RS OGH 1956/10/17 1Ob419/56, 7Ob387/55, 3Ob15/66, 1Ob320/71, 1Ob87/75, 3Ob532/83 (3Ob533/83 -3Ob538/

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 17.10.1956
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Norm

AVG §56
AVG §58
AVG §68
ZPO §190 C2

Rechtssatz

Verfügungen von Verwaltungsbehörden müssen aber nur dann zur Grundlage eines gerichtlichen Erkenntnisses genommen werden, soferne außer der Zuständigkeit der Behörde feststeht, dass sie sich in den Grenzen ihrer Amtsbefugnis gehalten und die Entscheidung auch nicht offenkundig und zweifellos unzulässig ist. Ist der Verwaltungsbescheid absolut nichtig, so ist das Gericht nicht daran gebunden.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 419/56
    Entscheidungstext OGH 17.10.1956 1 Ob 419/56
    Gegenteilig VwGH vom 12.02.1952, Zl 1993/51, Zl 1994/51nur: Ist der Verwaltungsbescheid absolut nichtig, so ist das Gericht nicht daran gebunden. (T1)
  • 7 Ob 387/55
    Entscheidungstext OGH 05.10.1955 7 Ob 387/55
    Gegenteilig; nur T1
  • 3 Ob 15/66
    Entscheidungstext OGH 09.02.1966 3 Ob 15/66
    Zweiter Rechtsgang zu 1 Ob 419/56; nur T1
  • 1 Ob 320/71
    Entscheidungstext OGH 16.02.1972 1 Ob 320/71
    Dritter Rechtsgang zu 1 Ob 419/56; nur T1; Veröff: SZ 45/17
  • 1 Ob 87/75
    Entscheidungstext OGH 11.06.1975 1 Ob 87/75
    nur T1; Beisatz: Ein absolut nichtiger Verwaltungsakt läge dann vor, wenn er jeglicher gesetzlicher Grundlage entbehrte. (T2)
  • 3 Ob 532/83
    Entscheidungstext OGH 25.01.1984 3 Ob 532/83
    Auch; Veröff: SZ 57/23
  • 11 Os 195/85
    Entscheidungstext OGH 28.01.1986 11 Os 195/85
    Gegenteilig; Beisatz: Der Begriff des absolut nichtigen Verwaltungsbescheides hat für die österreichische Rechtsordnung grundsätzlich keine Bedeutung, denn die bestehende Gesetzeslage ermöglicht - von Fällen, in denen anderes ausdrücklich bestimmt ist, abgesehen - nur die Vernichtung von Bescheiden, die an bestimmten, besonders schweren Mängeln leiden, durch ausdrückliche Nichtigerklärung. Solange eine solche Nichtigerklärung nicht stattfand, besteht der betreffende Bescheid mit allen Rechtsfolgen, die sich an ihn knüpfen, in voller Wirksamkeit. (T3) Veröff: RZ 1986/33 S 93 = SSt 57/6
  • 4 Ob 599/88
    Entscheidungstext OGH 13.12.1988 4 Ob 599/88
    Vgl auch
  • 6 Ob 584/89
    Entscheidungstext OGH 07.09.1989 6 Ob 584/89
    Auch; Veröff: JBl 1990,513 (Holzner)
  • 8 Ob 632/92
    Entscheidungstext OGH 22.10.1992 8 Ob 632/92
    nur T1
  • 2 Ob 2024/96b
    Entscheidungstext OGH 19.09.1996 2 Ob 2024/96b
    nur T1
  • 4 Ob 261/05v
    Entscheidungstext OGH 20.04.2006 4 Ob 261/05v
  • 5 Ob 220/08a
    Entscheidungstext OGH 10.02.2009 5 Ob 220/08a
    Vgl; Beisatz: Nach dem in der Rechtsprechung (überwiegend) geprägten allgemeinen Grundsatz ist ein Verwaltungsakt dann absolut nichtig, wenn die Verwaltungsbehörde offenkundig unzuständig gewesen ist, ihren Wirkungskreis überschritten oder einen offenkundig und zweifellos unzulässigen Verwaltungsakt gesetzt hat. (T4); Beisatz: In praxi wird allerdings sehr selten eine solche „absolute Nichtigkeit" angenommen und bei der dahin gehenden Prüfung recht restriktiv vorgegangen. (T5); Bem: Mit Beispielen aus der Rechtsprechung. (T6); Beisatz: Hier: Verneinung einer zur „absoluten Nichtigkeit" führenden „offenkundigen Unzuständigkeit" der Verwaltungsbehörde (Schlichtungsstelle) aufgrund der Existenz einer generellen gesetzlichen Kompetenzgrundlage und des divergenten Meinungsstandes zur Zuständigkeitsfrage in (zweitinstanzlicher) Judikatur und Lehre. (T7)
  • 10 Ob 15/08s
    Entscheidungstext OGH 17.03.2009 10 Ob 15/08s
    Vgl auch; Beisatz: Ein absolut nichtiger, die Gerichte nicht bindender Verwaltungsakt liegt vor, wenn er jeglicher gesetzlicher Grundlage entbehrt, wenn die Verwaltungsbehörde bei ihrer Entscheidung offenkundig unzuständig war, ihren Wirkungsbereich überschritten hat oder einen (wegen Fehlens behördlicher Funktionen oder fehlender verwaltungsbehördlicher Kompetenz an sich) offenkundig und zweifellos unzulässigen Verwaltungsakt vorgenommen hat. (T8)
  • 5 Ob 226/10m
    Entscheidungstext OGH 29.03.2011 5 Ob 226/10m
    Vgl auch
  • 5 Ob 228/10f
    Entscheidungstext OGH 29.03.2011 5 Ob 228/10f
    Vgl auch
  • 5 Ob 229/10b
    Entscheidungstext OGH 29.03.2011 5 Ob 229/10b
    Vgl auch
  • 5 Ob 60/11a
    Entscheidungstext OGH 26.05.2011 5 Ob 60/11a
    Vgl auch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1956:RS0037078

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

12.08.2011
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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