RS OGH 1988/1/12 4Ob3/88, 3Ob2434/96d, 8ObA146/01f, 6Ob165/05s, 8Ob74/07a, 3Ob82/08t, 8ObA28/08p, 7O

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 12.01.1988
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Norm

AO §53
EO §35 Ag
IO §156
KO §156
ZPO §482 B2

Rechtssatz

Da die rechtskräftige Bestätigung des (Zwangs-) Ausgleichs nur materiellrechtliche Auswirkungen auf die durch den Ausgleich betroffenen Forderungen, insbesondere auf die Höhe des klagbaren Teils einer Forderung und auf die Fälligkeit, so folgt daraus zwingend, dass auf Grund der im Zivilprozess grundsätzlich geltenden Parteien (Dispositions-)maxime ein Ausgleich nur auf einen entsprechenden Einwand des Schuldners berücksichtigt werden darf; welcher aber dem Neuerungsverbot unterliegt. Ein Zwangsausgleich nach dem Zeitpunkt bis zu dem von diesen Tatsachen im gerichtlichen Verfahren wirksam Gebrauch gemacht werden konnte, ist ein Oppositionsgrund.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 3/88
    Entscheidungstext OGH 12.01.1988 4 Ob 3/88
    Veröff: AnwBl 1988,423 = ÖBl 1989,144
  • 3 Ob 2434/96d
    Entscheidungstext OGH 25.03.1998 3 Ob 2434/96d
  • 8 ObA 146/01f
    Entscheidungstext OGH 20.12.2001 8 ObA 146/01f
  • 6 Ob 165/05s
    Entscheidungstext OGH 25.08.2005 6 Ob 165/05s
    Vgl auch; Beisatz: Nach Erfüllung des Ausgleichs oder Zwangsausgleichs bleibt der nicht bezahlte Schuldenrest als Naturalobligation bestehen (§ 1432 ABGB). Der Gläubiger kann nicht klagen oder verrechnen. Der Schuldner kann aber bezahlen oder volle Zahlung versprechen und auf die Unklagbarkeit verzichten. (T1)
  • 8 Ob 74/07a
    Entscheidungstext OGH 27.06.2007 8 Ob 74/07a
    Vgl auch; Beisatz: Im Zivilprozess ist ein Zwangsausgleich auf Einwand des Schuldners zu berücksichtigen. (T2)
    Veröff: SZ 2007/107
  • 3 Ob 82/08t
    Entscheidungstext OGH 11.07.2008 3 Ob 82/08t
    Vgl auch; Beis wie T2; Beisatz: Hier: Ausgleichsgläubiger erhob den Einwand des Zwangsausgleichs - der Schuldner bestritt dieses Vorbringen nicht. (T3)
  • 8 ObA 28/08p
    Entscheidungstext OGH 02.09.2008 8 ObA 28/08p
    Vgl auch
  • 7 Ob 42/09s
    Entscheidungstext OGH 30.03.2009 7 Ob 42/09s
    Auch; Beis ähnlich wie T1; Beisatz: Das gilt auch dann, wenn dem Gericht der Abschluss des Zwangsausgleichs bekannt ist. (T4) Beisatz: Hat der Schuldner im Titelverfahren trotz bereits erfolgter rechtskräftiger Bestätigung des Zwangsausgleichs einen entsprechenden Einwand versäumt, ist er zur Zahlung der gesamten Forderung, also auch des Ausfalls, zu verpflichten. (T5)
  • 2 Ob 287/08g
    Entscheidungstext OGH 25.03.2009 2 Ob 287/08g
    Auch; Beis wie T2; Beisatz: Gilt dieser Einwand als erhoben, ist der Ausgleichsschuldner von jenem Teil des Klagebetrags befreit, der die Ausgleichsquote übersteigt. (T6)
    Veröff: SZ 2009/35
  • 8 ObA 30/09h
    Entscheidungstext OGH 23.03.2010 8 ObA 30/09h
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T4
  • 9 ObA 61/09z
    Entscheidungstext OGH 30.06.2010 9 ObA 61/09z
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T4; Bem: Parallelverfahren zu 8 ObA 30/09h. (T7)
  • 4 Ob 60/11v
    Entscheidungstext OGH 10.05.2011 4 Ob 60/11v
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T2
  • 8 Ob 72/16w
    Entscheidungstext OGH 27.09.2016 8 Ob 72/16w
    Auch; nur: Da die rechtskräftige Bestätigung des Sanierungsplans nur materiell-rechtliche Auswirkungen auf die durch den Ausgleich betroffenen Forderungen, insbesondere auf die Höhe des klagbaren Teils einer Forderung und auf die Fälligkeit hat, folgt daraus zwingend, dass aufgrund der im Zivilprozess grundsätzlich geltenden Parteien (Dispositions-)Maxime ein Ausgleich (Sanierungsplan) nur auf entsprechenden Einwand des Schuldners berücksichtigt werden darf; welcher aber dem Neuerungsverbot unterliegt. (T8)
    Beisatz: Das gilt auch dann, wenn dem Gericht der Abschluss des Ausgleichs (Sanierungsplans) bekannt ist. (T9)
  • 1 Ob 121/17a
    Entscheidungstext OGH 21.03.2018 1 Ob 121/17a
    Vgl
  • 6 Ob 212/18x
    Entscheidungstext OGH 27.02.2019 6 Ob 212/18x
    Beis ähnlich wie T5
  • 3 Ob 63/19i
    Entscheidungstext OGH 26.06.2019 3 Ob 63/19i
    Vgl auch; Veröff: SZ 2019/57

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1988:RS0001231

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

04.10.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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