RS OGH 2004/12/16 12Os120/04, 15Os157/04, 12Os38/04, 12Os42/05a, 11Os52/05i, 12Os97/06s, 12Os122/06t

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 16.12.2004
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Norm

StPO §281 Abs1 Z5a
StPO §345 Abs1 Z10a

Rechtssatz

Der formelle Nichtigkeitsgrund des § 281 Abs 1 Z 5a StPO greift seinem Wesen nach erst dann, wenn aktenkundige Beweisergebnisse vorliegen, die nach allgemein menschlicher Erfahrung gravierende Bedenken gegen die Richtigkeit der bekämpften Urteilsannahmen aufkommen lassen. Eine über die Prüfung erheblicher Bedenken hinausgehende Auseinandersetzung mit der Überzeugungskraft von Beweisergebnissen - wie sie die Berufung wegen Schuld des Einzelrichterverfahrens einräumt - wird dadurch nicht eröffnet.

Anmerkung

Bem: Der Rechtssatz wird wegen der Häufigkeit seiner Zitierung ("überlanger RS") nicht bei jeder einzelnen Bezugnahme, sondern nur fallweise mit einer Gleichstellungsindizierung versehen.

Entscheidungstexte

  • 12 Os 120/04
    Entscheidungstext OGH 16.12.2004 12 Os 120/04
  • 15 Os 157/04
    Entscheidungstext OGH 17.02.2005 15 Os 157/04
    nur: Der formelle Nichtigkeitsgrund des § 281 Abs 1 Z 5a StPO greift seinem Wesen nach erst dann, wenn aktenkundige Beweisergebnisse vorliegen, die nach allgemein menschlicher Erfahrung gravierende Bedenken gegen die Richtigkeit der bekämpften Urteilsannahmen aufkommen lassen. (T1)
  • 12 Os 38/04
    Entscheidungstext OGH 01.03.2005 12 Os 38/04
  • 12 Os 42/05a
    Entscheidungstext OGH 02.06.2005 12 Os 42/05a
    nur T1
  • 11 Os 52/05i
    Entscheidungstext OGH 13.06.2006 11 Os 52/05i
  • 12 Os 97/06s
    Entscheidungstext OGH 21.09.2006 12 Os 97/06s
  • 12 Os 122/06t
    Entscheidungstext OGH 30.11.2006 12 Os 122/06t
    Vgl auch
  • 13 Os 120/06f
    Entscheidungstext OGH 20.12.2006 13 Os 120/06f
  • 15 Os 14/07h
    Entscheidungstext OGH 29.03.2007 15 Os 14/07h
    Auch; nur T1
  • 14 Os 53/07m
    Entscheidungstext OGH 12.06.2007 14 Os 53/07m
    Beisatz: Gegenstand der Tatsachenrüge sind Feststellungen, angesichts derer - gemessen an allgemeinen Erfahrungs- und Vernunftsätzen - eine Fehlentscheidung bei der Beweiswürdigung qualifiziert naheliegt, wogegen unterhalb dieser (besonderen) Erheblichkeitsschwelle die Beweiswürdigung allein den Tatrichtern vorbehalten bleibt. (T2)
  • 11 Os 75/07z
    Entscheidungstext OGH 21.08.2007 11 Os 75/07z
  • 11 Os 74/07b
    Entscheidungstext OGH 21.08.2007 11 Os 74/07b
    Auch; Beisatz: Der formelle Nichtigkeitsgrund nach Z 5a greift seinem Wesen nach erst dann, wenn Beweismittel, die in der Hauptverhandlung vorkamen oder vorkommen hätten können und dürfen, nach allgemein menschlicher Erfahrung gravierende Bedenken gegen die Richtigkeit der bekämpften Urteilsannahmen aufkommen lassen. (T3)
  • 12 Os 94/07a
    Entscheidungstext OGH 23.08.2007 12 Os 94/07a
    Beisatz: Die Tatsachenermittlung im kollegialgerichtlichen Verfahren bleibt dem aus einer Mehrzahl von Richtern bestehenden Spruchkörper erster Instanz vorbehalten, der unter dem Eindruck der unmittelbaren, mündlichen und kontradiktorischen Beweiserhebung entscheidet. Beweiswürdigende Detailerwägungen diesseits der Schwelle erheblicher Bedenklichkeit - wie in Erledigung einer Berufung wegen Schuld - sind dem Obersten Gerichtshof somit verwehrt und auch in einer Tatsachenrüge nicht statthaft. (T4)
  • 13 Os 132/07x
    Entscheidungstext OGH 05.12.2007 13 Os 132/07x
    Auch; nur T1
  • 13 Os 106/07y
    Entscheidungstext OGH 05.12.2007 13 Os 106/07y
    Auch; Beis wie T3
  • 13 Os 135/07p
    Entscheidungstext OGH 05.12.2007 13 Os 135/07p
    Vgl auch
  • 11 Os 161/07x
    Entscheidungstext OGH 29.01.2008 11 Os 161/07x
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T4; Beisatz: Hier: § 345 Abs 1 Z 10a StPO. (T5)
  • 12 Os 123/07s
    Entscheidungstext OGH 13.12.2007 12 Os 123/07s
    Vgl auch
  • 11 Os 147/07p
    Entscheidungstext OGH 29.01.2008 11 Os 147/07p
    Auch; Beisatz: Ein auf diesen formalen Nichtigkeitsgrund gestützter Einwand kann nur dann erfolgreich sein, wenn Feststellungen als Folge einer qualifiziert naheliegenden Fehlentscheidung bei der Beweiswürdigung erheblichen Bedenken ausgesetzt sind. Die diesem Nichtigkeitsgrund immanente Erheblichkeitsschwelle wird mit dem Vorbringen, die vom Angeklagten angestrebte Schlussfolgerung sei wahrscheinlicher oder überzeugender als die vom Erstgericht gezogene, nicht überschritten, sind doch die Tatrichter weder zu einer logisch zwingenden Begründung noch dazu verhalten, von mehreren möglichen Versionen die für den Beschwerdeführer günstigere zu wählen (WK-StPO § 281 Rz 449, 488 ff). (T6)
  • 11 Os 159/07b
    Entscheidungstext OGH 29.01.2008 11 Os 159/07b
    Auch
  • 11 Os 130/07p
    Entscheidungstext OGH 29.01.2008 11 Os 130/07p
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T4
  • 13 Os 164/07b
    Entscheidungstext OGH 13.02.2008 13 Os 164/07b
    Beis wie T2
  • 11 Os 155/07i
    Entscheidungstext OGH 29.01.2008 11 Os 155/07i
    Beis wie T3; Beis wie T4
  • 11 Os 122/07m
    Entscheidungstext OGH 01.04.2008 11 Os 122/07m
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T4
  • 15 Os 160/07d
    Entscheidungstext OGH 10.03.2008 15 Os 160/07d
    Vgl; Beis wie T2; Beis wie T5
  • 12 Os 137/07z
    Entscheidungstext OGH 13.03.2008 12 Os 137/07z
    Beis wie T2; Beis wie T3; Beis wie T5
  • 12 Os 11/08x
    Entscheidungstext OGH 13.03.2008 12 Os 11/08x
    Auch; Beis wie T4
  • 14 Os 9/08t
    Entscheidungstext OGH 17.04.2008 14 Os 9/08t
    Vgl auch; Beis wie T5; Beisatz: Der Nichtigkeitsgrund der Z 10a greift seinem Wesen nach erst, wenn sich „aus den Akten" nach allgemein menschlicher Erfahrung gravierende Bedenken gegen die Richtigkeit der im Wahrspruch der Geschworenen konstatierten Tatsachen ergeben. (T7)
  • 14 Os 174/07f
    Entscheidungstext OGH 15.04.2008 14 Os 174/07f
    Auch; nur T1
  • 11 Os 63/08m
    Entscheidungstext OGH 24.06.2008 11 Os 63/08m
    Beis wie T5
  • 13 Os 69/08h
    Entscheidungstext OGH 11.06.2008 13 Os 69/08h
    Beis wie T3; Beisatz: Somit solche Beweismittel, die intersubjektiv, gemessen an Erfahrungs- und Vernunftsätzen, eine unerträgliche Fehlentscheidung qualifiziert nahelegen. (T8)
  • 11 Os 93/08y
    Entscheidungstext OGH 19.08.2008 11 Os 93/08y
    Beis wie T3; Beis wie T4; Beis wie T8
  • 12 Os 69/08a
    Entscheidungstext OGH 19.06.2008 12 Os 69/08a
  • 12 Os 167/07m
    Entscheidungstext OGH 21.02.2008 12 Os 167/07m
    Vgl auch; nur T1; Beis ähnlich wie T3; Beisatz: Gegenstand der Tatsachenrüge sind Feststellungen, angesichts derer - gemessen an allgemeinen Erfahrungs- und Vernunftsätzen - eine Fehlentscheidung bei der Beweiswürdigung qualifiziert nahe liegt, die somit schlechterdings unerträglich sind (vgl WK-StPO § 281 Rz 391 und Rz 490). (T9)
  • 15 Os 87/08w
    Entscheidungstext OGH 21.08.2008 15 Os 87/08w
    Auch; nur T1; Beis wie T2; Beis wie T8
  • 11 Os 135/08z
    Entscheidungstext OGH 21.10.2008 11 Os 135/08z
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T4
  • 11 Os 161/08y
    Entscheidungstext OGH 04.11.2008 11 Os 161/08y
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T4
  • 12 Os 127/08f
    Entscheidungstext OGH 11.12.2008 12 Os 127/08f
    Beis wie T8
  • 11 Os 27/09v
    Entscheidungstext OGH 24.03.2009 11 Os 27/09v
    Beis wie T3; Beis wie T8; Beisatz: Eine über die Prüfung erheblicher Bedenken hinausgehende Auseinandersetzung mit der Überzeugungskraft von Beweisergebnissen - wie sie die Berufung wegen Schuld des Einzelrichterverfahrens einräumt - wird dadurch nicht ermöglicht. (T10)
  • 12 Os 17/09f
    Entscheidungstext OGH 19.02.2009 12 Os 17/09f
    Beis wie T9
  • 12 Os 174/08t
    Entscheidungstext OGH 15.01.2009 12 Os 174/08t
    Beis wie T6
  • 12 Os 1/09b
    Entscheidungstext OGH 19.02.2009 12 Os 1/09b
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T7
  • 11 Os 39/09h
    Entscheidungstext OGH 21.04.2009 11 Os 39/09h
    Auch; Beis wie T9; Beisatz: Unterhalb dieser besonderen Erheblichkeitsschwelle ist die Beweiswürdigung allein den Tatrichtern vorbehalten. (T11)
  • 14 Os 18/09t
    Entscheidungstext OGH 21.04.2009 14 Os 18/09t
  • 15 Os 14/09m
    Entscheidungstext OGH 15.04.2009 15 Os 14/09m
    Vgl; Beisatz: Die Tatsachenrüge will nur schlechterdings unerträgliche Feststellungen zu entscheidenden Tatsachen und völlig lebensfremde Ergebnisse der Beweiswürdigung verhindern. (T12)
  • 12 Os 46/09w
    Entscheidungstext OGH 28.05.2009 12 Os 46/09w
  • 12 Os 25/09g
    Entscheidungstext OGH 26.03.2009 12 Os 25/09g
    Beis wie T4; Beis wie T8
  • 12 Os 188/08a
    Entscheidungstext OGH 26.03.2009 12 Os 188/08a
    Beisatz: Urteilsnichtigkeit nach § 345 Abs 1 Z 10a StPO ist daher gegeben, wenn die Laienrichter das ihnen nach § 258 Abs 2 zweiter Satz StPO gesetzlich zustehende Beweiswürdigungsermessen in geradezu unerträglicher Weise gebraucht haben und damit eine Fehlentscheidung bei der Beweiswürdigung qualifiziert nahe liegt (WK-StPO § 281 Rz 391, 470, 490). (T13)
  • 14 Os 41/09z
    Entscheidungstext OGH 12.05.2009 14 Os 41/09z
    Beis wie T8; Beis wie T11; Beis wie T12
  • 15 Os 37/09v
    Entscheidungstext OGH 19.08.2009 15 Os 37/09v
    Beis wie T8
  • 14 Os 42/09x
    Entscheidungstext OGH 21.07.2009 14 Os 42/09x
  • 11 Os 117/09d
    Entscheidungstext OGH 08.09.2009 11 Os 117/09d
    Auch; Beisatz: Hier: § 345 Abs 1 Z 10a StPO. (T14)
  • 15 Os 163/09y
    Entscheidungstext OGH 17.03.2010 15 Os 163/09y
    Beis wie T14
  • 14 Os 3/10p
    Entscheidungstext OGH 02.03.2010 14 Os 3/10p
    Vgl; Beis wie T10
  • 11 Os 59/10a
    Entscheidungstext OGH 22.06.2010 11 Os 59/10a
    Beis wie T10
  • 15 Os 111/10b
    Entscheidungstext OGH 15.09.2010 15 Os 111/10b
    Vgl auch
  • 13 Os 106/10b
    Entscheidungstext OGH 18.11.2010 13 Os 106/10b
    Auch
  • 13 Os 3/11g
    Entscheidungstext OGH 17.02.2011 13 Os 3/11g
    Auch
  • 15 Os 174/10t
    Entscheidungstext OGH 16.02.2011 15 Os 174/10t
  • 15 Os 5/11s
    Entscheidungstext OGH 16.03.2011 15 Os 5/11s
    Auch
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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