gleichzeitige Anordnung des Verfalls (anders als nach § 20a Abs 1 StGB in der Fassung vor BGBl I 2010/108 die Abschöpfung der Bereicherung) nicht. Der Ausschluss des Verfalls wird durch § 20a Abs 2 Z 2 StGB idgF auf Fälle beschränkt, in denen der Betroffene zivilrechtliche Ansprüche aus der Tat befriedigt oder für sie Sicherheit geleistet hat. (T8)
  • 13 Os 2/14i
    Entscheidungstext OGH 15.04.2015 13 Os 2/14i
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T6
  • 13 Os 142/14b
    Entscheidungstext OGH 25.11.2015 13 Os 142/14b
  • 13 Os 143/14z
    Entscheidungstext OGH 25.11.2015 13 Os 143/14z
  • 12 Os 88/15f
    Entscheidungstext OGH 03.03.2016 12 Os 88/15f
  • 15 Os 155/15f
    Entscheidungstext OGH 14.03.2016 15 Os 155/15f
    Auch; Beisatz: Hier: §§ 20, 20a StGB idF BGBl I 2002/134 schon zufolge des Nettoprinzips für den Angeklagten günstiger als §§ 20, 20a StGB idF BGBl I 2010/108. (T9)
  • 14 Os 29/16w
    Entscheidungstext OGH 28.06.2016 14 Os 29/16w
    Auch; Beis wie T7; Beisatz: Der Günstigkeitsvergleich ist auch bei Subsumtionseinheiten nach § 29 StGB für jede Tat gesondert vorzunehmen. (T10)
  • 13 Os 105/15p
    Entscheidungstext OGH 06.09.2016 13 Os 105/15p
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T10
  • 11 Os 96/16a
    Entscheidungstext OGH 13.09.2016 11 Os 96/16a
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T6
  • 15 Os 121/16g
    Entscheidungstext OGH 15.02.2017 15 Os 121/16g
    Auch
  • 15 Os 47/16z
    Entscheidungstext OGH 15.02.2017 15 Os 47/16z
    Auch
  • 14 Os 132/16t
    Entscheidungstext OGH 04.04.2017 14 Os 132/16t
    Auch; Beis wie T7
  • 12 Os 100/16x
    Entscheidungstext OGH 02.03.2017 12 Os 100/16x
    Auch; nur T1
  • 12 Os 123/16d
    Entscheidungstext OGH 06.04.2017 12 Os 123/16d
    Auch; Beisatz: Bei Beurteilung einer tatbestandlichen Handlungseinheit ist die zum Zeitpunkt der Vornahme des letzten Teilakts geltende Rechtslage maßgebend, ohne dass dem Täter früheres, zur Zeit vorangegangener Teilhandlungen geltendes (allenfalls günstigeres) Recht zugute käme. (T11)
  • 13 Os 101/16a
    Entscheidungstext OGH 13.03.2017 13 Os 101/16a
    Auch
  • 14 Os 32/17p
    Entscheidungstext OGH 05.09.2017 14 Os 32/17p
    Auch; Beis wie T5
  • 12 Os 41/17x
    Entscheidungstext OGH 21.09.2017 12 Os 41/17x
    Auch; nur T1
  • 14 Os 62/17z
    Entscheidungstext OGH 07.11.2017 14 Os 62/17z
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T6; Beis wie T9
  • 11 Os 76/17m
    Entscheidungstext OGH 17.10.2017 11 Os 76/17m
    Auch; Beisatz: Dabei kann eine vermögensrechtliche Anordnung auch dann nach Tatzeitrecht zu treffen sein, wenn die Tat selbst (aufgrund des diesbezüglich nach § 61 zweiter Satz StGB vorzunehmenden Günstigkeitsvergleichs) einem (ebenfalls vom Tatzeitgesetz verschiedenen) Urteilszeitgesetz zu unterstellen ist. (T12)
  • 13 Os 88/17s
    Entscheidungstext OGH 11.10.2017 13 Os 88/17s
    Auch; Beis wie T10
  • 13 Os 134/17f
    Entscheidungstext OGH 14.03.2018 13 Os 134/17f
    Auch
  • 12 Os 50/18x
    Entscheidungstext OGH 05.07.2018 12 Os 50/18x
    Auch; Beis wie T1; Beis wie T2
  • 12 Os 56/18d
    Entscheidungstext OGH 13.09.2018 12 Os 56/18d
    Auch
  • 14 Os 120/18f
    Entscheidungstext OGH 29.01.2019 14 Os 120/18f
    Auch
  • 14 Os 40/19t
    Entscheidungstext OGH 07.10.2019 14 Os 40/19t
    Vgl; Beis wie T5; Beis wie T9
  • 15 Os 137/19i
    Entscheidungstext OGH 04.03.2020 15 Os 137/19i
    Vgl; Beis wie T5; Beis wie T8; Beis wie T9; Beis wie T10
  • 13 Os 20/20w
    Entscheidungstext OGH 16.09.2020 13 Os 20/20w
    Vgl; nur T1
  • 13 Os 1/21b
    Entscheidungstext OGH 16.03.2021 13 Os 1/21b
    Vgl; Beis wie T7; Beis wie T10; Beis wie T12
  • 11 Os 81/21b
    Entscheidungstext OGH 02.11.2021 11 Os 81/21b
    Vgl; nur T1
  • 11 Os 129/21m
    Entscheidungstext OGH 15.12.2021 11 Os 129/21m
    Vgl; Beis wie T12
  • 11 Os 125/21y
    Entscheidungstext OGH 08.02.2022 11 Os 125/21y
    nur T1
  • 11 Os 24/22x
    Entscheidungstext OGH 03.05.2022 11 Os 24/22x
    Vgl; nur T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2004:RS0119545

Im RIS seit

30.12.2004

Zuletzt aktualisiert am

13.06.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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