RS OGH 1975/12/11 7Ob240/75, 1Ob9/86, 1Ob620/94, 1Ob135/97b, 7Ob327/98h, 1Ob196/00f, 7Ob218/02p, 7Ob

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Veröffentlicht am 11.12.1975
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Norm

ABGB §364 A

Rechtssatz

Der Ausgleichsanspruch kommt nur bei solchen Schädigungen in Frage, die in irgend einer Weise mit der Verfügungsmacht des Grundeigentümers zusammenhängen, sei es, dass dieser die Liegenschaft in einen Schaden hervorrufenden Zustand versetzt oder in einem, solchen belässt, sei es, dass er auf seiner Liegenschaft eine schadenstiftende Tätigkeit verrichtet oder deren Verrichtung durch Dritte duldet.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 240/75
    Entscheidungstext OGH 11.12.1975 7 Ob 240/75
    Veröff: MietSlg 27046 = JBl 1977,201 mit kritischer Anmerkung von Hoyer
  • 1 Ob 9/86
    Entscheidungstext OGH 05.03.1986 1 Ob 9/86
    Veröff: SZ 59/47 = JBl 1986,719
  • 1 Ob 620/94
    Entscheidungstext OGH 29.05.1995 1 Ob 620/94
    Vgl; Beisatz: Hier: Hälfteeigentümer duldet bauliche Maßnahmen des anderen Hälfteeigentümers. (T1)
    Veröff: SZ 68/101
  • 1 Ob 135/97b
    Entscheidungstext OGH 14.10.1997 1 Ob 135/97b
    Vgl; Beis wie T1
  • 7 Ob 327/98h
    Entscheidungstext OGH 08.09.1999 7 Ob 327/98h
    Auch; Beisatz: Die bloße Tatsache, dass eine von einem Dritten verursachte Immission vom Grundstück des Nachbarn diesen noch nicht verantwortlich macht. Es wird ein gewisser Zusammenhang zwischen Sachherrschaft und Immission gefordert (SZ 59/47 mwN), der jedoch bereits darin erblickt wird, dass der Eigentümer die Maßnahme duldet, obwohl er sie zu hindern berechtigt und dazu imstande gewesen wäre. (T2)
  • 1 Ob 196/00f
    Entscheidungstext OGH 29.08.2000 1 Ob 196/00f
    Auch; Beis wie T2; Beisatz: Die "Schadensfolgen" müssen jedenfalls zumindest objektiv kalkulierbar gewesen sein. (T3)
  • 7 Ob 218/02p
    Entscheidungstext OGH 09.10.2002 7 Ob 218/02p
    Vgl auch; nur: Der Ausgleichsanspruch kommt nur bei solchen Schädigungen in Frage, die in irgend einer Weise mit der Verfügungsmacht des Grundeigentümers zusammenhängen. (T4)
    Beisatz: Natürlich vorhandene Einwirkungen (also Einwirkungen, die nicht auf menschliches Handeln, sondern auf Naturvorgänge zurückzuführen sind) können nicht mittels auf § 364 Abs 2 ABGB gestützter Eigentumsfreiheitsklage abgewehrt werden. (T5)
  • 7 Ob 182/02v
    Entscheidungstext OGH 30.10.2002 7 Ob 182/02v
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 5 Ob 82/06d
    Entscheidungstext OGH 29.08.2006 5 Ob 82/06d
    Auch; Beis wie T2
  • 8 Ob 48/07b
    Entscheidungstext OGH 21.05.2007 8 Ob 48/07b
  • 5 Ob 163/08v
    Entscheidungstext OGH 21.10.2008 5 Ob 163/08v
    Vgl; Beisatz: Der in Anspruch genommene Liegenschaftseigentümer, der nicht zugleich Störer ist, muss imstande und berechtigt sein, die Störung abzustellen, damit der Zusammenhang zwischen Sachherrschaft und Immission, der bei dieser mittelbaren Störung vorausgesetzt ist, auch tatsächlich bewirkt ist. (T6)
    Bem: Zur Passivlegitimation eines einzelnen Mit- oder Wohnungseigentümers, der nicht zugleich „Störer" ist, siehe RS0124334. (T7)
    Veröff: SZ 2008/155
  • 9 Ob 86/10b
    Entscheidungstext OGH 21.01.2011 9 Ob 86/10b
    Auch; Beis wie T2 nur: Es wird ein gewisser Zusammenhang zwischen Sachherrschaft und Immission gefordert (SZ 59/47 mwN), der jedoch bereits darin erblickt wird, dass der Eigentümer die Maßnahme duldet, obwohl er sie zu hindern berechtigt und dazu imstande gewesen wäre. (T8)
    Veröff: SZ 2011/7
  • 5 Ob 164/15a
    Entscheidungstext OGH 23.02.2016 5 Ob 164/15a
    Auch
  • 7 Ob 113/16t
    Entscheidungstext OGH 06.07.2016 7 Ob 113/16t
  • 10 Ob 6/17f
    Entscheidungstext OGH 21.02.2017 10 Ob 6/17f
    Beis wie T3
  • 5 Ob 21/19b
    Entscheidungstext OGH 13.06.2019 5 Ob 21/19b
  • 7 Ob 127/19f
    Entscheidungstext OGH 18.09.2019 7 Ob 127/19f
  • 3 Ob 231/19w
    Entscheidungstext OGH 22.01.2020 3 Ob 231/19w
  • 4 Ob 229/19h
    Entscheidungstext OGH 28.01.2020 4 Ob 229/19h
    Vgl; Beisatz: Die Aufrechterhaltung eines von einem Rechtsvorgänger im Eigentum geschaffenen Zustands fällt damit in die Verfügungsmacht des aktuellen Eigentümers; der Unterlassungsanspruch nach § 523 ABGB wegen von einer Anlage ausgehenden Störungen kann sich auch dann gegen den Eigentümer richten, wenn ein Dritter die Anlage errichtet hat. (T9)
  • 5 Ob 160/21x
    Entscheidungstext OGH 20.10.2021 5 Ob 160/21x
  • 5 Ob 4/22g
    Entscheidungstext OGH 17.02.2022 5 Ob 4/22g

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1975:RS0010448

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

26.04.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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