RS OGH 1992/6/11 13Os25/92 (13Os26/92), 12Os72/92, 15Os75/93 (15Os76/93), 14Os158/95, 12Os52/95, 12O

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 11.06.1992
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Norm

StPO §150
StPO §247 Abs1
StPO §281 Abs1 Z4 B

Rechtssatz

Das Zeugnis ist ein Bericht über sinnliche Wahrnehmungen von Tatsachen, die der Vergangenheit angehören. Nur Tatsachenbekundungen stellen eine Aussage dar. Subjektive Meinungen, Ansichten, Wertungen, Schlussfolgerungen, rechtliche Beurteilungen und ähnliche intellektuelle Vorgänge können daher grundsätzlich nicht Gegenstand einer Zeugenaussage sein, sondern nur die ihnen zugrunde liegenden tatsächlichen Prämissen.

Anmerkung

Bem: Der Rechtssatz wird wegen der Häufigkeit seiner Zitierung ("überlanger RS") nicht bei jeder einzelnen Bezugnahme, sondern nur fallweise mit einer Gleichstellungsindizierung versehen.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 25/92
    Entscheidungstext OGH 11.06.1992 13 Os 25/92
    Veröff: EvBl 1992/189 S 797
  • 12 Os 72/92
    Entscheidungstext OGH 11.03.1993 12 Os 72/92
    Vgl auch; Beisatz: Persönliche Meinungen von Zeugen und Sachverständigen stellen keine relevanten Beweismittel dar. (T1)
  • 15 Os 75/93
    Entscheidungstext OGH 19.08.1993 15 Os 75/93
  • 14 Os 158/95
    Entscheidungstext OGH 31.10.1995 14 Os 158/95
    Vgl auch
  • 12 Os 52/95
    Entscheidungstext OGH 18.01.1996 12 Os 52/95
    Vgl auch; Beisatz: Schlussfolgerungen sind kein der Begründungspflicht unterliegendes Zeugnis. (T2)
  • 12 Os 41/99
    Entscheidungstext OGH 22.04.1999 12 Os 41/99
  • 13 Os 115/99
    Entscheidungstext OGH 15.12.1999 13 Os 115/99
  • 13 Os 51/00
    Entscheidungstext OGH 07.06.2000 13 Os 51/00
    Auch; Beisatz: Gegenstand von Zeugenaussagen können nur wahrgenommene Tatsachen sein, nicht jedoch Meinungen oder Schlüsse. (T3)
  • 15 Os 16/00
    Entscheidungstext OGH 15.06.2000 15 Os 16/00
  • 11 Os 132/00
    Entscheidungstext OGH 12.12.2000 11 Os 132/00
    Auch; Beisatz: Die Fragestellung an Zeugen über den Vorsatz des Angeklagten ist nicht zulässig. (T4)
  • 13 Os 110/02
    Entscheidungstext OGH 30.04.2003 13 Os 110/02
    Vgl auch; Beisatz: Die Angemessenheit einer Leistung stellt eine, allenfalls unter Beiziehung eines Sachverständigen, im Rahmen der Beweiswürdigung zu lösende Tatfrage dar, die keinesfalls einem Zeugen überlassen werden darf. (T5)
  • 12 Os 95/02
    Entscheidungstext OGH 12.02.2004 12 Os 95/02
    Auch
  • 11 Os 34/04
    Entscheidungstext OGH 27.04.2004 11 Os 34/04
    Auch; Beis wie T1
  • 13 Os 30/04
    Entscheidungstext OGH 19.05.2004 13 Os 30/04
    nur: Das Zeugnis ist ein Bericht über sinnliche Wahrnehmungen von Tatsachen, die der Vergangenheit angehören. Nur Tatsachenbekundungen stellen eine Aussage dar. Subjektive Meinungen, Ansichten, Wertungen und ähnliche intellektuelle Vorgänge können daher grundsätzlich nicht Gegenstand einer Zeugenaussage sein, sondern nur die ihnen zugrunde liegenden tatsächlichen Prämissen. (T6)
  • 15 Os 47/04
    Entscheidungstext OGH 09.09.2004 15 Os 47/04
    Auch
  • 13 Os 137/04
    Entscheidungstext OGH 01.12.2004 13 Os 137/04
    Auch; Beisatz: Zwar kann die Abhörung eines Zeugen erfolgreich nur zum Beweis sinnlicher Wahrnehmungen, nicht aber von Schlussfolgerungen begehrt werden (SSt 52/5). Dem Gericht ist es jedoch nicht untersagt, von einem Zeugen geäußerte Schlüsse für überzeugend zu halten und sich im Rahmen der Beweiswürdigung zu eigen zu machen. (T7)
  • 11 Os 140/04
    Entscheidungstext OGH 12.04.2005 11 Os 140/04
    Auch; nur: Schlussfolgerungen können grundsätzlich nicht Gegenstand einer Zeugenaussage sein. (T8)
  • 11 Os 25/05i
    Entscheidungstext OGH 23.08.2005 11 Os 25/05i
    Auch
  • 11 Os 109/05x
    Entscheidungstext OGH 15.11.2005 11 Os 109/05x
    Auch
  • 12 Os 116/05h
    Entscheidungstext OGH 17.11.2005 12 Os 116/05h
    Vgl auch
  • 13 Os 3/06z
    Entscheidungstext OGH 15.02.2006 13 Os 3/06z
    Auch
  • 12 Os 72/05p
    Entscheidungstext OGH 23.02.2006 12 Os 72/05p
    Auch
  • 15 Os 53/06t
    Entscheidungstext OGH 29.06.2006 15 Os 53/06t
    Teilweise abweichend
  • 14 Os 68/06s
    Entscheidungstext OGH 12.09.2006 14 Os 68/06s
    Auch; Beis wie T3
  • 15 Os 32/06d
    Entscheidungstext OGH 05.10.2006 15 Os 32/06d
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 15 Os 107/06h
    Entscheidungstext OGH 09.11.2006 15 Os 107/06h
    Auch; Beis wie T3
  • 11 Os 104/06p
    Entscheidungstext OGH 19.12.2006 11 Os 104/06p
    Vgl auch
  • 14 Os 33/06v
    Entscheidungstext OGH 21.12.2006 14 Os 33/06v
    Auch; Beisatz: Gegenstand der Vernehmung sind nicht Einschätzungen oder Meinungen des Zeugen, sondern seine Wahrnehmungen von Tatsachen (WK-StPO § 247 Rz 5, § 281 Rz 352). (T9)
  • 11 Os 113/06m
    Entscheidungstext OGH 23.01.2006 11 Os 113/06m
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 14 Os 56/07b
    Entscheidungstext OGH 12.06.2007 14 Os 56/07b
    Auch; Beis wie T9
  • 11 Os 135/07y
    Entscheidungstext OGH 29.01.2008 11 Os 135/07y
    Auch; Beisatz: Die persönliche Einschätzung einer Person über Beweggründe des Handelns eines Dritten ist nicht Gegenstand eines Zeugenbeweises. (T10)
  • 12 Os 17/08d
    Entscheidungstext OGH 13.03.2008 12 Os 17/08d
    Auch
  • 11 Os 133/07d
    Entscheidungstext OGH 16.09.2008 11 Os 133/07d
    Auch; Beisatz: Thema des Zeugenbeweises stellen aber nur sinnliche Wahrnehmungen, nicht aber Schlussfolgerungen oder sonstige Meinungen dar. Diese sind ausschließlich dem (hier) gerichtlich bestellten Sachverständigen vorbehalten. (T11)
  • 15 Os 131/08s
    Entscheidungstext OGH 16.10.2008 15 Os 131/08s
    Auch; Beisatz: Als Zeugen können Privatsachverständige nur über den Inhalt ihrer Befundaufnahme, nicht hingegen über die von ihnen hieraus gezogenen Schlussfolgerungen vernommen werden. Denn nur Wahrnehmungen von Tatsachen sind Gegenstand einer Zeugenvernehmung, nicht aber Schlussfolgerungen oder Wertungen. (T12)
  • 11 Os 169/08z
    Entscheidungstext OGH 20.01.2009 11 Os 169/08z
    Beisatz: Zeugen sind vom Angeklagten verschiedene Personen, die zur Aufklärung der Straftat wesentliche oder sonst den Gegenstand des Verfahrens betreffende Tatsachen mittelbar oder unmittelbar wahrgenommen haben könnten und darüber im Verfahren aussagen sollen (§ 154 Abs 1 StPO). Eine Zeugenvernehmung hat demgemäß nur Wahrnehmungen von Tatsachen zum Gegenstand, nicht aber Schlussfolgerungen oder Wertungen. (T13)
    Beisatz: Welche Absicht das Opfer vor der Tat verfolgte, konnte demnach nicht Gegenstand der Aussage des verlangten Zeugen sein. (T14)
  • 12 Os 108/08m
    Entscheidungstext OGH 15.02.2009 12 Os 108/08m
    Vgl; nur T8; Beis wie T9
  • 14 Os 54/09m
    Entscheidungstext OGH 23.06.2009 14 Os 54/09m
    Auch; Beisatz: Die Abhörung eines Zeugen kann erfolgreich nur zum Beweis sinnlicher Wahrnehmungen, nicht aber von Schlussfolgerungen, subjektiven Meinungen, Ansichten, Wertungen und ähnlichen intellektuellen Vorgänge beantragt werden. (T15)
  • 11 Os 126/09b
    Entscheidungstext OGH 08.09.2009 11 Os 126/09b
    Auch; Beis ähnlich wie T3; Beis ähnlich wie T9
  • 14 Os 81/09g
    Entscheidungstext OGH 17.11.2009 14 Os 81/09g
    Auch; Beis wie T13; Beisatz: Die rechtliche Beurteilung des als erwiesen angenommenen Sachverhalts ist dem Gericht vorbehalten. (T16)
  • 13 Os 114/09b
    Entscheidungstext OGH 17.06.2010 13 Os 114/09b
    Auch
  • 15 Os 95/10z
    Entscheidungstext OGH 10.11.2010 15 Os 95/10z
    Auch
  • 12 Os 184/10s
    Entscheidungstext OGH 25.02.2011 12 Os 184/10s
    Vgl; Beis wie T10
  • 13 Os 132/10a
    Entscheidungstext OGH 17.02.2011 13 Os 132/10a
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T4
  • 12 Os 4/11x
    Entscheidungstext OGH 29.03.2011 12 Os 4/11x
  • 15 Os 148/10v
    Entscheidungstext OGH 04.05.2011 15 Os 148/10v
    Auch; Beis ähnlich wie T4; Beis ähnlich wie T10; Beis ähnlich wie T14; Beisatz: Gegenstand einer Zeugenaussage können nur Wahrnehmungen über tatsächliche Umstände sein (aus denen gegebenenfalls Schlüsse zur subjektiven Tatseite gezogen werden könnten), nicht aber Wahrnehmungen über Wissen und Wollen und damit den Vorsatz des Angeklagten. (T17)
  • 11 Os 57/11h
    Entscheidungstext OGH 19.05.2011 11 Os 57/11h
    Vgl auch; Beisatz: Persönliche Einschätzungen eines Zeugen sind nicht erörterungspflichtig. (T18)
  • 15 Os 30/11t
    Entscheidungstext OGH 04.05.2011 15 Os 30/11t
    Auch; nur: Subjektive Meinungen, Ansichten, Wertungen, Schlussfolgerungen, rechtliche Beurteilungen und ähnliche intellektuelle Vorgänge können grundsätzlich nicht Gegenstand einer Zeugenaussage sein, sondern nur die ihnen zugrunde liegenden Prämissen. (T19)
  • 13 Os 60/11i
    Entscheidungstext OGH 14.07.2011 13 Os 60/11i
    Auch
  • 13 Os 43/11i
    Entscheidungstext OGH 14.07.2011 13 Os 43/11i
    Auch
  • 12 Os 120/11f
    Entscheidungstext OGH 15.11.2011 12 Os 120/11f
    Auch; nur T6
  • 14 Os 134/11d
    Entscheidungstext OGH 13.12.2011 14 Os 134/11d
    Auch; Beis wie T9
  • 15 Os 109/11k
    Entscheidungstext OGH 25.01.2012 15 Os 109/11k
    Auch
  • 13 Os 149/11b
    Entscheidungstext OGH 05.04.2012 13 Os 149/11b
    Vgl auch
  • 12 Os 7/12i
    Entscheidungstext OGH 28.02.2012 12 Os 7/12i
    Auch; Beis ähnlich wie T3
  • 15 Os 139/11x
    Entscheidungstext OGH 28.03.2012 15 Os 139/11x
    Vgl; nur T6; Vgl auch Beis wie T9; Beis wie T18
  • 14 Os 169/11a
    Entscheidungstext OGH 28.08.2012 14 Os 169/11a
    Auch; Beis ähnlich wie T17
  • 14 Os 75/12d
    Entscheidungstext OGH 28.08.2012 14 Os 75/12d
    nur: Nur Tatsachenbekundungen können Gegenstand einer Zeugenaussage sein. (T20)
    Beisatz: Wahrnehmungen über Wissen und Wollen des Angeklagten kann nur dieser selbst machen. (T21)
  • 13 Os 110/12v
    Entscheidungstext OGH 22.11.2012 13 Os 110/12v
    Auch
  • 14 Os 122/12s
    Entscheidungstext OGH 29.01.2013 14 Os 122/12s
    Vgl
  • 12 Os 134/12s
    Entscheidungstext OGH 13.12.2012 12 Os 134/12s
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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