RS OGH 1985/1/30 3Ob596/84, 4Ob111/85, 3Ob74/87, 5Ob520/88, 3Ob1019/88, 5Ob501/89, 3Ob1080/91, 3Ob10

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 30.01.1985
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Norm

AußStrG 2005 §6
AußStrG 2005 §10 Abs4
AußStrG 2005 §65 Abs3 Z5
ZPO §84 I
ZPO §85

Rechtssatz

Erlaubt die ganze Diktion des Rechtsmittels den zwingenden Schluss, dass in die Revisionsschrift absichtlich ein Formfehler eingebaut wurde, um durch ein allfälliges Verbesserungsverfahren eventuell nochmals eine für die beklagte Partei aus verfahrensfremden Motiven vielleicht wünschenswerte Verzögerung des Eintrittes der Rechtskraft und der Vollstreckbarkeit zu erzielen, ist die Behebung solcher Mängel nicht Zweck der mit der ZVN 1983 geschaffenen erweiterten Verbesserungsmöglichkeit. Bei einem solchen Missbrauch des Institutes der Verbesserung ist vielmehr die Verbesserung zu verweigern.

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 596/84
    Entscheidungstext OGH 30.01.1985 3 Ob 596/84
    Veröff: SZ 58/17 = AnwBl 1985,547 = JBl 1985,684 (zustimmend Pfersmann)
  • 4 Ob 111/85
    Entscheidungstext OGH 01.10.1985 4 Ob 111/85
    Auch
  • 3 Ob 74/87
    Entscheidungstext OGH 13.05.1987 3 Ob 74/87
    Auch
  • 5 Ob 520/88
    Entscheidungstext OGH 22.03.1988 5 Ob 520/88
    Auch
  • 3 Ob 1019/88
    Entscheidungstext OGH 27.04.1988 3 Ob 1019/88
  • 5 Ob 501/89
    Entscheidungstext OGH 12.01.1989 5 Ob 501/89
  • 3 Ob 1080/91
    Entscheidungstext OGH 23.10.1991 3 Ob 1080/91
  • 3 Ob 1081/91
    Entscheidungstext OGH 23.10.1991 3 Ob 1081/91
  • 5 Ob 502/92
    Entscheidungstext OGH 10.03.1992 5 Ob 502/92
    Auch; Beisatz: Nach den Intentionen des Gesetzgebers sollen nur jene Personen vor prozessualen Nachteilen geschützt werden, die versehentlich oder in Unkenntnis der gesetzlichen Vorschriften Fehler begehen. Ein derartiger Rechtsmissbrauch darf jedoch nur angenommen werden, wenn er notorisch ist oder sich zwingend aus aktenkundigen Umständen ergibt. (T1)
  • 8 Ob 1672/92
    Entscheidungstext OGH 26.11.1992 8 Ob 1672/92
    Auch
  • 6 Ob 663/95
    Entscheidungstext OGH 08.02.1996 6 Ob 663/95
    Beis wie T1 nur: Nach den Intentionen des Gesetzgebers sollen nur jene Personen vor prozessualen Nachteilen geschützt werden, die versehentlich oder in Unkenntnis der gesetzlichen Vorschriften Fehler begehen. (T2)
  • 2 Ob 251/97v
    Entscheidungstext OGH 09.10.1997 2 Ob 251/97v
    Vgl auch
  • 5 Ob 427/97y
    Entscheidungstext OGH 25.11.1997 5 Ob 427/97y
    Vgl auch
  • 10 ObS 376/98m
    Entscheidungstext OGH 24.11.1998 10 ObS 376/98m
    Ähnlich
  • 6 Ob 219/01a
    Entscheidungstext OGH 23.08.2001 6 Ob 219/01a
    Auch
  • 2 Ob 204/01s
    Entscheidungstext OGH 06.09.2001 2 Ob 204/01s
    Vgl auch
  • 1 Ob 219/03t
    Entscheidungstext OGH 14.10.2003 1 Ob 219/03t
    Vgl auch; Beis wie T1 nur: Ein derartiger Rechtsmißbrauch darf jedoch nur angenommen werden, wenn er notorisch ist oder sich zwingend aus aktenkundigen Umständen ergibt. (T3)
  • 1 Ob 196/04m
    Entscheidungstext OGH 12.10.2004 1 Ob 196/04m
    Vgl auch; Beis wie T3; Beisatz: Dies gilt auch im Verfahren außer Streitsachen. (T4); Beisatz: Hier: "Leerer Rekurs". (T5); Beisatz: Ob ein Rechtsmissbrauch vorliegt, ist grundsätzlich nach den jeweiligen Umständen des Einzelfalls zu beurteilen. (T6)
  • 1 Ob 94/09v
    Entscheidungstext OGH 26.05.2009 1 Ob 94/09v
    Vgl auch; Beisatz: Auch wenn einer Partei regelmäßig gemäß §§ 84 f ZPO die Möglichkeit einzuräumen ist, Formmängel einer Prozesshandlung - zu denen auch die fehlende anwaltliche Vertretung gehört- innerhalb einer vom Gericht zu setzenden Frist zu beheben, gilt dies doch in jenen Fällen nicht, wo die Partei ihre Eingabe im Bewusstsein ihrer Fehlerhaftigkeit eingebracht hat. (T7)
  • 8 Ob 49/11f
    Entscheidungstext OGH 29.06.2011 8 Ob 49/11f
    Vgl auch; Beis wie T3
  • 3 Ob 98/16g
    Entscheidungstext OGH 14.06.2016 3 Ob 98/16g
    Auch
  • 6 Ob 158/16b
    Entscheidungstext OGH 27.09.2016 6 Ob 158/16b
    Beis wie T1; Beis wie T7
  • 5 Ob 129/18h
    Entscheidungstext OGH 28.08.2018 5 Ob 129/18h
    Vgl auch; Beis wie T7
  • 3 Ob 26/19y
    Entscheidungstext OGH 20.02.2019 3 Ob 26/19y
    Vgl; Beis wie T7; Beisatz: Hier: Unzweifelhafte Kenntnis vom Verbesserungserfordernis (Originalunterschrift fehlte auch bei den weiteren Rekursen offenbar absichtlich). (T8)
  • 3 Ob 14/20k
    Entscheidungstext OGH 26.02.2020 3 Ob 14/20k
    Beis wie T4; Beis wie T7
  • 6 Ob 181/20s
    Entscheidungstext OGH 25.11.2020 6 Ob 181/20s
    Vgl; Beis wie T6
  • 8 Ob 94/20m
    Entscheidungstext OGH 23.11.2020 8 Ob 94/20m
    Vgl; Beis wie T2
  • 5 Ob 51/21t
    Entscheidungstext OGH 13.04.2021 5 Ob 51/21t
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1985:RS0036447

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

02.07.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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