RS OGH 1982/11/12 10Os37/81, 12Os121/82, 12Os20/85, 10Os76/85, 15Os131/87, 11Os151/87, 11Os17/94, 15

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 12.11.1982
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Norm

StGB §12 Fall3 Bc
StGB §153

Rechtssatz

Über ein grundsätzliches Wissen von der (wissentlichen) Pflichtverletzung durch den Haupttäter hinausgehende besondere Kenntnisse in bezug auf den Umfang von dessen rechtsgeschäftlichen Obliegenheiten im Innenverhältnis sind beim Beitragstäter nicht erforderlich.

Entscheidungstexte

  • 10 Os 37/81
    Entscheidungstext OGH 12.11.1982 10 Os 37/81
    Veröff: EvBl 1983/112 S 404
  • 12 Os 121/82
    Entscheidungstext OGH 17.05.1983 12 Os 121/82
    Veröff: JBl 1983,545 = EvBl 1984/18 S 50 = SSt 54/42
  • 12 Os 20/85
    Entscheidungstext OGH 13.06.1985 12 Os 20/85
    Vgl
  • 10 Os 76/85
    Entscheidungstext OGH 30.06.1986 10 Os 76/85
    Vgl auch; Beisatz: Detailwissen vom Befugnisumfang nicht erforderlich. (T1) Veröff: EvBl 1987/37 S 151 = RZ 1987/4 S 18 (Anmerkung Kienapfel) = RdW 1986,371 = SSt 57/45
  • 15 Os 131/87
    Entscheidungstext OGH 06.10.1987 15 Os 131/87
    Beisatz: Ohne daß damit ein "doppeltes Wissentlichkeitserfordernis" postuliert sei. (T2) Veröff: JBl 1988,392 (Anmerkung Liebscher) = RZ 1988/33 S 141 = SSt 58/74
  • 11 Os 151/87
    Entscheidungstext OGH 09.02.1988 11 Os 151/87
    Vgl auch; Beis wie T1; Beisatz: Hier: Zu § 302 Abs 1 StGB. (T3) Veröff: EvBl 1988/104 S 467 = SSt 59/9
  • 11 Os 17/94
    Entscheidungstext OGH 29.03.1994 11 Os 17/94
    Vgl auch
  • 15 Os 16/02
    Entscheidungstext OGH 25.04.2002 15 Os 16/02
    Auch; Beisatz: Nach gefestigter Rechtsprechung hängt bei der Untreue als unrechtsbezogenem Sonderdelikt das deliktsspezifische Unrecht der Tat jedes Täters (§12 StGB) davon ab, dass der Qualifizierte, also der zur Verfügung über fremdes Vermögen befugte Träger der daraus resultierenden besonderen Pflichtenstellung, daran -ohne die seinen Machtgeber schädigende Handlung selbst ausführen zu müssen- sonst "in bestimmter Weise", das heißt vorsätzlich, mitwirkt (§14 Abs1 Satz zwei zweiter Fall StGB). Denn das der Untreue (ebenso wie das dem Missbrauch der Amtsgewalt) innewohnende Unrecht enthält auch eine subjektive Komponente: Missbrauch ist demnach -vom allgemeinen (§7 Abs1 StGB) gleich wie vom spezifizierten (§§153, 302 StGB) Vorsatzerfordernis ganz unabhängig -sowohl sprachlich als auch nach seinem materiellen Gehalt, schon von der Wortbedeutung her, vorsätzlicher Fehlgebrauch (grundlegend SSt58/74 = JBl1988, 392). Die Strafbarkeit des Bestimmungstäters zur Untreue erfordert daher in seiner Person den zumindest bedingt vorsätzlichen (§5 Abs1 StGB) Befugnismissbrauch durch den Qualifizierten. (T4)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1982:RS0089956

Dokumentnummer

JJR_19821112_OGH0002_0100OS00037_8100000_001
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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