RS OGH 1963/4/30 8Ob115/63, 5Ob303/66, 1Ob251/68, 1Ob296/71, 1Ob11/72, 6Ob205/72, 5Ob10/74, 7Ob165/7

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 30.04.1963
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Norm

ABGB §1295 IIf2
ABGB §1299 C
RAO §9 Abs1

Rechtssatz

Eine unzulängliche Rechtsbelehrung macht den sie erteilenden Rechtsanwalt schadenersatzpflichtig. Nur dann, wenn sich eine Spruchpraxis zu einer bestimmten Rechtsfrage noch nicht gebildet hat, kann dem Rechtsanwalt kein Vorwurf gemacht werden, wenn ein von ihm eingenommener, an sich vertretbarer Rechtsstandpunkt in der Folge von der Rechtsprechung nicht geteilt werden sollte.

Entscheidungstexte

  • 8 Ob 115/63
    Entscheidungstext OGH 30.04.1963 8 Ob 115/63
    Veröff: EvBl 1963/336 S 464
  • 5 Ob 303/66
    Entscheidungstext OGH 24.11.1966 5 Ob 303/66
  • 1 Ob 251/68
    Entscheidungstext OGH 31.10.1968 1 Ob 251/68
  • 1 Ob 296/71
    Entscheidungstext OGH 11.11.1971 1 Ob 296/71
    Veröff: EvBl 1972/124 S 234
  • 1 Ob 11/72
    Entscheidungstext OGH 02.02.1972 1 Ob 11/72
    Veröff: JBl 1972,426 = AnwBl 1973,74 = MietSlg 24194
  • 6 Ob 205/72
    Entscheidungstext OGH 18.01.1973 6 Ob 205/72
  • 5 Ob 10/74
    Entscheidungstext OGH 13.02.1974 5 Ob 10/74
  • 7 Ob 165/74
    Entscheidungstext OGH 10.10.1974 7 Ob 165/74
  • 1 Ob 22/75
    Entscheidungstext OGH 09.04.1975 1 Ob 22/75
    Veröff: DRdA 1977,93 (Stöckl) = Arb 9363 = NZ 1989,187
  • 1 Ob 654/76
    Entscheidungstext OGH 01.12.1976 1 Ob 654/76
  • 5 Ob 519/77
    Entscheidungstext OGH 21.03.1977 5 Ob 519/77
    Ähnlich; Veröff: EvBl 1977/238 S 552
  • 3 Ob 518/77
    Entscheidungstext OGH 04.04.1978 3 Ob 518/77
    Auch
  • 1 Ob 12/80
    Entscheidungstext OGH 27.05.1980 1 Ob 12/80
    Veröff: SZ 53/83
  • 2 Ob 579/80
    Entscheidungstext OGH 17.02.1981 2 Ob 579/80
  • 5 Ob 628/81
    Entscheidungstext OGH 23.06.1981 5 Ob 628/81
    Auch; Beisatz: Ansicht des Rechtsanwaltes, eine mündliche vor dem Gerichtskommisär abgegebene Erbsentschlagung sei sofort, und nicht erst nach Unterfertigung des Protokolls unwiderruflich. (T1) Veröff: EvBl 1982/229 S 658 = NZ 1982,155 = SZ 54/98
  • 1 Ob 605/84
    Entscheidungstext OGH 19.09.1984 1 Ob 605/84
    Auch; Veröff: RdW 1985,72 (mit Kommentar) = JBl 1985,625 (Iro) = SZ 57/140
  • 6 Ob 643/85
    Entscheidungstext OGH 17.10.1985 6 Ob 643/85
    Vgl auch; Beisatz: Eine objektiv unrichtige Rechtsanwendung ist nicht stets auch unvertretbare Rechtsauffassung und damit schuldhaft. (T2)
  • 7 Ob 501/85
    Entscheidungstext OGH 07.11.1985 7 Ob 501/85
    nur: Eine unzulängliche Rechtsbelehrung macht den sie erteilenden Rechtsanwalt schadenersatzpflichtig. (T3) Beisatz: Hier: Unzulängliche Rechtsbelehrung darüber, daß die Wahrung von verfahrensrechtlich zulässigen Rechtsmitteln empfehlenswert oder bei Bedachtnahme auf das Kostenrisiko oder sonstige Umstände ratsam ist. (T4) Veröff: SZ 58/165
  • 2 Ob 532/85
    Entscheidungstext OGH 17.12.1985 2 Ob 532/85
    Auch; nur T3
  • 1 Ob 687/85
    Entscheidungstext OGH 19.02.1986 1 Ob 687/85
    Beis wie T2; Veröff: SZ 59/35
  • 1 Ob 606/86
    Entscheidungstext OGH 03.09.1986 1 Ob 606/86
    nur: Kann dem Rechtsanwalt kein Vorwurf gemacht werden, wenn ein von ihm eingenommener, an sich vertretbarer Rechtsstandpunkt in der Folge von der Rechtsprechung nicht geteilt werden sollte. (T5)
  • 5 Ob 556/88
    Entscheidungstext OGH 31.05.1988 5 Ob 556/88
    Auch
  • 2 Ob 586/88
    Entscheidungstext OGH 07.02.1989 2 Ob 586/88
    nur T5
  • 7 Ob 720/88
    Entscheidungstext OGH 02.02.1989 7 Ob 720/88
    Veröff: VersR 1989,1180 = ecolex 1991,305
  • 1 Ob 674/90
    Entscheidungstext OGH 24.10.1990 1 Ob 674/90
    Auch; Veröff: NZ 1992,107
  • 6 Ob 612/91
    Entscheidungstext OGH 12.12.1991 6 Ob 612/91
    nur T5
  • 1 Ob 591/92
    Entscheidungstext OGH 22.10.1992 1 Ob 591/92
    Auch; nur T3
  • 1 Ob 503/94
    Entscheidungstext OGH 30.05.1994 1 Ob 503/94
    Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Eine unrichtige aber vertretbare Rechtsansicht führt, auch wenn sie in der Folge von der Rechtsprechung nicht geteilt wird, nicht zur Haftung wegen Verschuldens. (T6)
  • 4 Ob 506/95
    Entscheidungstext OGH 31.01.1995 4 Ob 506/95
    nur T5; Beis wie T6
  • 7 Ob 541/94
    Entscheidungstext OGH 15.05.1996 7 Ob 541/94
    Auch
  • 10 Ob 2360/96y
    Entscheidungstext OGH 07.05.1997 10 Ob 2360/96y
    nur T3; Beisatz: Schadenersatzpflicht des Rechtsanwaltes, wenn er seine eigene und richtige mit der Gesetzeslage übereinstimmende Rechtsansicht, daß mit der Aufnahme der Bedingung des § 53 Abs 1 letzter Satz GBG 1955 eine doppelte Gebührenpflicht vermieden hätte werden können nicht durchsetzt bzw nicht einmal mit den Beteiligten erörtert. (T7) Veröff: SZ 70/90
  • 9 Ob 363/97s
    Entscheidungstext OGH 11.02.1998 9 Ob 363/97s
    Beis wie T6
  • 7 Ob 30/98g
    Entscheidungstext OGH 23.06.1998 7 Ob 30/98g
    Auch; nur T5; Beisatz: Judikaturwandel zum Beginn der Verjährung von Schadenersatzansprüchen. (T8)
  • 7 Ob 164/98p
    Entscheidungstext OGH 23.12.1998 7 Ob 164/98p
    Auch; nur T5; Beisatz: Handeln unter Zugrundelegung einer vertretbaren Rechtsansicht ist jedoch auch bei der Unrichtigkeit an sich keine Verletzung der gebotenen Sorgfalt. (T9)
  • 8 Ob 20/98v
    Entscheidungstext OGH 26.11.1998 8 Ob 20/98v
    Auch; Beis wie T6; Beisatz: Hier: Haftung des Rechtsanwaltes, der über Unzuständigkeitseinrede des beklagten Sozialversicherungsträgers die Überweisung der Sozialrechtssache an das allgemeine Zivilgericht beantragte, für die dadurch - infolge Nichtanwendung des § 77 ASGG durch 1. und 2. Instanz - ausgelöste Kostenersatzpflicht der unterliegenden Klägerin. Adäquanz dieses Schadens ist auch dann anzunehmen, wenn der Oberste Gerichtshof in dieser Sache - erstmals - aussprach, dass auch bei Behandlung einer Sozialrechtssache durch ein allgemeines Zivilgericht § 77 ASGG anzuwenden sei. (T10)
  • 16 Bkd 2/99
    Entscheidungstext OGH 27.03.2000 16 Bkd 2/99
    nur: Nur dann, wenn sich eine Spruchpraxis zu einer bestimmten Rechtsfrage noch nicht gebildet hat, kann dem Rechtsanwalt kein Vorwurf gemacht werden, wenn ein von ihm eingenommener, an sich vertretbarer Rechtsstandpunkt in der Folge von der Rechtsprechung nicht geteilt werden sollte. (T11)
  • 6 Ob 292/00k
    Entscheidungstext OGH 22.02.2001 6 Ob 292/00k
    nur T3
  • 9 Ob 167/02b
    Entscheidungstext OGH 04.09.2002 9 Ob 167/02b
    Auch; Beis wie T6
  • 6 Ob 116/05k
    Entscheidungstext OGH 30.11.2006 6 Ob 116/05k
    Vgl auch; Beis wie T6; Beisatz: Haftung bejaht - ausdrückliche Stellungnahme in der höchstgerichtlichen Rechtsprechung fehlte; das Schrifttum sprach gegen den vertretenen Standpunkt. (T12); Veröff: SZ 2006/180
  • 8 Ob 3/07k
    Entscheidungstext OGH 18.04.2007 8 Ob 3/07k
    Vgl auch; Veröff: SZ 2007/58
  • 9 Ob 120/06x
    Entscheidungstext OGH 28.03.2007 9 Ob 120/06x
    nur T3; Beis wie T6
  • 4 Ob 197/08m
    Entscheidungstext OGH 15.12.2008 4 Ob 197/08m
    Auch; nur T5; Beisatz: Im Rahmen der Kautelarjurisprudenz ist jedoch nach Möglichkeit der gefahrlosere Weg zu gehen und nicht eine risikoreiche Rechtskonstruktion zu wählen, sofern die Parteien nicht trotz Belehrung auf einem bestimmten Vorgang beharren. (T13); Beisatz: Hier: Verpflichtung eines Rechtsanwalts, der einen Schenkungsvertrag errichtet, die Vertragsparteien auf die bei Fehlen einer wirklichen Übergabe bestehende Notariatsaktpflicht hinzuweisen. (T14)
  • 7 Ob 61/12i
    Entscheidungstext OGH 30.05.2012 7 Ob 61/12i
    Beisatz: Hier: unbedingter Unterhaltsvergleich (T15)
  • 9 Ob 37/12z
    Entscheidungstext OGH 26.11.2012 9 Ob 37/12z
    nur T3; Beisatz: Ob ein Rechtsanwalt im Einzelfall die gebotene Sorgfalt eingehalten hat, kann nur nach den Umständen des Einzelfalls geprüft werden und stellt regelmäßig keine Frage von erheblicher Bedeutung iSd § 502 Abs 1 ZPO dar. (T16)
  • 5 Ob 40/15s
    Entscheidungstext OGH 24.02.2015 5 Ob 40/15s
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T16
  • 6 Ob 174/17g
    Entscheidungstext OGH 21.11.2017 6 Ob 174/17g
    Auch; Beis wie T16
  • 3 Ob 22/18h
    Entscheidungstext OGH 25.04.2018 3 Ob 22/18h
    Auch; nur T16
  • 5 Ob 210/17v
    Entscheidungstext OGH 15.05.2018 5 Ob 210/17v
  • 6 Ob 193/18b
    Entscheidungstext OGH 25.10.2018 6 Ob 193/18b
    Beis wie T9
  • 8 Ob 136/18k
    Entscheidungstext OGH 26.11.2018 8 Ob 136/18k
    Beis wie T16
  • 9 Ob 85/18t
    Entscheidungstext OGH 24.01.2019 9 Ob 85/18t
    Auch; Beis wie T16
  • 8 Ob 28/20f
    Entscheidungstext OGH 27.05.2020 8 Ob 28/20f
    Beis wie T6; nur T11;Beisatz: Hier: Vertretbarkeit der Rechtsauffassung eines Rechtsanwalts, dass bloße Ab- und Zuschreibungen unter Mitübertragung eines Pfandrechts ohne Änderung des Pfandgegenstands keinen Pfandrechtserwerb nach TP 9 lit b Z 4 GGG darstellen und daher keine Gebührenpflicht nach dieser Bestimmung auslösen. (T17);
    Beis wie T16
  • 9 Ob 16/20y
    Entscheidungstext OGH 25.06.2020 9 Ob 16/20y
    Vgl; Beis wie T16
  • 1 Ob 143/20s
    Entscheidungstext OGH 23.09.2020 1 Ob 143/20s
    Beis wie T16
  • 4 Ob 214/20d
    Entscheidungstext OGH 26.01.2021 4 Ob 214/20d
    Vgl; Beis wie T16; Beisatz: Diese Rechtsprechung ist nicht auf die Haftung von Rechtsanwälten beschränkt. (T18)
    Beisatz: Hier: Software für Hausverwaltungen. (T19)
  • 9 Ob 9/21w
    Entscheidungstext OGH 27.05.2021 9 Ob 9/21w
    nur T5
  • 6 Ob 95/21w
    Entscheidungstext OGH 23.06.2021 6 Ob 95/21w
    Beis wie T9

Schlagworte

RA

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1963:RS0023526

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

25.08.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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