RS OGH 1998/12/15 11Os137/98, 13Os60/04, 12Os105/05s, 13Os41/06p, 15Os96/06s, 12Os48/07m, 15Os83/07f

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 15.12.1998
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Norm

SGMV §1
SMG §28 Abs6 A
SMG §28a Abs4 Z3

Rechtssatz

Im Hinblick auf den notorisch häufigen Vertrieb "gestreckten" Suchtgifts sind Konstatierungen über den Reinheitsgehalt zur Beurteilung des Vorliegens einer "großen Menge" - deren Untergrenze nach § 28 Abs 6 SMG in Verbindung mit § 1 der Suchtgift-Grenzmengenverordnung/Anhang I bei Heroin mit 5 Gramm und bei Kokain mit 15 Gramm Reinsubstanz festgesetzt wurde - unerlässlich.

Entscheidungstexte

  • 11 Os 137/98
    Entscheidungstext OGH 15.12.1998 11 Os 137/98
  • 13 Os 60/04
    Entscheidungstext OGH 16.06.2004 13 Os 60/04
    Vgl auch
  • 12 Os 105/05s
    Entscheidungstext OGH 17.11.2005 12 Os 105/05s
    Ähnlich; Beisatz: Ausgehend von einem (gerichtsnotorischen) THC-Gehalt der Droge Marihuana von 0,25% bis 8% kann nämlich aufgrund fehlender Feststellungen zum Wirkstoffgehalt nicht beurteilt werden, ob die Grenzmenge (§ 28 Abs 6 SMG) in concreto erreicht ist. (T1)
  • 13 Os 41/06p
    Entscheidungstext OGH 14.06.2006 13 Os 41/06p
    Auch; Beisatz: Hier: Die bloße Nennung der Menge im Urteilsspruch unter Hinzufügung der Bezeichnung „große Menge" ohne jegliche Feststellung über die Beschaffenheit dieses Suchtmittels erlaubt keine verlässliche Beurteilung, ob durch die vom Schuldspruch erfasste Weitergabe tatsächlich eine große Menge im Sinn des § 28 Abs 6 SMG in Verbindung mit § 1 der SuchtgiftgrenzmengenVO (BGBl II 1997/377 idgF), die bei 20g THC liegt, in Verkehr gesetzt wurde. (T2)
  • 15 Os 96/06s
    Entscheidungstext OGH 05.10.2006 15 Os 96/06s
    Auch; nur: Feststellungen über den Reinheitsgehalt sind zur Beurteilung des Vorliegens einer großen Menge unerlässlich. (T3)
  • 12 Os 48/07m
    Entscheidungstext OGH 31.05.2007 12 Os 48/07m
    Auch; nur T3
  • 15 Os 83/07f
    Entscheidungstext OGH 08.08.2007 15 Os 83/07f
    Beis wie T2 nur: Die bloße Nennung der Menge im Urteilsspruch unter Hinzufügung der Bezeichnung „große Menge" ohne jegliche Feststellung über die Beschaffenheit dieses Suchtmittels erlaubt keine verlässliche Beurteilung, ob durch die vom Schuldspruch erfasste Weitergabe tatsächlich eine große Menge im Sinn des § 28 Abs 6 SMG in Verkehr gesetzt wurde. (T4)
  • 15 Os 70/07v
    Entscheidungstext OGH 04.10.2007 15 Os 70/07v
    Auch; Beis ähnlich wie T2; nur T3
  • 11 Os 152/07y
    Entscheidungstext OGH 29.01.2008 11 Os 152/07y
    Auch; Beis ähnlich wie T4
  • 12 Os 150/07m
    Entscheidungstext OGH 13.12.2007 12 Os 150/07m
  • 13 Os 144/08p
    Entscheidungstext OGH 05.11.2008 13 Os 144/08p
    Auch
  • 14 Os 131/08h
    Entscheidungstext OGH 16.12.2008 14 Os 131/08h
    Vgl; nur T3; Beisatz: Die Feststellung der Bruttomengen des laut Schuldspruchtatverfangenen Suchtgifts mit dem Beifügen, dass der Angeklagte durch das wiederkehrende Inverkehrsetzen verschiedener Suchtgifte insgesamt mehr als die Grenzmenge der verschiedenen Wirkstoffe anderen überlassen wollte, reicht nicht. (T5)
  • 12 Os 83/08k
    Entscheidungstext OGH 22.08.2008 12 Os 83/08k
    Beisatz: Über den Reinheitsgehalt zur Beurteilung des Vorliegens einer die Grenzmenge übersteigenden Menge (deren Untergrenze nach § 28b iVm Anhang 1 der Suchtgift-Grenzmengenverordnung BGBl II 1997/377 idF BGBl II 2006/228 bei Heroin mit 3 Gramm Reinsubstanz festgesetzt wurde) sind für die Subsumtion unter den Tatbestand des § 28a SMG (bzw bei mehrfacher Überschreitung der Grenzmenge: unter die Tatbestände) unerlässlich. (T6)
    Beisatz: Die im Urteilsspruch angegebene Nettomenge Heroin vermag fehlende Feststellungen nicht zu ersetzen. (T7)
  • 11 Os 141/09h
    Entscheidungstext OGH 22.09.2009 11 Os 141/09h
    Vgl auch; Beisatz: Fehlen dem angefochtenen Urteil Tatsachenfeststellungen zu den Reinsubstanzen der tatverfangenen Suchtgifte völlig, so leidet die Subsumtion an einem Rechtsfehler mangels Feststellungen. (T8)
  • 11 Os 102/09y
    Entscheidungstext OGH 08.09.2009 11 Os 102/09y
    Auch; Beisatz: Hier: § 28a Abs 4 Z 3 SMG. (T9)
  • 14 Os 2/10s
    Entscheidungstext OGH 02.03.2010 14 Os 2/10s
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Die Nennung der Bruttomengen mit dem Beifügen, es handle sich hiebei um eine „die Grenzmenge jedenfalls 25-fach übersteigende“ oder „mehrfach überschreitende“ Quantität reicht zur Beurteilung einer tatverfangenen Suchtgiftmenge als groß (§ 28b SMG) oder übergroß (§ 28a Abs 4 Z 3 SMG) nicht aus. (T10)
  • 11 Os 62/10t
    Entscheidungstext OGH 22.06.2010 11 Os 62/10t
    Auch
  • 14 Os 133/11g
    Entscheidungstext OGH 08.11.2011 14 Os 133/11g
    Vgl auch; Beis auch wie T6
  • 12 Os 143/11p
    Entscheidungstext OGH 18.10.2011 12 Os 143/11p
    Vgl auch; Beisatz: Aufgrund fehlender Feststellungen zum Wirkstoffgehalt kann nicht beurteilt werden, ob die vom Schuldspruch erfasste Weitergabe tatsächlich eine die Grenzmenge der § 28b SMG übersteigende Menge von 20 Gramm reinem THC betraf. (T11)
  • 15 Os 150/11i
    Entscheidungstext OGH 20.12.2011 15 Os 150/11i
    Vgl auch; Beis wie T8
  • 15 Os 147/11y
    Entscheidungstext OGH 25.01.2012 15 Os 147/11y
    Beis ähnlich wie T1 ähnlich nur: (gerichtsnotorischen) THC-Gehalt der Droge Marihuana von 0,25 % bis 8 %. (T12)
    Beisatz: Canabis enthält jedenfalls auch THC. (T13)
  • 14 Os 42/12a
    Entscheidungstext OGH 15.05.2012 14 Os 42/12a
    Vgl; Beis wie T10
  • 11 Os 62/12w
    Entscheidungstext OGH 06.06.2012 11 Os 62/12w
    Auch
  • 15 Os 17/12g
    Entscheidungstext OGH 28.03.2012 15 Os 17/12g
    Vgl auch; Ähnlich Beis wie T2
  • 12 Os 148/12z
    Entscheidungstext OGH 13.12.2012 12 Os 148/12z
    Vgl auch
  • 14 Os 33/13d
    Entscheidungstext OGH 09.04.2013 14 Os 33/13d
    Vgl; Beisatz: Die Wirkstoffkonzentration liegt nach allgemeiner Gerichtserfahrung bei Cannabiskraut (Delta -9-THC) ohne nähere Qualitätsabstufung im Bereich von 0,25 % bis 8 % und durchschnittlich ohne Weiteres bei 4 %. (T14)
  • 15 os 22/13v
    Entscheidungstext OGH 26.06.2013 15 os 22/13v
    Auch; Beis ähnlich wie T10
  • 13 Os 60/13t
    Entscheidungstext OGH 02.07.2013 13 Os 60/13t
    Vgl auch
  • 15 Os 3/14a
    Entscheidungstext OGH 23.04.2014 15 Os 3/14a
    Vgl; Beis wie T1; Beis wie T12; Beis wie T14
  • 15 Os 7/14i
    Entscheidungstext OGH 23.04.2014 15 Os 7/14i
    Auch
  • 15 Os 105/14a
    Entscheidungstext OGH 01.10.2014 15 Os 105/14a
    Vgl; Beisatz: Die Qualifikation nach § 22a Abs 5 zweiter Fall ADBG 2007 setzt die (bereits nach § 22a Abs 4 leg cit qualifizierte) Tatbegehung in Bezug auf Anabolika, Hormone oder verwandte Verbindungen, Hormon-Antagonisten oder Modulatoren in einer die Grenzmenge (Abs 7 leg cit) übersteigenden Menge voraus, weshalb Feststellungen zu Menge und Reinsubstanzgehalt der verbotenen Wirkstoffe, der zur Beurteilung des Vorliegens einer die Grenzmenge (§ 22a Abs 7 ADBG 2007 iVm der Anti-Doping-Grenzmengenverordnung [ADGMV]) übersteigenden Menge erforderlich ist, unerlässlich sind. (T15)
  • 12 Os 87/15h
    Entscheidungstext OGH 24.07.2015 12 Os 87/15h
    Vgl
  • 13 Os 117/15b
    Entscheidungstext OGH 18.12.2015 13 Os 117/15b
    Auch
  • 12 Os 17/16s
    Entscheidungstext OGH 03.03.2016 12 Os 17/16s
    Auch; Beis ähnlich wie T11
  • 12 Os 130/17k
    Entscheidungstext OGH 14.12.2017 12 Os 130/17k
    Vgl; Beis wie T12; Beis wie T14
  • 12 Os 78/18i
    Entscheidungstext OGH 23.08.2018 12 Os 78/18i
    Auch

Schlagworte

fünf Gramm, fünfzehn Gramm

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1998:RS0111350

Im RIS seit

14.01.1999

Zuletzt aktualisiert am

17.09.2018
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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