RS OGH 2002/5/29 13Os34/02, 14Os96/02, 14Os113/02, 13Os121/02, 11Os154/02, 15Os13/03, 11Os106/02, 13

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 29.05.2002
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Norm

StPO §281 Abs1 Z4 A

Rechtssatz

Die Geltendmachung der Verfahrensrüge verlangt, dass die Anträge erhebliche (vgl § 254 Abs 1 StPO) Tatsachen betreffen, somit solche, die unmittelbar oder mittelbar (ohne dabei auf - unzulässige - Erkundungsbeweise abzuzielen) der Feststellung entscheidender (vgl Z 5 und Z 5a) Tatsachen dienen; unter letzteren sind jene zu verstehen, die die Unterstellung unter ein Strafgesetz (Lösung der Schuldfrage) oder einen bestimmten Strafsatz betreffen. Weiters ist erforderlich, dass Beweismittel und Beweisthema überhaupt geeignet sein müssen, das angestrebte - obigen Voraussetzungen entsprechende - Ergebnis zu erreichen.

Anmerkung

Bem: Der Rechtssatz wird wegen der Häufigkeit seiner Zitierung ("überlanger RS") nicht bei jeder einzelnen Bezugnahme, sondern nur fallweise mit einer Gleichstellungsindizierung versehen.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 34/02
    Entscheidungstext OGH 29.05.2002 13 Os 34/02
  • 14 Os 96/02
    Entscheidungstext OGH 29.10.2002 14 Os 96/02
    Auch
  • 14 Os 113/02
    Entscheidungstext OGH 03.12.2002 14 Os 113/02
    Vgl auch
  • 13 Os 121/02
    Entscheidungstext OGH 04.12.2002 13 Os 121/02
  • 11 Os 154/02
    Entscheidungstext OGH 19.12.2002 11 Os 154/02
    Auch; Beisatz: Ein Verfahrensmangel (Z 4) liegt bei Abweisung eines Beweisantrages nur dann vor, wenn das Beweisthema einen für die Schuldfrage oder Subsumtionsfrage erheblichen Umstand betrifft. (T1)
  • 15 Os 13/03
    Entscheidungstext OGH 13.02.2003 15 Os 13/03
    Vgl auch; Beisatz: Anträge, welche nicht unmissverständlich erkennen lassen, dass sie einen für die Schuldfrage oder Subsumtionsfrage erheblichen Umstand betreffen, sind aus Z 4 unbeachtlich. (T2)
  • 11 Os 106/02
    Entscheidungstext OGH 11.02.2003 11 Os 106/02
    Auch; Beis wie T1
  • 13 Os 15/03
    Entscheidungstext OGH 19.02.2003 13 Os 15/03
    Auch; Beis wie T1
  • 15 Os 30/03
    Entscheidungstext OGH 27.03.2003 15 Os 30/03
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T2
  • 15 Os 41/03
    Entscheidungstext OGH 10.04.2003 15 Os 41/03
    Auch
  • 15 Os 33/03
    Entscheidungstext OGH 10.04.2003 15 Os 33/03
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 11 Os 20/02
    Entscheidungstext OGH 29.04.2003 11 Os 20/02
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 13 Os 53/03
    Entscheidungstext OGH 14.05.2003 13 Os 53/03
    Vgl auch
  • 15 Os 32/03
    Entscheidungstext OGH 26.06.2003 15 Os 32/03
    Vgl auch; Beis wie T1
  • 13 Os 49/03
    Entscheidungstext OGH 30.04.2003 13 Os 49/03
    Auch; nur: Die Geltendmachung der Verfahrensrüge verlangt, dass die Anträge erhebliche Tatsachen betreffen. Weiters ist erforderlich, dass Beweismittel und Beweisthema überhaupt geeignet sein müssen, das angestrebte Ergebnis zu erreichen. (T3)
  • 11 Os 132/03
    Entscheidungstext OGH 11.11.2003 11 Os 132/03
    Auch; Beis wie T1
  • 14 Os 135/03
    Entscheidungstext OGH 27.01.2004 14 Os 135/03
    Auch; nur: Die Geltendmachung der Verfahrensrüge verlangt, dass die Anträge erhebliche Tatsachen betreffen, somit solche, die unmittelbar oder mittelbar der Feststellung entscheidender Tatsachen dienen; unter letzteren sind jene zu verstehen, die die Unterstellung unter ein Strafgesetz (Lösung der Schuldfrage) oder einen bestimmten Strafsatz betreffen. (T4)
    Beis ähnlich wie T1
  • 13 Os 135/03
    Entscheidungstext OGH 06.10.2004 13 Os 135/03
    Auch; nur: Die Geltendmachung der Verfahrensrüge verlangt, dass die Anträge erhebliche Tatsachen betreffen. (T5)
  • 14 Os 113/04
    Entscheidungstext OGH 16.11.2004 14 Os 113/04
    Vgl auch
  • 13 Os 134/04
    Entscheidungstext OGH 09.02.2005 13 Os 134/04
    Auch
  • 14 Os 53/05h
    Entscheidungstext OGH 09.08.2005 14 Os 53/05h
    Auch
  • 15 Os 111/05w
    Entscheidungstext OGH 03.11.2005 15 Os 111/05w
    Vgl auch; Beisatz: Die inhaltlichen Antragserfordernisse des Beweisantrages können sich auch aus dem Zusammenhang - bezogen auf den Zeitpunkt der Antragstellung - unmissverständlich ergeben. (T6)
  • 15 Os 114/05m
    Entscheidungstext OGH 01.12.2005 15 Os 114/05m
    Vgl auch; nur T3
  • 15 Os 26/05x
    Entscheidungstext OGH 08.06.2006 15 Os 26/05x
    Auch; Beis wie T2
  • 13 Os 61/07f
    Entscheidungstext OGH 01.08.2007 13 Os 61/07f
    Auch; nur T5
  • 11 Os 74/07b
    Entscheidungstext OGH 21.08.2007 11 Os 74/07b
    Auch; nur T5; Beisatz: Erhebliche Tatsachen sind solche, die nach Denkgesetzen und Lebenserfahrung nicht gänzlich ungeeignet sind, den Ausspruch über eine entscheidende Tatsache, das heißt für Schuldspruch oder Subsumtion relevante Tatsachenfeststellung zu beeinflussen (WK-StPO § 281 Rz 340). (T7)
  • 13 Os 74/07t
    Entscheidungstext OGH 03.10.2007 13 Os 74/07t
    Vgl auch
  • 11 Os 135/07y
    Entscheidungstext OGH 29.01.2008 11 Os 135/07y
    Vgl auch
  • 12 Os 147/07w
    Entscheidungstext OGH 13.12.2007 12 Os 147/07w
    Auch; nur T5; nur T7
  • 15 Os 137/07x
    Entscheidungstext OGH 18.02.2008 15 Os 137/07x
    Beis wie T2; Bem: Vgl WK-StPO § 281 Rz 321. (T8)
  • 12 Os 156/07v
    Entscheidungstext OGH 13.03.2008 12 Os 156/07v
    Auch
  • 12 Os 11/08x
    Entscheidungstext OGH 13.03.2008 12 Os 11/08x
    Auch
  • 11 Os 72/08k
    Entscheidungstext OGH 19.08.2008 11 Os 72/08k
    Vgl auch
  • 11 Os 121/08s
    Entscheidungstext OGH 16.09.2008 11 Os 121/08s
    Vgl auch; Beis wie T7
  • 12 Os 88/08w
    Entscheidungstext OGH 22.08.2008 12 Os 88/08w
    Auch; Beis wie T1; Beis wie T2; Beisatz: Es wäre Sache des Antragstellers gewesen, eingehend darzulegen, inwieweit der für sich genommen jedenfalls keine entscheidende Tatsache betreffende Umstand - ungeachtet der solcherart dem Schöffengericht vermittelten Sach- und Beweislage - hätte geeignet sein können, den Ausspruch über entscheidende Tatsachen, mithin die Lösung der Schuldfrage, nachhaltig zu beeinflussen (WK-StPO § 281 Rz 332). (T9)
  • 13 Os 8/09i
    Entscheidungstext OGH 19.02.2009 13 Os 8/09i
    Auch
  • 14 Os 55/08g
    Entscheidungstext OGH 17.03.2009 14 Os 55/08g
    Vgl; Beisatz: Eine gegen die Missachtung von Beweisanträgen gerichtete Verfahrensrüge nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie sich auf einen in der Hauptverhandlung gestellten entsprechenden Antrag bezieht, dem - unabhängig von der Person des Antragstellers - neben Beweismittel und Beweisthema zu entnehmen sein muss, warum die beantragte Beweisaufnahme das vom Antragsteller behauptete Ergebnis erwarten lasse und inwieweit dieses für Schuld- und Subsumtionsfrage (im Fall analoger Anwendung der Z 4 im Rahmen einer Sanktionsrüge: für die Sanktionsfrage) von Bedeutung ist, soweit dies nicht offensichtlich ist (§ 55 Abs 1 und Abs 2 StPO). (T10)
    Beisatz: Die Erheblichkeit fehlt einem Beweisantrag, wenn dafür die Richtigkeit einer vom Schöffengericht (Schwurgerichtshof) als unglaubwürdig abgelehnten Behauptung Voraussetzung wäre, wobei diese Einschätzung des erkennenden Gerichts sich naturgemäß nur auf den Urteilszeitpunkt beziehen kann, sodass jede davor getroffene Verfügung (§ 238 Abs 2 StPO) unter dieser auflösenden Bedingung steht. (T11)
    Beisatz: Wenn das Gesetz auch Prozessökonomie als Grund für die Abweisung eines Beweisantrags nur unter dem Gesichtspunkt der Undurchführbarkeit gelten lässt, wird vom Antragsteller (insbesonders von der Staatsanwaltschaft; vgl WK-StPO § 281 [2008] Rz 300) eine umso eingehendere Begründung dafür verlangt, warum das angestrebte Beweisergebnis erwartet werden kann, je mehr sein Verhalten eine bewusste Verfahrensverzögerung erkennen lässt und je fraglicher die Brauchbarkeit des geforderten Verfahrensschrittes im Lichte der übrigen Beweisergebnisse ist. (T12)
    Bem: Vgl zum Ganzen WK-StPO § 281 [2008] 330 ff, 342 ff). (T13)
  • 13 Os 82/09x
    Entscheidungstext OGH 27.08.2009 13 Os 82/09x
    Auch
  • 13 Os 84/09s
    Entscheidungstext OGH 27.08.2009 13 Os 84/09s
    Auch
  • 13 Os 108/10x
    Entscheidungstext OGH 30.09.2010 13 Os 108/10x
    Auch
  • 11 Os 160/10d
    Entscheidungstext OGH 20.01.2011 11 Os 160/10d
    Vgl auch
  • 11 Os 46/11s
    Entscheidungstext OGH 19.05.2011 11 Os 46/11s
    Vgl auch
  • 15 Os 82/11i
    Entscheidungstext OGH 21.09.2011 15 Os 82/11i
    Auch
  • 13 Os 122/11g
    Entscheidungstext OGH 17.11.2011 13 Os 122/11g
    Auch
  • 13 Os 125/12z
    Entscheidungstext OGH 20.12.2012 13 Os 125/12z
    Auch; Auch Beis wie T1
  • 15 Os 1/13f
    Entscheidungstext OGH 22.05.2013 15 Os 1/13f
    Auch; Beis wie T10; Beis wie T11; Beis wie T12
  • 13 Os 38/13g
    Entscheidungstext OGH 16.05.2013 13 Os 38/13g
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T2
  • 12 Os 40/14w
    Entscheidungstext OGH 08.05.2014 12 Os 40/14w
    Vgl auch; Beis wie T10
  • 12 Os 32/13t
    Entscheidungstext OGH 03.07.2014 12 Os 32/13t
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 13 Os 68/14w
    Entscheidungstext OGH 25.02.2015 13 Os 68/14w
    Auch
  • 11 Os 47/15v
    Entscheidungstext OGH 11.08.2015 11 Os 47/15v
    Auch; Beis wie T9
  • 11 Os 36/15a
    Entscheidungstext OGH 11.08.2015 11 Os 36/15a
    Vgl
  • 11 Os 108/15i
    Entscheidungstext OGH 20.10.2015 11 Os 108/15i
    Auch
  • 14 Os 56/15i
    Entscheidungstext OGH 08.03.2016 14 Os 56/15i
    Auch
  • 12 Os 19/16k
    Entscheidungstext OGH 07.04.2016 12 Os 19/16k
    Auch
  • 15 Os 145/15k
    Entscheidungstext OGH 14.03.2016 15 Os 145/15k
    Auch
  • 13 Os 134/15b
    Entscheidungstext OGH 09.03.2016 13 Os 134/15b
    nur T5
  • 15 Os 20/16d
    Entscheidungstext OGH 13.04.2016 15 Os 20/16d
    Auch
  • 15 Os 40/17x
    Entscheidungstext OGH 24.05.2017 15 Os 40/17x
    Auch; Beis wie T9
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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