RS OGH 1987/7/22 14Os81/87, 13Os42/87, 12Os104/87, 13Os40/87, 15Os160/87, 13Os124/88, 13Os165/87, 12

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 22.07.1987
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Norm

MRK Art6 Abs1 II5b1
MRK Art6 Abs3 litd IV4
StPO §252 Abs2
StPO §258 Abs2 A
StPO §281 Abs1 Z5 A

Rechtssatz

Art 6 MRK steht der Verlesung im sicherheitsbehördlichen Ermittlungsverfahren (§§ 24, 88 StPO) vor einem Sicherheitsorgan oder vor der Sicherheitsbehörde gemachter Angaben von Zeugen, die vor Gericht von ihrem Entschlagungsrecht Gebrauch gemacht haben, nicht entgegen. Die Gewichtung und Wertung dieser Angaben - als mittelbare Beweise - ist letztlich eine Abwägungsfrage, die das Gericht nach den Grundsätzen eines fairen Verfahrens unter - auf Antrag oder von Amts wegen durchzuführender - Ausschöpfung aller sinnvollen und rechtlich zulässigen sonstigen Beweise zu lösen hat.

Entscheidungstexte

  • 14 Os 81/87
    Entscheidungstext OGH 22.07.1987 14 Os 81/87
    Veröff: JBl 1988,255 = EvBl 1988/15 S 90 = RZ 1987/62II S 229
  • 12 Os 104/87
    Entscheidungstext OGH 10.09.1987 12 Os 104/87
    Vgl auch; Beisatz: Die Verlesung der vor der Polizei abgelegten Aussagen von Zeugen, die in der Hauptverhandlung von ihrem Entschlagungsrecht nach § 152 Abs 1 Z 1 StPO Gebrauch gemacht haben, kann mit Art 6 Abs 1 und Abs 3 lit d MRK vereinbart werden. (T1)
  • 13 Os 42/87
    Entscheidungstext OGH 10.09.1987 13 Os 42/87
    Vgl auch; Veröff: JBl 1987,798
  • 13 Os 40/87
    Entscheidungstext OGH 15.10.1987 13 Os 40/87
    Vgl auch
  • 15 Os 160/87
    Entscheidungstext OGH 18.12.1987 15 Os 160/87
    Veröff: JBl 1988,596 (Liebscher) = EvBl 1988/89 S 408 = RZ 1988/17 S 68
  • 12 Os 145/87
    Entscheidungstext OGH 21.01.1988 12 Os 145/87
    Vgl auch
  • 13 Os 124/88
    Entscheidungstext OGH 22.09.1988 13 Os 124/88
    Vgl
  • 13 Os 165/87
    Entscheidungstext OGH 21.12.1988 13 Os 165/87
    Vgl auch; Beisatz: Die Vorschriften über die materielle Wahrheitsfindung erfordern gerade dann, wenn ein Belastungszeuge in der Hauptverhandlung nicht einvernommen werden kann, daß Beweisanträge, die geeignet sein können, die Richtigkeit der verlesenen Aussage des nicht in der Hauptverhandlung vernommenen Zeugen in Zweifel zu ziehen, auf bereitester Basis durchzuführen sind. Indessen wurde weder von der angeführten Rechtsprechung noch vom EuGH für Menschenrechte in Frage gestellt, daß die Gericht jeden Beweisantrag auf seine Erheblichkeit prüfen können (Vgl EUGRZ 1987,147 ff). (T2)
  • 15 Os 8/89
    Entscheidungstext OGH 31.01.1989 15 Os 8/89
    Vgl auch; nur: Die Gewichtung und Wertung dieser Angaben - als mittelbare Beweise - ist letztlich eine Abwägungsfrage, die das Gericht nach den Grundsätzen eines fairen Verfahrens unter - auf Antrag oder von Amts wegen durchzuführender - Ausschöpfung aller sinnvollen und rechtlich zulässigen sonstigen Beweise zu lösen hat. (T3)
  • 11 Os 14/89
    Entscheidungstext OGH 21.02.1989 11 Os 14/89
    Vgl auch
  • 15 Os 54/89
    Entscheidungstext OGH 18.05.1989 15 Os 54/89
    Vgl
  • 13 Os 77/92
    Entscheidungstext OGH 21.10.1992 13 Os 77/92
    Vgl auch; Veröff: EvBl 1993/48 S 209
  • 15 Os 27/93
    Entscheidungstext OGH 06.05.1993 15 Os 27/93
    Vgl auch
  • 15 Os 88/93
    Entscheidungstext OGH 17.06.1993 15 Os 88/93
    Vgl auch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1987:RS0074843

Dokumentnummer

JJR_19870722_OGH0002_0140OS00081_8700000_001
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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