RS OGH 1960/11/23 6Ob147/60, 6Ob183/67, 6Ob18/68, 6Ob253/68, 7Ob10/73, 1Ob108/73, 1Ob20/75, 7Ob677/7

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 23.11.1960
beobachten
merken

Norm

ABGB §879 AIb
ZPO §182

Rechtssatz

Es würde den Grundsätzen unseres Zivilprozesses geradezu widersprechen, eine Partei zur Geltendmachung von Umständen, die die Sittenwidrigkeit einer Vereinbarung begründen könnten, aufzufordern. Es muss vielmehr der Partei selbst überlassen bleiben, ob sie solche Umstände geltend machen und ob sie die Vereinbarung deshalb überhaupt anfechten will.

Entscheidungstexte

  • 6 Ob 147/60
    Entscheidungstext OGH 23.11.1960 6 Ob 147/60
    Veröff: EvBl 1961/95 S 151
  • 6 Ob 183/67
    Entscheidungstext OGH 12.07.1967 6 Ob 183/67
    Vgl auch
  • 6 Ob 18/68
    Entscheidungstext OGH 28.02.1968 6 Ob 18/68
    Vgl auch
  • 6 Ob 253/68
    Entscheidungstext OGH 09.10.1968 6 Ob 253/68
    Auch
  • 7 Ob 10/73
    Entscheidungstext OGH 31.01.1973 7 Ob 10/73
    Beisatz: Hier: Geltendmachung eines Verstoßes gg Treu und Glauben. (T1) Veröff: VersR 1973,877
  • 1 Ob 108/73
    Entscheidungstext OGH 04.07.1973 1 Ob 108/73
    Auch; Veröff: SZ 46/69
  • 1 Ob 20/75
    Entscheidungstext OGH 05.03.1975 1 Ob 20/75
    Vgl auch
  • 7 Ob 677/76
    Entscheidungstext OGH 28.04.1977 7 Ob 677/76
    Auch
  • 1 Ob 537/77
    Entscheidungstext OGH 27.04.1977 1 Ob 537/77
  • 2 Ob 78/78
    Entscheidungstext OGH 08.06.1978 2 Ob 78/78
  • 1 Ob 687/82
    Entscheidungstext OGH 03.11.1982 1 Ob 687/82
    Auch; nur: Es muss vielmehr der Partei selbst überlassen bleiben, ob sie solche Umstände geltend machen und ob sie die Vereinbarung deshalb überhaupt anfechten will. (T2)
  • 5 Ob 549/82
    Entscheidungstext OGH 26.04.1983 5 Ob 549/82
    Auch; Beisatz: Der erst mit der Berufung geltend gemachte Wuchereinwand ist unbeachtlich (SZ 10/148, zuletzt wieder 1 Ob 302/71); das gleiche gilt auch für die behauptete Sittenwidrigkeit. (T3)
  • 14 ObA 17/87
    Entscheidungstext OGH 17.02.1987 14 ObA 17/87
    Auch; Beisatz: Die Sittenwidrigkeit einer Vereinbarung ist nur auf Einrede wahrzunehmen. (T4) Veröff: Arb 10624
  • 1 Ob 12/87
    Entscheidungstext OGH 27.04.1987 1 Ob 12/87
    Auch; Beisatz: Nach st Rechtsprechung erfolgt die Prüfung einer Vereinbarung auf ihre Sittenwidrigkeit nur dann, wenn sich der andere Teil darauf beruft, eine ausdrückliche Berufung auf die Sittenwidrigkeit ist aber nicht erforderlich. (T5)
  • 7 Ob 618/89
    Entscheidungstext OGH 06.07.1989 7 Ob 618/89
    nur T2; Beis wie T5; Beisatz: Es müssen aber jene Tatumstände vorgebracht werden, die die Sittenwidrigkeit begründen können. (T6)
  • 9 ObA 182/92
    Entscheidungstext OGH 21.10.1992 9 ObA 182/92
    Vgl auch; nur T2; Beisatz: § 48 ASGG (T7)
  • 1 Ob 318/99t
    Entscheidungstext OGH 25.05.2000 1 Ob 318/99t
    Auch; Beisatz: Die Sittenwidrigkeit eines Vertrags (oder einzelner seiner Bestimmungen) kann sowohl nach § 879 Abs 1 ABGB als auch nach § 879 Abs 3 ABGB nur dann vom Gericht beachtet und geprüft werden, wenn sie geltend gemacht wurde. Dem verletzten Vertragspartner steht es nämlich frei, ungeachtet des Vorliegens von Sittenwidrigkeit das Geschäft als gültig zu behandeln. (T8); Veröff: SZ 73/86
  • 8 ObS 273/00f
    Entscheidungstext OGH 11.06.2001 8 ObS 273/00f
    Auch; Beis wie T6; Veröff: SZ 74/106
  • 6 Ob 287/01a
    Entscheidungstext OGH 11.07.2002 6 Ob 287/01a
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T5
  • 8 ObA 69/11x
    Entscheidungstext OGH 24.10.2011 8 ObA 69/11x
    Vgl auch; nur T2; Beis wie T6

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1960:RS0016451

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

18.01.2012
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten