RS OGH 1972/11/23 12Os168/72, 11Os186/77, 10Os16/80, 9Os19/84, 11Os216/83, 13Os118/84, 13Os108/84, 1

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 23.11.1972
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Norm

StPO §3
StPO §254
StPO §270 Abs2 Z7
StPO §314
StPO §323 Abs2

Rechtssatz

Von einem "Vorbringen" im Sinne des § 314 Abs 1 StPO kann regelmäßig nur dann gesprochen werden, wenn eine durch das Beweisverfahren gestützte Parteienbehauptung vorliegt. Als Verfahrensergebnis in diesem Sinne kommen nur Umstände in Betracht, mit denen sich auch ein Schöffengericht im Sinne des § 270 Abs 2 Z 7 StPO auseinandersetzen müßte. Das Parteienvorbringen muß allerdings kein ausdrückliches sein, auch ein konkludentes genügt. Nur wenn ein Sachverhalt vorliegt, der von dem der Anklage zugrundegelegten wesentlich abweicht und die Beweisergebnisse seine Annahme nahezu zwingend erscheinen lassen, könnte die Stellung einer Eventualfrage auch ohne diesbezügliches Parteienvorbringen gerechtfertigt sein (vgl die §§ 3, 232 Abs 2 und 254 StPO). (Vgl auch: SSt 39/50).

Entscheidungstexte

  • 12 Os 168/72
    Entscheidungstext OGH 23.11.1972 12 Os 168/72
    Veröff: EvBl 1973/140 S 303
  • 11 Os 186/77
    Entscheidungstext OGH 24.01.1978 11 Os 186/77
    Veröff: EvBl 1978/119 S 330
  • 10 Os 16/80
    Entscheidungstext OGH 17.06.1980 10 Os 16/80
    Vgl auch; nur: Von einem "Vorbringen" im Sinne des § 314 Abs 1 StPO kann regelmäßig nur dann gesprochen werden, wenn eine durch das Beweisverfahren gestützte Parteienbehauptung vorliegt. Als Verfahrensergebnis in diesem Sinne kommen nur Umstände in Betracht, mit denen sich auch ein Schöffengericht im Sinne des § 270 Abs 2 Z 7 StPO auseinandersetzen müßte. Das Parteienvorbringen muß allerdings kein ausdrückliches sein, auch ein konkludentes genügt. (T1) Veröff: SSt 51/29 = EvBl 1980/22 S 668
  • 11 Os 216/83
    Entscheidungstext OGH 25.01.1984 11 Os 216/83
    nur T2; Beisatz: Hier: Zu § 313 StPO. (T3)
  • 9 Os 19/84
    Entscheidungstext OGH 28.02.1984 9 Os 19/84
    nur: Als Verfahrensergebnis in diesem Sinne kommen nur Umstände in Betracht, mit denen sich auch ein Schöffengericht im Sinne des § 270 Abs 2 Z 7 StPO auseinandersetzen müßte. (T2)
  • 13 Os 118/84
    Entscheidungstext OGH 13.09.1984 13 Os 118/84
    nur T2
  • 13 Os 108/84
    Entscheidungstext OGH 27.09.1984 13 Os 108/84
    nur T2; Beisatz: Die "Tatsachen" müssen so weit konkretisiert sein, daß sie - wäre das Schöffengericht zuständig - der Begründungspflicht des § 270 Abs 2 Z 7 StPO unterlägen (so auch schon SSt 44/29). (T4)
  • 13 Os 27/85
    Entscheidungstext OGH 07.03.1985 13 Os 27/85
    Vgl auch; nur T2; Beis wie T4; Beis wie T3
  • 11 Os 137/85
    Entscheidungstext OGH 13.09.1985 11 Os 137/85
    Vgl auch; nur T2; Beis wie T4
  • 13 Os 181/85
    Entscheidungstext OGH 20.12.1985 13 Os 181/85
    Vgl auch; nur T2
  • 11 Os 25/86
    Entscheidungstext OGH 25.02.1986 11 Os 25/86
    Vgl auch; nur T2
  • 11 Os 107/91
    Entscheidungstext OGH 09.10.1991 11 Os 107/91
    Vgl auch
  • 11 Os 89/92
    Entscheidungstext OGH 03.09.1992 11 Os 89/92
    Vgl auch; nur T2

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0096287

Dokumentnummer

JJR_19721123_OGH0002_0120OS00168_7200000_001
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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