RS OGH 2006/9/13 7Ob186/06p, 2Ob77/08z, 1Ob21/09h, 3Ob176/10v, 7Ob142/11z, 7Ob235/11a, 7Ob62/12m, 7O

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Veröffentlicht am 13.09.2006
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Norm

HeimAufG §3

Rechtssatz

Eine Freiheitsbeschränkung durch medikamentöse Mittel ist nur zu bejahen, wenn die Behandlung unmittelbar die Unterbindung des Bewegungsdranges bezweckt, nicht jedoch bei unvermeidlichen bewegungsdämpfenden Nebenwirkungen, die sich bei der Verfolgung anderer therapeutischer Ziele ergeben können.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 186/06p
    Entscheidungstext OGH 13.09.2006 7 Ob 186/06p
  • 2 Ob 77/08z
    Entscheidungstext OGH 29.05.2008 2 Ob 77/08z
    Beisatz: Ist ein Medikament ein (reines) Sedativum, kann von einer bewegungsdämpfenden Nebenwirkung keine Rede sein. (T1)
  • 1 Ob 21/09h
    Entscheidungstext OGH 26.02.2009 1 Ob 21/09h
  • 3 Ob 176/10v
    Entscheidungstext OGH 11.11.2010 3 Ob 176/10v
    Beis wie T1
  • 7 Ob 142/11z
    Entscheidungstext OGH 31.08.2011 7 Ob 142/11z
  • 7 Ob 235/11a
    Entscheidungstext OGH 25.01.2012 7 Ob 235/11a
    Vgl auch
  • 7 Ob 62/12m
    Entscheidungstext OGH 25.04.2012 7 Ob 62/12m
  • 7 Ob 193/13b
    Entscheidungstext OGH 13.11.2013 7 Ob 193/13b
  • 7 Ob 240/13i
    Entscheidungstext OGH 29.01.2014 7 Ob 240/13i
    Bem: „... unmittelbar, also primär ...“ (T2)
  • 7 Ob 32/14b
    Entscheidungstext OGH 19.03.2014 7 Ob 32/14b
  • 7 Ob 77/14w
    Entscheidungstext OGH 21.05.2014 7 Ob 77/14w
    Beis wie T2
  • 7 Ob 139/14p
    Entscheidungstext OGH 29.10.2014 7 Ob 139/14p
  • 7 Ob 21/16p
    Entscheidungstext OGH 06.04.2016 7 Ob 21/16p
    Beisatz: Medikamente und Fixierung auf Rollstuhl. (T3)
  • 7 Ob 137/16x
    Entscheidungstext OGH 13.10.2016 7 Ob 137/16x
    Beisatz: Eine nur im Pflegeblatt vorgesehene, nach außen nicht vermittelte (bloße) Bedarfsmedikation für zerebrale Anfälle ist keine Freiheitsbeschränkung im Sinn des § 3 HeimAufG. (T4)
  • 7 Ob 205/16x
    Entscheidungstext OGH 09.11.2016 7 Ob 205/16x
    Beisatz: Die bloße ärztliche Anordnung eines eine Freiheitsbeschränkung herbeiführenden Medikaments (vgl § 5 Abs 1 HeimAufG) unter bestimmten Voraussetzungen ohne dessen tatsächliche Verabreichung (Bedarfsmedikation) ist für sich allein noch keine Freiheitsbeschränkung im Sinn des § 3 Abs 1 HeimAufG. (T5)
    Beisatz: Sofern aber mit der Anordnung eines Medikaments beim Bewohner ein bestimmtes freiheitsbeschränkendes Verhalten veranlasst wird oder dieser den Eindruck gewinnen muss, keine andere Möglichkeit zu haben, als ein bestimmtes gewünschtes Verhalten zu setzen, andernfalls das Medikament verabreicht wird, liegt eine Androhung im Sinn des § 3 Abs 1 HeimAufG und damit eine Freiheitsbeschränkung vor. (T6)
  • 7 Ob 67/19g
    Entscheidungstext OGH 24.04.2019 7 Ob 67/19g
    Beis wie T5; Beisatz: Freiheitsbeschränkung, wenn die Medikamente der Ruhigstellung des Bewohners dienen. (T7)
  • 7 Ob 59/20g
    Entscheidungstext OGH 08.07.2020 7 Ob 59/20g
    Beisatz: Für das Vorliegen einer medikamentösen Freiheitsbeschränkung durch eine Einmalmedikation muss die intendierte Bewegungseinschränkung auch in einem feststellbaren Ausmaß eintreten. (T8)
  • 7 Ob 122/20x
    Entscheidungstext OGH 16.09.2020 7 Ob 122/20x
  • 7 Ob 183/20t
    Entscheidungstext OGH 21.10.2020 7 Ob 183/20t
    Beis wie T1
  • 7 Ob 107/21t
    Entscheidungstext OGH 23.06.2021 7 Ob 107/21t
  • 7 Ob 200/21v
    Entscheidungstext OGH 26.01.2022 7 Ob 200/21v
  • 7 Ob 194/21m
    Entscheidungstext OGH 15.12.2021 7 Ob 194/21m

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2006:RS0121227

Im RIS seit

13.10.2006

Zuletzt aktualisiert am

29.03.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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