RS OGH 1973/4/4 5Ob59/73, 2Ob156/73, 5Ob56/82, 5Ob27/86, 5Ob106/95, 5Ob80/99x, 5Ob35/01k, 5Ob129/01h

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 04.04.1973
beobachten
merken

Norm

GBG §87 Abs1
GBG §136

Rechtssatz

Voraussetzung für eine Grundbuchsberichtigung nach § 136 GBG ist die mangelnde Übereinstimmung des Grundbuches mit der wirklichen Rechtslage; sie kommt dann zur Anwendung, wenn nachträglich eine Rechtsänderung außerbücherlich eingetreten, grundbücherlich aber noch nicht durchgeführt worden ist, die begehrte Eintragung also nur deklarative Bedeutung hat. Als Grundlage der Eintragung genügt im Fall des § 136 GBG der "Nachweis der Unrichtigkeit"; er tritt an die Stelle der sonst (§§ 31 ff GBG) geforderten urkundlichen Unterlagen. Dieser Nachweis ist dann erbracht, wenn die Unrichtigkeit offenkundig oder durch öffentliche Urkunden nachgewiesen ist. Offenkundige Unrichtigkeit ist zum Beispiel gegeben, wenn sich der vom Antragsteller behauptete mehrfache außerbücherliche Rechtsübergang und die damit jeweils verbundene Gesamtrechtsnachfolge in das Vermögen des Rechtsvorgängers unmittelbar aus dem Gesetz ergibt.

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 59/73
    Entscheidungstext OGH 04.04.1973 5 Ob 59/73
    Veröff: EvBl 1973/271 S 554
  • 2 Ob 156/73
    Entscheidungstext OGH 08.11.1973 2 Ob 156/73
  • 5 Ob 56/82
    Entscheidungstext OGH 07.12.1982 5 Ob 56/82
    Auch; Beisatz: Hier: Löschung des Pfandrechts nach § 24 WEG 1975. (T1)
  • 5 Ob 27/86
    Entscheidungstext OGH 16.12.1986 5 Ob 27/86
    Beisatz: Hier: Löschung eines Wiederkaufsrechtes nach § 24 WEG. (T2) Veröff: NZ 1987,106 (zustimmend Hofmeister, 109) = MietSlg XXXVIII/56
  • 5 Ob 106/95
    Entscheidungstext OGH 26.09.1995 5 Ob 106/95
    Beisatz: Hier: Löschung eines Vorkaufsrechtes wegen Verschmelzung jener Gesellschaft mit beschränkter Haftung (§ 96 GmbHG in Verbindung mit § 226 Abs 4 AktG), die das Grundbuch als Vorkaufsberechtigte auswies. (T3)
  • 5 Ob 80/99x
    Entscheidungstext OGH 13.04.1999 5 Ob 80/99x
    Auch; nur: Voraussetzung für eine Grundbuchsberichtigung nach § 136 GBG ist die mangelnde Übereinstimmung des Grundbuches mit der wirklichen Rechtslage; sie kommt dann zur Anwendung, wenn nachträglich eine Rechtsänderung außerbücherlich eingetreten, grundbücherlich aber noch nicht durchgeführt worden ist. (T4) nur: Der Nachweis der Unrichtigkeit ist dann erbracht, wenn die Unrichtigkeit offenkundig oder durch öffentliche Urkunden nachgewiesen ist. (T5)
  • 5 Ob 35/01k
    Entscheidungstext OGH 27.02.2001 5 Ob 35/01k
    Auch; nur T4
  • 5 Ob 129/01h
    Entscheidungstext OGH 12.06.2001 5 Ob 129/01h
    Auch; nur T4
  • 3 Ob 314/01z
    Entscheidungstext OGH 24.05.2002 3 Ob 314/01z
    Vgl auch; nur T4; Beisatz: § 136 GBG findet keine Anwendung, wenn sich nach Rechtskraft des die Eintragung bewilligenden Beschlusses herausstellt, dass der Beschluss auf fehlerhafter Grundlage beruht. (T6)
  • 5 Ob 288/02t
    Entscheidungstext OGH 17.12.2002 5 Ob 288/02t
    nur: Eine Grundbuchsberichtigung nach § 136 GBG kommt dann zur Anwendung, wenn nachträglich eine Rechtsänderung außerbücherlich eingetreten, grundbücherlich aber noch nicht durchgeführt worden ist, die begehrte Eintragung also nur deklarative Bedeutung hat. (T7)
  • 5 Ob 2/03k
    Entscheidungstext OGH 11.02.2003 5 Ob 2/03k
    Auch
  • 5 Ob 105/03g
    Entscheidungstext OGH 26.08.2003 5 Ob 105/03g
    Vgl auch; nur T4; Beisatz: Hier: Gesellschaftliche Änderungen (Spaltung und Übernahme) der einverleibten Berechtigten. (T8)
  • 5 Ob 252/03z
    Entscheidungstext OGH 11.11.2003 5 Ob 252/03z
    Vgl auch; nur T5; Beisatz: Eine Amtsbestätigung des Firmenbuchgerichtes betreffend den Verschmelzungsvorgang nach § 96 GmbHG ist eine öffentliche Urkunde, auf die ein Berichtigungsantrag nach § 136 Abs 1 GBG gestützt werden kann. (T9)
  • 5 Ob 152/04w
    Entscheidungstext OGH 09.11.2004 5 Ob 152/04w
    Beisatz: Aus dem BGBl Nr 257/1994 im Zusammenhang mit den darin zitierten Übereinkommen vom 28. Juli 1923 und 16. Juli 1927 lässt sich eine zivilrechtliche Gesamtrechtsnachfolge in Eigentumsrechte aus dieser völkervertragsrechtlichen Vereinbarung nicht mit der im Grundbuchsverfahren erforderlichen Eindeutigkeit ableiten. (T10)
  • 5 Ob 199/04g
    Entscheidungstext OGH 07.12.2004 5 Ob 199/04g
    Auch; Beis wie T8
  • 5 Ob 132/06g
    Entscheidungstext OGH 27.06.2006 5 Ob 132/06g
    nur T4; nur T5; nur T7; Beisatz: Die in § 87 Abs 1 GBG normierte Verpflichtung, Urkunden im Original beizulegen, bezieht sich nur auf Grundbuchsurkunden, also solche, auf Grund deren eine konstitutiv wirkende Eintragung erfolgen soll. (T11); Beisatz: Hier: Eine vom Notar beglaubigte Fotokopie der Sterbeurkunde des Standesamtes, die den Eintritt des Todes des Buchberechtigten bestätigt, ist eine öffentliche Urkunde im Sinn des § 136 Abs 1 GBG. (T12)
  • 5 Ob 94/06v
    Entscheidungstext OGH 27.06.2006 5 Ob 94/06v
  • 5 Ob 238/06w
    Entscheidungstext OGH 06.03.2007 5 Ob 238/06w
    nur T4; Beis wie T6
  • 5 Ob 15/08d
    Entscheidungstext OGH 14.07.2008 5 Ob 15/08d
    Auch; nur T5; Beisatz: Im Fall des § 136 Abs 1 GBG ist der „Nachweis der Unrichtigkeit" die Grundlage der Eintragung; er tritt an die Stelle der sonst (§§ 31 ff GBG) geforderten urkundlichen Unterlagen. (T13)
  • 5 Ob 181/08s
    Entscheidungstext OGH 09.09.2008 5 Ob 181/08s
    Vgl; Beisatz: Der generelle und ganz allgemein gehaltene Verweis auf „die Urkundensammlung" reicht für den Nachweis der Unrichtigkeit im Sinne des § 136 Abs 1 GBG nicht aus. (T14)
  • 5 Ob 177/08b
    Entscheidungstext OGH 25.11.2008 5 Ob 177/08b
    Vgl; Beisatz: Im Fall eines Eigentumsübergangs durch Einantwortung liegt eine dem § 136 Abs 1 GBG entsprechende Konstellation vor. (T15)
  • 5 Ob 234/08k
    Entscheidungstext OGH 10.02.2009 5 Ob 234/08k
    Vgl; Beisatz: Werden Liegenschaften enteignet, wirkt die Eintragung des Begünstigten im Grundbuch nach einem außerbücherlichen Vollzug nur mehr deklarativ, wird die Einverleibung aber vor einem Vollzug erzwungen, konstitutiv. (T16); Beisatz: Auch wenn es vor dem Vollzug der Enteignung zu einer freiwilligen Einverleibung des Eigentumsrechts des Enteigners im Einvernehmen mit dem Enteigneten kommt, wirkt die Einverleibung des Eigentumsrechts des Enteigners konstitutiv. In diesem Fall bedarf es eines Nachweises des Vollzugs der Enteignung nicht mehr. (T17); Beisatz: Hier: Der urkundliche Beleg des Vollzugs der Enteignung ist nicht erforderlich, weil die Antragstellung zur grundbücherlichen Durchführung durch die Enteigneten selbst erfolgte. (T18)
  • 1 Ob 49/09a
    Entscheidungstext OGH 05.05.2009 1 Ob 49/09a
  • 5 Ob 182/09i
    Entscheidungstext OGH 15.12.2009 5 Ob 182/09i
    Vgl; Beis wie T15; Bem: Hier: Erwerb durch Einantwortung nach vorheriger Erbteilung; siehe dazu auch RS0008347. (T19)
  • 5 Ob 216/09i
    Entscheidungstext OGH 25.03.2010 5 Ob 216/09i
    nur: Als Grundlage der Eintragung genügt im Fall des § 136 GBG der "Nachweis der Unrichtigkeit"; er tritt an die Stelle der sonst (§§ 31 ff GBG) geforderten urkundlichen Unterlagen. Dieser Nachweis ist dann erbracht, wenn die Unrichtigkeit offenkundig oder durch öffentliche Urkunden nachgewiesen ist. (T20); Beisatz: Eine schlichte Kopie einer öffentlichen Urkunde ist keine öffentliche Urkunde iSd § 136 Abs 1 GBG. Damit eine Kopie die Qualität einer öffentlichen Urkunde erlangt, ist deren gerichtliche (§ 187 AußStrG) oder notarielle (§ 77 NO) Beglaubigung erforderlich. (T21)
  • 7 Ob 38/10d
    Entscheidungstext OGH 21.04.2010 7 Ob 38/10d
    Auch
  • 5 Ob 1/10y
    Entscheidungstext OGH 25.03.2010 5 Ob 1/10y
    Bem: Hier: Nachvollzug der in § 844 Satz 4 und 5 ABGB geregelten Folgen der Teilung eines herrschenden Guts für Grunddienstbarkeiten; siehe auch RS0125913. (T22)
  • 5 Ob 59/10b
    Entscheidungstext OGH 27.05.2010 5 Ob 59/10b
    Beis wie T7 nur: Eine Grundbuchsberichtigung nach § 136 GBG kommt dann zur Anwendung, wenn nachträglich eine Rechtsänderung außerbücherlich eingetreten, grundbücherlich aber noch nicht durchgeführt worden ist. (T23); Veröff: SZ 2010/61
  • 5 Ob 190/10t
    Entscheidungstext OGH 24.01.2011 5 Ob 190/10t
    Vgl auch; Beisatz: Weder Verschiebungen von Miteigentumsanteilen noch ein Nutzwertfestsetzungsverfahren bewirken Änderungen iSd § 136 GBG. (T24)
  • 5 Ob 37/11v
    Entscheidungstext OGH 29.03.2011 5 Ob 37/11v
    Auch, Beis wie T7; Beisatz: Hier: Berichtigung nach § 21 GUG. (T25)
  • 5 Ob 104/11x
    Entscheidungstext OGH 26.05.2011 5 Ob 104/11x
    Vgl; nur T4; nur T7; Beis ähnlich wie T23; Beisatz: Diese Lösung ist auf andere Fallgestaltungen nicht erweiterbar (siehe Hoyer in NZ 2003/578 [GBSlg] zu 5 Ob 2/03k). (T26)
  • 5 Ob 108/14i
    Entscheidungstext OGH 30.06.2014 5 Ob 108/14i
    Auch; Beisatz: Hier: Berichtigung hinsichtlich nicht als Zubehör eingetragener Hausgärten abgelehnt, weil sich aus der Eintragung selbst ebenso wenig wie aus den vorliegenden Urkunden ergibt, welche konkrete Gartenfläche den jeweiligen Wohnungseigentumsobjekten als Zubehör iSd § 2 Abs 3 WEG 2002 zugeordnet wurde. (T27)
  • 5 Ob 110/14h
    Entscheidungstext OGH 25.07.2014 5 Ob 110/14h
    Vgl auch; Beis wie T21
  • 5 Ob 154/14d
    Entscheidungstext OGH 26.09.2014 5 Ob 154/14d
    Vgl auch
  • 5 Ob 62/15a
    Entscheidungstext OGH 24.03.2015 5 Ob 62/15a
    Vgl auch; Beis wie T15; Veröff: SZ 2015/28
  • 5 Ob 20/18d
    Entscheidungstext OGH 13.03.2018 5 Ob 20/18d
    Auch; nur T21
  • 5 Ob 218/17w
    Entscheidungstext OGH 10.04.2018 5 Ob 218/17w
    Auch; Beisatz: Hier: Zur Frage der Löschung eines zeitlich befristeten Wiederkaufsrechts. (T28)
  • 5 Ob 111/19p
    Entscheidungstext OGH 24.09.2019 5 Ob 111/19p
    Beis wie T14; Beis wie T21
  • 5 Ob 136/19i
    Entscheidungstext OGH 18.12.2019 5 Ob 136/19i
    Veröff: SZ 2019/124
  • 1 Ob 173/19a
    Entscheidungstext OGH 21.01.2020 1 Ob 173/19a
  • 5 Ob 174/19b
    Entscheidungstext OGH 20.02.2020 5 Ob 174/19b
    nur T20; Beis wie T23
  • 5 Ob 166/21d
    Entscheidungstext OGH 16.09.2021 5 Ob 166/21d
    Vgl; nur T4
  • 5 Ob 155/21m
    Entscheidungstext OGH 28.09.2021 5 Ob 155/21m
    Beisatz: Hier: Löschung eines Fruchtgenussrechts und eines Belastungs- und Veräußerungsverbots aufgrund verlassenschaftsgerichtlicher Beschlüsse anstatt Sterbeurkunden. (T29)
  • 5 Ob 55/21f
    Entscheidungstext OGH 27.09.2021 5 Ob 55/21f
    Vgl; Nur Beis wie T23

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1973:RS0061010

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

11.01.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten