RS OGH 1956/5/23 7Ob246/56, 3Ob255/57, 2Ob134/53, 2Ob213/54, 5Ob59/61, 1Ob308/57, 1Ob231/58, 2Ob290/

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 23.05.1956
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Norm

ABGB §1375 B
ZPO §395

Rechtssatz

Zur Wirksamkeit eines Anerkenntnisses genügt, dass der Gläubiger auf Grund eines bestimmten Sachverhaltes ernstlich den Bestand einer Forderung behauptet und dass der Schuldner die Zweifel an dem Bestand der Forderung durch sein Anerkenntnis wie bei einem Vergleich beseitigt. Voraussetzung für die Wirksamkeit des Anerkenntnisses ist nur, dass die vollständige Verwirklichung des Tatbestandes des anerkannten Grundverhältnisses als möglich angesehen wurde, dass das Anerkenntnis ernstgemeinte Feststellung ist. Das Anerkenntnis wirkt dann konstitutiv, die anerkannte Forderung wird begründet, auch wenn sie bisher nicht bestanden hat. Der Anerkennende kann sein Anerkenntnis allenfalls wegen eines Irrtums anfechten, er kann aber nicht den Nachweis führen, dass die anerkannte Forderung nicht zu Recht bestehe.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 246/56
    Entscheidungstext OGH 23.05.1956 7 Ob 246/56
  • 3 Ob 255/57
    Entscheidungstext OGH 29.05.1957 3 Ob 255/57
    Veröff: JBl 1958,44
  • 2 Ob 134/53
    Entscheidungstext OGH 25.03.1953 2 Ob 134/53
    Vgl auch
  • 2 Ob 213/54
    Entscheidungstext OGH 30.06.1954 2 Ob 213/54
  • 5 Ob 59/61
    Entscheidungstext OGH 22.02.1961 5 Ob 59/61
  • 1 Ob 308/57
    Entscheidungstext OGH 25.09.1957 1 Ob 308/57
    Beisatz: Hiedurch fallen auch verzichtbare Einwendungen in der Regel weg. (T1)
  • 1 Ob 231/58
    Entscheidungstext OGH 25.06.1958 1 Ob 231/58
  • 2 Ob 290/51
    Entscheidungstext OGH 13.06.1951 2 Ob 290/51
    Beisatz: Als Verpflichtungsgrund gilt der Grund der behaupteten Schuld. (T2)
    Veröff: SZ 24/162
  • 2 Ob 607/52
    Entscheidungstext OGH 10.09.1952 2 Ob 607/52
  • 1 Ob 867/52
    Entscheidungstext OGH 23.12.1952 1 Ob 867/52
  • 2 Ob 623/56
    Entscheidungstext OGH 05.12.1956 2 Ob 623/56
  • 8 Ob 52/63
    Entscheidungstext OGH 05.03.1963 8 Ob 52/63
  • 1 Ob 135/63
    Entscheidungstext OGH 09.10.1963 1 Ob 135/63
  • 6 Ob 214/66
    Entscheidungstext OGH 21.12.1966 6 Ob 214/66
  • 5 Ob 73/67
    Entscheidungstext OGH 19.04.1967 5 Ob 73/67
    nur: Zur Wirksamkeit eines Anerkenntnisses genügt, dass der Gläubiger auf Grund eines bestimmten Sachverhaltes ernstlich den Bestand einer Forderung behauptet und dass der Schuldner die Zweifel an dem Bestand der Forderung durch sein Anerkenntnis wie bei einem Vergleich beseitigt. (T3)
  • 6 Ob 270/67
    Entscheidungstext OGH 22.11.1967 6 Ob 270/67
    nur T3
  • 5 Ob 129/68
    Entscheidungstext OGH 28.08.1968 5 Ob 129/68
    Beisatz: Dieses Anerkenntnis bedarf keiner besonderen Form; es kann auch stillschweigend erfolgen. Als ein solches stillschweigendes Anerkenntnis ist es anzusehen, wenn der Schuldner auf eine ernstliche Forderung des Gläubigers dort, wo der regelmäßige Verkehr eine Antwort verlangt, zB auf eine Mahnung nicht reagiert (SZ 7/55). (T4)
  • 8 Ob 223/68
    Entscheidungstext OGH 01.10.1968 8 Ob 223/68
    nur T3; Veröff: SZ 41/122 = QuHGZ 1969,189
  • 6 Ob 190/70
    Entscheidungstext OGH 02.09.1970 6 Ob 190/70
  • 1 Ob 149/70
    Entscheidungstext OGH 10.09.1970 1 Ob 149/70
    nur T3
  • 7 Ob 153/70
    Entscheidungstext OGH 14.10.1970 7 Ob 153/70
    nur T3
  • 1 Ob 40/71
    Entscheidungstext OGH 11.02.1971 1 Ob 40/71
    nur T3
  • 4 Ob 524/71
    Entscheidungstext OGH 23.03.1971 4 Ob 524/71
    nur T3
  • 2 Ob 403/70
    Entscheidungstext OGH 29.04.1971 2 Ob 403/70
    nur T3; Veröff: ZVR 1972/11 S 18
  • 6 Ob 285/71
    Entscheidungstext OGH 10.12.1971 6 Ob 285/71
    nur T3
  • 1 Ob 336/71
    Entscheidungstext OGH 17.12.1971 1 Ob 336/71
    nur T3
  • 4 Ob 302/72
    Entscheidungstext OGH 29.02.1972 4 Ob 302/72
    Beis wie T2; Veröff: SZ 45/20 = ÖBl 1972,121
  • 7 Ob 118/72
    Entscheidungstext OGH 17.05.1972 7 Ob 118/72
    nur T3; Beisatz: Anerkenntnis des Versicherers gegenüber Versicherungsnehmer, Versicherungsschutz leisten zu müssen. (T5) Veröff: ZVR 1973/223 S 389
  • 8 Ob 113/72
    Entscheidungstext OGH 13.06.1972 8 Ob 113/72
    nur T3; Beisatz: Anerkenntnis der Schuld durch schlüssiges Verhalten. (T6)
  • 6 Ob 163/73
    Entscheidungstext OGH 30.08.1973 6 Ob 163/73
    nur T3; Beis wie T2; Veröff: EvBl 1974/4 S 14
  • 8 Ob 273/73
    Entscheidungstext OGH 29.01.1974 8 Ob 273/73
    nur T3; Veröff: JBl 1975,206
  • 5 Ob 12/75
    Entscheidungstext OGH 25.02.1975 5 Ob 12/75
    nur T3; nur: Voraussetzung für die Wirksamkeit des Anerkenntnisses ist nur, dass die vollständige Verwirklichung des Tatbestandes des anerkannten Grundverhältnisses als möglich angesehen wurde, dass das Anerkenntnis ernstgemeinte Feststellung ist. Das Anerkenntnis wirkt dann konstitutiv, die anerkannte Forderung wird begründet, auch wenn sie bisher nicht bestanden hat. (T7)
    Veröff: SZ 48/21
  • 2 Ob 57/75
    Entscheidungstext OGH 26.06.1975 2 Ob 57/75
  • 7 Ob 125/75
    Entscheidungstext OGH 18.09.1975 7 Ob 125/75
    nur T7
  • 1 Ob 312/75
    Entscheidungstext OGH 19.12.1975 1 Ob 312/75
    Veröff: SZ 48/141 = GesRZ 1977,28 = MietSlg 27240
  • 4 Ob 62/76
    Entscheidungstext OGH 28.06.1976 4 Ob 62/76
    nur T3; nur T7; Veröff: IndS 1977 H6/1071
  • 7 Ob 620/76
    Entscheidungstext OGH 01.07.1976 7 Ob 620/76
    Veröff: NZ 1980,183 = JBl 1977,486
  • 7 Ob 678/76
    Entscheidungstext OGH 02.12.1976 7 Ob 678/76
    nur T3; nur T7
  • 7 Ob 823/76
    Entscheidungstext OGH 13.01.1977 7 Ob 823/76
    nur T3
  • 1 Ob 815/76
    Entscheidungstext OGH 19.01.1977 1 Ob 815/76
    nur T3
  • 7 Ob 515/77
    Entscheidungstext OGH 23.06.1977 7 Ob 515/77
    nur T3
  • 1 Ob 628/77
    Entscheidungstext OGH 22.06.1977 1 Ob 628/77
  • 1 Ob 642/77
    Entscheidungstext OGH 31.08.1977 1 Ob 642/77
    Vgl auch; nur T3; Veröff: SZ 50/110
  • 4 Ob 577/78
    Entscheidungstext OGH 28.11.1978 4 Ob 577/78
    nur T3
  • 2 Ob 133/78
    Entscheidungstext OGH 07.12.1978 2 Ob 133/78
    nur T3; Veröff: SZ 51/176 = EvBl 1979/101 S 320 = JBl 1980,39
  • 7 Ob 504/79
    Entscheidungstext OGH 01.03.1979 7 Ob 504/79
    nur T3
  • 7 Ob 551/79
    Entscheidungstext OGH 15.03.1979 7 Ob 551/79
    nur T3
  • 1 Ob 626/79
    Entscheidungstext OGH 13.06.1979 1 Ob 626/79
    nur T3
  • 1 Ob 765/79
    Entscheidungstext OGH 18.12.1979 1 Ob 765/79
    nur T3
  • 2 Ob 60/80
    Entscheidungstext OGH 15.04.1980 2 Ob 60/80
    nur T3
  • 4 Ob 504/80
    Entscheidungstext OGH 17.06.1980 4 Ob 504/80
    nur T3
  • 4 Ob 160/80
    Entscheidungstext OGH 17.02.1981 4 Ob 160/80
    nur T3; Veröff: EvBl 1981/122 S 385 = DRdA 1982,298 (mit Anmerkung von Apathy) = Arb 9937 = NZ 1983,138
  • 6 Ob 654/81
    Entscheidungstext OGH 23.12.1981 6 Ob 654/81
    nur T3; Beisatz: Davon kann aber nicht gesprochen werden, wenn um eine Kontenabstimmung ersucht und dabei der nach der eigenen Aufstellung ermittelte Betrag bekanntgegeben wird. (T8)
  • 3 Ob 512/82
    Entscheidungstext OGH 14.04.1982 3 Ob 512/82
    Auch; nur T3
  • 3 Ob 550/82
    Entscheidungstext OGH 23.06.1982 3 Ob 550/82
    nur T3
  • 3 Ob 691/82
    Entscheidungstext OGH 26.01.1983 3 Ob 691/82
    nur T3
  • 7 Ob 29/83
    Entscheidungstext OGH 01.09.1983 7 Ob 29/83
    nur T3
  • 1 Ob 760/83
    Entscheidungstext OGH 09.11.1983 1 Ob 760/83
    nur T3
  • 2 Ob 553/83
    Entscheidungstext OGH 17.01.1984 2 Ob 553/83
    Auch; nur T3
  • 8 Ob 575/83
    Entscheidungstext OGH 12.04.1984 8 Ob 575/83
    Auch; nur T3
  • 4 Ob 45/85
    Entscheidungstext OGH 23.04.1985 4 Ob 45/85
    Auch; Beisatz: Im Zweifel sind einer Erklärung die weniger weitgehenden Wirkungen des deklarativen Anerkenntnisses zuzuschreiben. (T9)
    Veröff: Arb 10448
  • 2 Ob 2/87
    Entscheidungstext OGH 01.09.1987 2 Ob 2/87
    nur T3
  • 7 Ob 4/88
    Entscheidungstext OGH 25.02.1988 7 Ob 4/88
    Auch; Veröff: VersRdSch 1988,329 = VersR 1989,425
  • 9 ObA 174/90
    Entscheidungstext OGH 12.09.1990 9 ObA 174/90
    Auch; nur T3; nur T7
  • 7 Ob 588/91
    Entscheidungstext OGH 04.09.1991 7 Ob 588/91
    nur T3; Veröff: ZVR 1993/10 S 26 = VersRdSch 1993,907
  • 2 Ob 113/97z
    Entscheidungstext OGH 26.06.1997 2 Ob 113/97z
    nur T3; nur T7; Beisatz: Hier: Erklärung einer Versicherung, dass sie die Schadenersatzansprüche dem Grunde nach anerkenne, dass sie auch die Haftung für zukünftige Ansprüche anerkenne und im Sinne eines gerichtlich feststellenden Urteils auf den Verjährungseinwand verzichte - konstitutives Anerkenntnis. (T10)
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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