RS OGH 1955/4/20 3Ob220/55, 2Ob677/55, 3Ob98/57, 5Ob41/61, 8Ob104/63, 4Ob39/64, 2Ob251/65, 5Ob25/66,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 20.04.1955
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Norm

ABGB §871 CI

Rechtssatz

Veranlassen im Sinne des § 871 ABGB setzt weder absichtliche noch fahrlässige Irreführung voraus. Es genügt jedes für die Entstehung des Irrtums ursächliche Verhalten. Kann ein Kontrahent nach der Verkehrsauffassung auf das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein gewisser den Geschäftsinhalt betreffender Umstände rechnen, solange ihm nicht das Gegenteil vom anderen Vertragsteil mitgeteilt wird, so begründet schon die Unterlassung dieser Mitteilung eine Veranlassung des Irrtums.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 220/55
    Entscheidungstext OGH 20.04.1955 3 Ob 220/55
    Veröff: SZ 28/103 = EvBl 1955/339 S 561 = JBl 1955,623
  • 2 Ob 677/55
    Entscheidungstext OGH 21.12.1955 2 Ob 677/55
  • 3 Ob 98/57
    Entscheidungstext OGH 06.03.1957 3 Ob 98/57
  • 5 Ob 41/61
    Entscheidungstext OGH 15.02.1961 5 Ob 41/61
  • 8 Ob 104/63
    Entscheidungstext OGH 07.05.1963 8 Ob 104/63
  • 4 Ob 39/64
    Entscheidungstext OGH 23.04.1964 4 Ob 39/64
    nur: Veranlassen im Sinne des § 871 ABGB setzt weder absichtliche noch fahrlässige Irreführung voraus. Es genügt jedes für die Entstehung des Irrtums ursächliche Verhalten. (T1)
  • 2 Ob 251/65
    Entscheidungstext OGH 16.09.1965 2 Ob 251/65
    nur T1; Veröff: ZVR 1966/114 S 126
  • 5 Ob 25/66
    Entscheidungstext OGH 17.03.1966 5 Ob 25/66
    nur T1
  • 2 Ob 364/68
    Entscheidungstext OGH 05.12.1968 2 Ob 364/68
    nur T1; Veröff: ZVR 1969/293 S 266
  • 8 Ob 158/70
    Entscheidungstext OGH 07.07.1970 8 Ob 158/70
    nur T1; Veröff: SZ 43/123
  • 6 Ob 246/70
    Entscheidungstext OGH 21.10.1970 6 Ob 246/70
    nur T1; Veröff: EvBl 1971/117 S 208 = ZVR 1971/153 S 209
  • 5 Ob 46/72
    Entscheidungstext OGH 08.03.1972 5 Ob 46/72
    nur T1
  • 5 Ob 126/72
    Entscheidungstext OGH 20.06.1972 5 Ob 126/72
    nur T1
  • 5 Ob 128/73
    Entscheidungstext OGH 05.09.1973 5 Ob 128/73
    Beisatz: Es kann dem Käufer nicht zur Pflicht gemacht werden, Zusagen des Verkäufers dahin zu überprüfen, ob er nicht doch getäuscht wurde ( DREvBl 1938/303 ). (T2)
    Veröff: SZ 46/84 = EvBl 1974/182 S 398
  • 8 Ob 171/73
    Entscheidungstext OGH 04.09.1973 8 Ob 171/73
    nur T1; Beisatz: Schon die Unterlassung einer Mitteilung, mit der der andere Teil rechnen durfte, kann Veranlassung des Irrtums in diesem Sinn sein (Gschnitzer in Klang 2 Auflage IV/1 128). (T3)
  • 6 Ob 100/75
    Entscheidungstext OGH 09.10.1975 6 Ob 100/75
    nur T1; Veröff: SZ 48/103 = EvBl 1976/126 S 239
  • 5 Ob 586/76
    Entscheidungstext OGH 11.05.1976 5 Ob 586/76
    nur T1
  • 7 Ob 76/76
    Entscheidungstext OGH 13.01.1977 7 Ob 76/76
    nur T1; Veröff: VersR 1978,954
  • 1 Ob 503/77
    Entscheidungstext OGH 16.02.1977 1 Ob 503/77
  • 7 Ob 741/77
    Entscheidungstext OGH 16.02.1978 7 Ob 741/77
  • 1 Ob 595/78
    Entscheidungstext OGH 26.04.1978 1 Ob 595/78
    nur T1
  • 1 Ob 599/78
    Entscheidungstext OGH 26.04.1978 1 Ob 599/78
  • 6 Ob 526/78
    Entscheidungstext OGH 27.04.1978 6 Ob 526/78
    nur T1; Beisatz: Es kommt also darauf an, ob das Verhalten des Geschäftspartners geeignet war, die objektive Möglichkeit eines
    Erfolgen von der Art des eingetretenen ( hier: Irrtum über die Währung, in der de Kaufpreis angeführt wurde ) generell in nicht unerheblicher Weise zu erhöhen. (T4)
  • 5 Ob 731/78
    Entscheidungstext OGH 09.01.1979 5 Ob 731/78
  • 8 Ob 177/80
    Entscheidungstext OGH 20.11.1980 8 Ob 177/80
    Vgl auch
  • 2 Ob 572/80
    Entscheidungstext OGH 10.02.1981 2 Ob 572/80
    nur T1; Beisatz: Vertreter kann den Irrtum auch veranlassen ohne dass er selbst wusste, dass er die Anschaffung eines unbrauchbaren Gerätes vermittle ( Leasing-Vertrag ). (T5)
    Veröff: MietSlg 33096
  • 6 Ob 726/80
    Entscheidungstext OGH 25.02.1981 6 Ob 726/80
    nur T1
  • 5 Ob 707/81
    Entscheidungstext OGH 03.11.1981 5 Ob 707/81
    nur T1
  • 6 Ob 791/81
    Entscheidungstext OGH 16.12.1981 6 Ob 791/81
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Täuschung über Bestehen einer laufenden Geschäftsverbindung. (T6)
  • 1 Ob 808/81
    Entscheidungstext OGH 13.01.1982 1 Ob 808/81
    Auch; nur T1
    Veröff: SZ 55/2 = ZVR 1983/141 S 175
  • 7 Ob 580/82
    Entscheidungstext OGH 15.04.1982 7 Ob 580/82
    nur T1
  • 1 Ob 778/81
    Entscheidungstext OGH 21.04.1982 1 Ob 778/81
    nur T1; Veröff: SZ 55/51
  • 7 Ob 691/81
    Entscheidungstext OGH 01.07.1982 7 Ob 691/81
    nur T1
  • 4 Ob 590/81
    Entscheidungstext OGH 09.11.1982 4 Ob 590/81
    nur T1
  • 7 Ob 552/84
    Entscheidungstext OGH 10.05.1984 7 Ob 552/84
  • 8 Ob 692/86
    Entscheidungstext OGH 23.04.1987 8 Ob 692/86
    nur T1
  • 7 Ob 731/86
    Entscheidungstext OGH 30.07.1987 7 Ob 731/86
    nur T1
  • 10 Ob 523/87
    Entscheidungstext OGH 23.02.1988 10 Ob 523/87
    nur T1
  • 7 Ob 553/88
    Entscheidungstext OGH 16.06.1988 7 Ob 553/88
    Vgl aber; Beisatz: Ganz offensichtlich unrichtige Angaben eines Vertragspartners, deren Überprüfung dem anderen Teil offenstand und
    leicht möglich war, können nicht als zur Täuschung geeignete Irreführungshandlungen angesehen werden. (T7)
    Veröff: WBl 1988,341
  • 2 Ob 642/90
    Entscheidungstext OGH 16.01.1991 2 Ob 642/90
    nur T1; ecolex 1991,318
  • 4 Ob 2297/96i
    Entscheidungstext OGH 15.10.1996 4 Ob 2297/96i
    nur T1
  • 4 Ob 301/97m
    Entscheidungstext OGH 28.10.1997 4 Ob 301/97m
    Vgl auch
  • 7 Ob 177/98z
    Entscheidungstext OGH 28.04.1999 7 Ob 177/98z
    nur T1
  • 7 Ob 154/00y
    Entscheidungstext OGH 15.09.2000 7 Ob 154/00y
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T3
  • 4 Ob 83/06v
    Entscheidungstext OGH 12.07.2006 4 Ob 83/06v
  • 7 Ob 260/06w
    Entscheidungstext OGH 28.03.2007 7 Ob 260/06w
    Auch; Beis ähnlich wie T3
  • 4 Ob 65/10b
    Entscheidungstext OGH 31.08.2010 4 Ob 65/10b
    Auch; nur T1
  • 8 Ob 25/10z
    Entscheidungstext OGH 22.09.2010 8 Ob 25/10z
    Auch; nur T1; Veröff: SZ 2010/113
  • 5 Ob 18/11z
    Entscheidungstext OGH 07.07.2011 5 Ob 18/11z
    Auch; nur T1
  • 2 Ob 176/10m
    Entscheidungstext OGH 22.06.2011 2 Ob 176/10m
    Auch; nur T1
  • 2 Ob 30/11t
    Entscheidungstext OGH 19.01.2012 2 Ob 30/11t
    Auch; nur T1
  • 8 Ob 19/12w
    Entscheidungstext OGH 28.03.2012 8 Ob 19/12w
    Auch
  • 4 Ob 174/11h
    Entscheidungstext OGH 17.04.2012 4 Ob 174/11h
    Vgl auch
  • 4 Ob 9/12w
    Entscheidungstext OGH 11.05.2012 4 Ob 9/12w
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 11/13s
    Entscheidungstext OGH 19.03.2013 4 Ob 11/13s
    Auch
  • 3 Ob 65/13z
    Entscheidungstext OGH 21.08.2013 3 Ob 65/13z
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier bezog die Klägerin die irreführenden Informationen nicht direkt aus dem Prospekt, sondern mittelbar durch ihren Vater. Auch in diesem Fall ist bei irreführender Werbung von einer Veranlassung des Irrtums iSd § 871 ABGB auszugehen. (T8)
  • 5 Ob 207/14y
    Entscheidungstext OGH 24.02.2015 5 Ob 207/14y
    Auch; Beisatz: Veranlassung iSd § 871 Abs 1 erster Fall ABGB bedeutet jedes für die Entstehung des Irrtums ursächliche Verhalten. (T9)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1955:RS0016188

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

22.04.2015
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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