RS OGH 1980/10/31 1Ob675/80, 1Ob547/81, 7Ob41/84, 7Ob577/85, 6Ob591/85, 9ObA179/87, 5Ob559/88, 5Ob11

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 31.10.1980
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Norm

ABGB §862a
ABGB §1395

Rechtssatz

Nach der Empfangstheorie ist eine Erklärung dem Adressaten dann zugekommen, wenn sie in eine solche Situation gebracht wurde, dass die Kenntnisnahme durch den Adressaten unter normalen Umständen erwartet werden kann und Störungen, die sich ihr entgegenstellen sollten, nur mehr im Lebensbereich des Adressaten möglich sind. Dass der Empfänger absichtlich den Zugang verhindert, ändert nichts an der Rechtswirksamkeit des Empfanges der Erklärung.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 675/80
    Entscheidungstext OGH 31.10.1980 1 Ob 675/80
  • 1 Ob 547/81
    Entscheidungstext OGH 29.04.1981 1 Ob 547/81
    nur: Nach der Empfangstheorie ist eine Erklärung dem Adressaten dann zugekommen, wenn sie in eine solche Situation gebracht wurde, dass die Kenntnisnahme durch den Adressaten unter normalen Umständen erwartet werden kann und Störungen, die sich ihr entgegenstellen sollten, nur mehr im Lebensbereich des Adressaten möglich sind. (T1)
  • 7 Ob 41/84
    Entscheidungstext OGH 22.11.1984 7 Ob 41/84
    nur T1; Veröff: SZ 57/181 = RZ 1986/15 S 32 = JBl 1986,36 (zust. Dullinger, JBl 1986,13)
  • 7 Ob 577/85
    Entscheidungstext OGH 30.05.1985 7 Ob 577/85
  • 6 Ob 591/85
    Entscheidungstext OGH 28.08.1985 6 Ob 591/85
    Auch; nur: Nach der Empfangstheorie ist eine Erklärung dem Adressaten dann zugekommen, wenn sie in eine solche Situation gebracht wurde, dass die Kenntnisnahme durch den Adressaten unter normalen Umständen erwartet werden kann. (T2); Beisatz: Die nach den Umständen des Einzelfalles und den Gepflogenheiten des Verkehres zu beurteilende Erwartung, dass die Erklärung vom Empfänger zur Kenntnis genommen wird, gehört schon zum Begriff des Zuganges iSd § 862a ABGB. (T3)
  • 9 ObA 179/87
    Entscheidungstext OGH 13.01.1988 9 ObA 179/87
    Beisatz: Wird eine Mitteilung über eine Dienstverhinderung an die in der betrieblichen Hierarchie unmittelbar übergeordnete Person gerichtet, so ist zu erwarten, dass sie auch der nach der inneren Organisation zuständigen Stelle zukommt. Auch der Umstand, dass eine eigene Personalabteilung eingerichtet ist, ändert hieran nichts. Durch die betriebliche Hierarchie besteht eine direkte Verbindung des einzelnen AN, zu den organisatorischen Zentralstellen und es kann davon ausgegangen werden, dass Informationen auf diesem Weg weitergeleitet werden. Wird dieser Informationsfluss dadurch unterbrochen, dass eine eingeordnete Person eine Mitteilung nicht weitergibt, so handelt es sich um einen Umstand, der dem AG zuzurechnen ist. (T4) Veröff: RdW 1988,357
  • 5 Ob 559/88
    Entscheidungstext OGH 18.04.1989 5 Ob 559/88
    Veröff: RdW 1989,221 = ÖBA 1989,1128
  • 5 Ob 111/89
    Entscheidungstext OGH 21.11.1989 5 Ob 111/89
    nur T1; Beisatz: Es ist rechtlich unerheblich, dass die genannte Mitteilung an das "Amt der Landesregierung, Buchhaltung" gerichtet war, während der Mietvertrag auf Vermieterseite vom "Land K, vertreten durch den Landeshauptmann" abgeschlossen wurde. (T5) Veröff: WoBl 1992,61
  • 7 Ob 607/91
    Entscheidungstext OGH 10.10.1991 7 Ob 607/91
    Auch; Veröff: WoBl 1993,29
  • 8 ObA 254/94
    Entscheidungstext OGH 19.05.1994 8 ObA 254/94
    Auch; nur T2; Beisatz: Es ist nicht erforderlich, dass sich der Empfänger wirklich Kenntnis verschafft, weil es sonst in seinem Belieben stünde, dass Wirksamwerden einer Erklärung zu verhindern. (§ 48 ASGG) (T6)
  • 9 ObA 78/97d
    Entscheidungstext OGH 30.04.1997 9 ObA 78/97d
    Auch; Veröff: SZ 70/89
  • 9 ObA 124/97v
    Entscheidungstext OGH 30.04.1997 9 ObA 124/97v
    Auch
  • 8 ObA 192/97m
    Entscheidungstext OGH 13.11.1997 8 ObA 192/97m
    Auch; Veröff: SZ 70/238
  • 9 ObA 349/98h
    Entscheidungstext OGH 14.04.1999 9 ObA 349/98h
    Auch
  • 7 Ob 296/99a
    Entscheidungstext OGH 23.11.1999 7 Ob 296/99a
    Auch
  • 7 Ob 55/02t
    Entscheidungstext OGH 12.06.2002 7 Ob 55/02t
  • 8 Ob 47/03z
    Entscheidungstext OGH 12.06.2003 8 Ob 47/03z
  • 1 Ob 45/04f
    Entscheidungstext OGH 23.11.2004 1 Ob 45/04f
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Vorbehalt nach Punkt 2.29.2 der ÖNORM B 2110. (T7)
  • 3 Ob 219/08i
    Entscheidungstext OGH 17.12.2008 3 Ob 219/08i
    Auch
  • 9 Ob 52/10b
    Entscheidungstext OGH 03.09.2010 9 Ob 52/10b
    nur T2
  • 7 Ob 199/14m
    Entscheidungstext OGH 26.11.2014 7 Ob 199/14m
    Veröff: SZ 2014/120
  • 7 Ob 83/21p
    Entscheidungstext OGH 26.01.2022 7 Ob 83/21p

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1980:RS0014071

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

04.04.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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