RS OGH 1956/1/11 7Ob570/55, 1Ob230/58, 5Ob216/59, 1Ob39/62, 7Ob243/63, 1Ob157/63, 6Ob338/63, 7Ob276/

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 11.01.1956
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Norm

ABGB §884
ABGB §914 I

Rechtssatz

Bei Vertragsabschluß durch einen Angestellten oder Agenten dient der Inhalt eines Antragsformulars auch dazu, um den Vertragspartner über den Umfang der Abschlußvollmacht des Vertreters zu unterrichten, über die dieser nicht hinausgehen darf. Dem persönlich auftretenden Vertragsteil steht es frei, von der Klausel des Antragsformulars abzugehen und mündliche Vereinbarungen zu treffen. In einem solchen Fall kann sich kein Partner auf Klauseln, die von der mündlichen Vereinbarung abweichen, berufen; es widerspräche der Übung des redlichen Verkehrs, wenn ein Vertragsteil dem anderen persönlich bestimmte Zusage machte und sich hinterher auf eine damit in Widerspruch stehende Klausel des gedruckten Antragsformulars berufen wollte.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 570/55
    Entscheidungstext OGH 11.01.1956 7 Ob 570/55
    Veröff: SZ 29/4 = JBl 1956,405
  • 1 Ob 230/58
    Entscheidungstext OGH 02.06.1958 1 Ob 230/58
  • 5 Ob 216/59
    Entscheidungstext OGH 06.05.1959 5 Ob 216/59
    nur: Bei Vertragsabschluß durch einen Angestellten oder Agenten dient der Inhalt eines Antragsformulars auch dazu, um den Vertragspartner über den Umfang der Abschlußvollmacht des Vertreters zu unterrichten, über die dieser nicht hinausgehen darf. (T1)
  • 1 Ob 39/62
    Entscheidungstext OGH 21.02.1962 1 Ob 39/62
  • 7 Ob 243/63
    Entscheidungstext OGH 09.10.1963 7 Ob 243/63
    nur T1
  • 1 Ob 157/63
    Entscheidungstext OGH 16.10.1963 1 Ob 157/63
    Veröff: RZ 1964,38
  • 6 Ob 338/63
    Entscheidungstext OGH 06.02.1964 6 Ob 338/63
  • 7 Ob 276/64
    Entscheidungstext OGH 23.10.1964 7 Ob 276/64
    nur: Dem persönlich auftretenden Vertragsteil steht es frei, von der Klausel des Antragsformulars abzugeben und mündliche Vereinbarungen zu treffen. In einem solchen Fall kann sich kein Partner auf Klauseln, die von der mündlichen Vereinbarung abweichen, berufen; es widerspräche der Übung des redlichen Verkehrs, wenn ein Vertragsteil dem anderen persönlich bestimmte Zusage machte und sich hinterher auf eine damit in Widerspruch stehende Klausel des gedruckten Antragsformulars berufen wollte. (T2) Veröff: HS 4360
  • 6 Ob 202/64
    Entscheidungstext OGH 18.11.1964 6 Ob 202/64
    nur T2; Veröff: SZ 37/164 = HS 4360
  • 6 Ob 56/65
    Entscheidungstext OGH 24.02.1965 6 Ob 56/65
    nur T2
  • 5 Ob 44/67
    Entscheidungstext OGH 03.03.1967 5 Ob 44/67
    nur T1; Veröff: JBl 1968,148
  • 6 Ob 89/67
    Entscheidungstext OGH 29.03.1967 6 Ob 89/67
    nur: Es widerspräche der Übung des redlichen Verkehrs, wenn ein Vertragsteil dem anderen persönlich bestimmte Zusage machte und sich hinterher auf eine damit in Widerspruch stehende Klausel des gedruckten Antragsformulars berufen wollte. (T3)
  • 7 Ob 43/68
    Entscheidungstext OGH 28.02.1968 7 Ob 43/68
    nur T1; Beisatz: Dieser Zweck wird dann erreicht, wenn der Hinweis auf eine Beschränkung der Vollmacht ohne jeder Hervorhebung in den im Kleinstdruck wiedergegebenen, eine Seite umfassenden Verkaufsbedingungen, Lieferbedingungen und Zahlungsbedingungen auf der Rückseite des Auftragsformulars enthalten ist. (T4) Veröff: JBl 1969,217
  • 6 Ob 272/70
    Entscheidungstext OGH 17.02.1971 6 Ob 272/70
    nur T2
  • 1 Ob 65/72
    Entscheidungstext OGH 19.04.1972 1 Ob 65/72
    Beisatz: Ergibt sich aus den Umständen des Einzelfalles, daß der Betriebsinhaber seinen Sohn für jedermann erkennbar Befugnisse eingeräumt hat, die sich als offenen Vollmacht für die mit dem Betrieb verbundenen gewöhnlichen Geschäfte darstellt, ist zwischen der Person des Betriebsinhabers und der seines Sohnes rechtlich nicht zu unterscheiden (so schon ähnlich 6 Ob 272/70). (T5)
  • 4 Ob 577/73
    Entscheidungstext OGH 30.10.1973 4 Ob 577/73
    nur T2; Veröff: HS 8381
  • 3 Ob 3/74
    Entscheidungstext OGH 02.04.1974 3 Ob 3/74
    nur T2
  • 1 Ob 118/74
    Entscheidungstext OGH 10.07.1974 1 Ob 118/74
    nur T2; Veröff: JBl 1975,369
  • 2 Ob 243/74
    Entscheidungstext OGH 17.10.1974 2 Ob 243/74
    nur T2
  • 5 Ob 670/76
    Entscheidungstext OGH 12.10.1976 5 Ob 670/76
    nur T2
  • 4 Ob 117/78
    Entscheidungstext OGH 29.05.1979 4 Ob 117/78
    nur: Dem persönlich auftretenden Vertragsteil steht es frei, von der Klausel des Antragsformulars abzugeben und mündliche Vereinbarungen zu treffen. (T6) Beisatz: Boxervertrag (Managervertrag) mit Ausschlußklausel und mündliche Zusatzvereinbarung. (T7) Veröff: Arb 9796 = RdA 1980,53 = SZ 52/87
  • 6 Ob 652/79
    Entscheidungstext OGH 19.12.1979 6 Ob 652/79
    nur T1; nur T6; Veröff: JBl 1981,317
  • 1 Ob 709/82
    Entscheidungstext OGH 15.12.1982 1 Ob 709/82
    Auch; nur T3
  • 7 Ob 642/85
    Entscheidungstext OGH 12.12.1985 7 Ob 642/85
    nur T3; Veröff: SZ 58/208

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1956:RS0017272

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

04.01.2018
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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