RS OGH 1990/9/27 7Ob607/90, 1Ob15/91, 4Ob31/92, 4Ob48/92, 4Ob91/92, 4Ob82/92, 4Ob84/92, 8Ob589/91, 4

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 27.09.1990
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Norm

ABGB §1330 A
ABGB §1330 BI

Rechtssatz

Ist eine Rufschädigung gleichzeitig Ehrenbeleidigung im Sinne des § 1330 Abs 1 ABGB, so hat der Betroffene bezüglich der Ansprüche nach Abs 2 nur die Tatsachenverbreitung zu beweisen. Die Richtigkeit der Tatsache (Wahrheitsbeweis) beziehungsweise das Fehlen der (objektiven beziehungsweise subjektiven) Vorwerfbarkeit der unrichtigen Verbreitung hat der Täter zu beweisen. Nur wenn die Rufschädigung nicht gleichzeitig auch eine Ehrenbeleidigung umfasst, trifft den Kläger nach allgemeinen Regeln die Beweislast, das heißt er hat die Tatsachenverbreitung und deren Ursächlichkeit für die Gefährdung oder Verletzung zu beweisen und darüber hinaus auch die Tatsachenunrichtigkeit.

Entscheidungstexte

  • 7 Ob 607/90
    Entscheidungstext OGH 27.09.1990 7 Ob 607/90
    Veröff: EvBl 1991/24 S 132 = MR 1991,18 = ÖBl 1991,90 = ecolex 1991,312 (Kletecka) = JBl 1991,724
  • 1 Ob 15/91
    Entscheidungstext OGH 05.06.1991 1 Ob 15/91
    Veröff: MR 1991,235 (Korn) = ÖBl 1992,136
  • 4 Ob 31/92
    Entscheidungstext OGH 26.05.1992 4 Ob 31/92
    nur: Ist eine Rufschädigung gleichzeitig Ehrenbeleidigung im Sinne des § 1330 Abs 1 ABGB, so hat der Betroffene bezüglich der Ansprüche nach Abs 2 nur die Tatsachenverbreitung zu beweisen. Die Richtigkeit der Tatsache (Wahrheitsbeweis) beziehungsweise das Fehlen der (objektiven beziehungsweise subjektiven) Vorwerfbarkeit der unrichtigen Verbreitung hat der Täter zu beweisen. (T1) Veröff: MR 1994,203
  • 4 Ob 48/92
    Entscheidungstext OGH 07.07.1992 4 Ob 48/92
    nur: Ist eine Rufschädigung gleichzeitig Ehrenbeleidigung im Sinne des § 1330 Abs 1 ABGB, so hat der Betroffene bezüglich der Ansprüche nach Abs 2 nur die Tatsachenverbreitung zu beweisen. (T2); Beisatz: Das muss jedenfalls dann gelten, wenn die Rufschädigung nach § 1330 Abs 2 ABGB den Tatbestand der üblen Nachrede nach § 111 StGB erfüllt, bei welcher der Täter gemäß § 112 StGB mit dem Wahrheitsbeweis oder dem Beweis des guten Glaubens belastet wird. (T3) Veröff: ÖBl 1992,213
  • 4 Ob 91/92
    Entscheidungstext OGH 24.11.1992 4 Ob 91/92
    nur T1; Beis wie T3; Beisatz: Bei Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen und / oder Ansprüchen auf Widerruf und dessen Veröffentlichung obliegt in diesen Fällen der Beweis für die fehlende Vorwerfbarkeit der Verbreitung (welcher beim verschuldensunabhängigen Unterlassungsanspruch entfällt), dem Beklagten. (T4) Veröff: MR 1993,55
  • 4 Ob 82/92
    Entscheidungstext OGH 24.11.1992 4 Ob 82/92
    Beis wie T4; Veröff: EvBl 1993/134 S 554 = ÖBl 1993,84 = MR 1993,17
  • 4 Ob 84/92
    Entscheidungstext OGH 20.10.1992 4 Ob 84/92
    nur T1; Veröff: ÖBl 1992,278 = MR 1992,250 (Korn)
  • 8 Ob 589/91
    Entscheidungstext OGH 28.01.1993 8 Ob 589/91
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 6/93
    Entscheidungstext OGH 23.02.1993 4 Ob 6/93
    nur T1; Beisatz: Ergibt sich aber schon aus dem vom Kläger bescheinigten Sachverhalt, dass ehrenrührige Behauptungen des Beklagten wahr sind, dann ist dies jedenfalls zu berücksichtigen. (T5) Veröff: MR 1993,101
  • 4 Ob 73/93
    Entscheidungstext OGH 04.05.1993 4 Ob 73/93
    nur T1
  • 4 Ob 19/93
    Entscheidungstext OGH 23.03.1993 4 Ob 19/93
    nur T1
  • 4 Ob 40/93
    Entscheidungstext OGH 04.05.1993 4 Ob 40/93
    nur T1
  • 4 Ob 132/93
    Entscheidungstext OGH 21.09.1993 4 Ob 132/93
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 131/93
    Entscheidungstext OGH 28.09.1993 4 Ob 131/93
    nur T1
  • 4 Ob 171/93
    Entscheidungstext OGH 14.12.1993 4 Ob 171/93
    nur T1
  • 6 Ob 21/94
    Entscheidungstext OGH 10.08.1994 6 Ob 21/94
    nur T1
  • 4 Ob 134/94
    Entscheidungstext OGH 22.11.1994 4 Ob 134/94
    nur T1
  • 9 ObA 240/94
    Entscheidungstext OGH 11.01.1995 9 ObA 240/94
    nur T1
  • 6 Ob 1007/95
    Entscheidungstext OGH 09.03.1995 6 Ob 1007/95
    nur T1
  • 6 Ob 22/95
    Entscheidungstext OGH 01.06.1995 6 Ob 22/95
    nur T1
  • 6 Ob 31/95
    Entscheidungstext OGH 25.10.1995 6 Ob 31/95
    nur T2
  • 6 Ob 5/96
    Entscheidungstext OGH 25.01.1996 6 Ob 5/96
    nur T1
  • 6 Ob 2105/96v
    Entscheidungstext OGH 04.07.1996 6 Ob 2105/96v
    nur T1
  • 6 Ob 2060/96a
    Entscheidungstext OGH 28.09.1996 6 Ob 2060/96a
  • 6 Ob 2177/96g
    Entscheidungstext OGH 26.09.1996 6 Ob 2177/96g
    nur T1
  • 6 Ob 2225/96s
    Entscheidungstext OGH 10.10.1996 6 Ob 2225/96s
  • 6 Ob 2197/96y
    Entscheidungstext OGH 26.09.1996 6 Ob 2197/96y
    nur T1
  • 4 Ob 2269/96x
    Entscheidungstext OGH 01.10.1996 4 Ob 2269/96x
    nur T1
  • 6 Ob 2381/96g
    Entscheidungstext OGH 12.03.1997 6 Ob 2381/96g
    nur T1; Beisatz: "Illegale Sondermülldeponie". (T6)
  • 6 Ob 11/97d
    Entscheidungstext OGH 24.04.1997 6 Ob 11/97d
    Beisatz: Hier: Vorwurf des Nepotismus. (T7)
  • 6 Ob 148/97a
    Entscheidungstext OGH 17.07.1997 6 Ob 148/97a
    nur: Wenn die Rufschädigung nicht gleichzeitig auch eine Ehrenbeleidigung umfasst, trifft den Kläger nach allgemeinen Regeln die Beweislast, das heißt er hat die Tatsachenverbreitung und deren Ursächlichkeit für die Gefährdung oder Verletzung zu beweisen und darüber hinaus auch die Tatsachenunrichtigkeit. (T8); Beisatz: Plagiatsvorwurf (T9)
  • 6 Ob 218/98x
    Entscheidungstext OGH 10.09.1998 6 Ob 218/98x
    Auch; nur T1
  • 6 Ob 173/98d
    Entscheidungstext OGH 24.09.1998 6 Ob 173/98d
    nur T1
  • 6 Ob 212/98i
    Entscheidungstext OGH 10.09.1998 6 Ob 212/98i
    nur T1
  • 6 Ob 304/98v
    Entscheidungstext OGH 26.11.1998 6 Ob 304/98v
    Auch; nur T1; Beisatz: Unrichtige Behauptungen auf der Basis eines bestimmten Sachverhalts können nicht mit einem anderen, wenn auch richtigen Sachverhalt gerechtfertigt werden. (T10)
  • 4 Ob 316/98v
    Entscheidungstext OGH 15.12.1998 4 Ob 316/98v
    Vgl
  • 6 Ob 208/98a
    Entscheidungstext OGH 25.02.1999 6 Ob 208/98a
    nur T1
  • 6 Ob 10/99k
    Entscheidungstext OGH 11.03.1999 6 Ob 10/99k
    Auch; nur T8; Beisatz: Hier: Schulenstreit über Wirksamkeit eines Arzneimittels. (T11)
  • 4 Ob 142/99g
    Entscheidungstext OGH 01.06.1999 4 Ob 142/99g
    Auch; nur: Die Richtigkeit der Tatsache (Wahrheitsbeweis) beziehungsweise das Fehlen der (objektiven beziehungsweise subjektiven) Vorwerfbarkeit der unrichtigen Verbreitung hat der Täter zu beweisen. (T12); Veröff: SZ 72/97
  • 6 Ob 90/99z
    Entscheidungstext OGH 24.06.1999 6 Ob 90/99z
    Vgl auch; nur T1
  • 6 Ob 164/98f
    Entscheidungstext OGH 15.07.1999 6 Ob 164/98f
    Beisatz: Gegenstand des Wahrheitsbeweises ist nicht nur der vollständige Beweis der Richtigkeit der Tatsachenbehauptung, es genügt der Beweis der Richtigkeit des Tatsachenkerns. Eine Äußerung ist noch grundsätzlich als richtig anzusehen, wenn sie nur in unwesentlichen Details nicht der Wahrheit entspricht. Die Rechtswidrigkeit des Verhaltens besteht im Bereich des "Kennenmüssens" darin, dass die Unrichtigkeit der Tatsachen bei Einhaltung der objektiv gebotenen Sorgfalt erkennbar ist und die Tatsachen dennoch verbreitet werden. (T13)
  • 4 Ob 213/99y
    Entscheidungstext OGH 19.10.1999 4 Ob 213/99y
    Auch; nur: Die Richtigkeit der Tatsache (Wahrheitsbeweis) beziehungsweise das Fehlen der (objektiven beziehungsweise subjektiven) Vorwerfbarkeit der unrichtigen Verbreitung hat der Täter zu beweisen. (T14)
  • 6 Ob 22/00d
    Entscheidungstext OGH 24.02.2000 6 Ob 22/00d
    Vgl auch; nur T2
  • 6 Ob 308/99h
    Entscheidungstext OGH 09.03.2000 6 Ob 308/99h
    nur T14
  • 6 Ob 328/99z
    Entscheidungstext OGH 17.05.2000 6 Ob 328/99z
    Beisatz: Unwahr ist eine Äußerung nach ständiger Rechtsprechung dann, wenn ihr sachlicher Kern im Zeitpunkt der Äußerung nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. (T15)
  • 6 Ob 78/00i
    Entscheidungstext OGH 05.10.2000 6 Ob 78/00i
    Vgl auch; Beis wie T3 nur: Die Rechtswidrigkeit des Verhaltens besteht im Bereich des "Kennenmüssens" darin, dass die Unrichtigkeit der Tatsachen bei Einhaltung der objektiv gebotenen Sorgfalt erkennbar ist und die Tatsachen dennoch verbreitet werden. (T16)
  • 6 Ob 246/00w
    Entscheidungstext OGH 23.10.2000 6 Ob 246/00w
    Vgl auch; Beis wie T10; Beisatz: Hier: Vorwurf des "Wortbruches". (T17)
  • 6 Ob 320/00b
    Entscheidungstext OGH 17.01.2001 6 Ob 320/00b
    Auch; Beisatz: Bei beleidigenden Werturteilen müssen die Tatsachen (der Tatsachenkern), auf denen sie beruhen, wahr sein; dies hat der Beklagte zu beweisen. (T18)
  • 6 Ob 69/01t
    Entscheidungstext OGH 26.04.2001 6 Ob 69/01t
    Auch; nur T8
  • 6 Ob 192/01f
    Entscheidungstext OGH 13.09.2001 6 Ob 192/01f
    Auch; Beis wie T15
  • 4 Ob 15/02p
    Entscheidungstext OGH 13.03.2002 4 Ob 15/02p
    Vgl auch
  • 6 Ob 158/02g
    Entscheidungstext OGH 29.08.2002 6 Ob 158/02g
    nur T1
  • 6 Ob 38/03m
    Entscheidungstext OGH 20.03.2003 6 Ob 38/03m
    Vgl
  • 6 Ob 114/04i
    Entscheidungstext OGH 27.05.2004 6 Ob 114/04i
    Vgl; Beis wie T15
  • 6 Ob 211/05f
    Entscheidungstext OGH 15.12.2005 6 Ob 211/05f
  • 4 Ob 71/06d
    Entscheidungstext OGH 20.06.2006 4 Ob 71/06d
    Auch; Beis wie T18
  • 6 Ob 184/04h
    Entscheidungstext OGH 30.11.2006 6 Ob 184/04h
    Auch; nur T1
  • 6 Ob 46/08w
    Entscheidungstext OGH 02.07.2009 6 Ob 46/08w
    Vgl; Beisatz: In die Ehre oder den wirtschaftlichen Ruf des Prozessgegners eingreifende Parteienbehauptungen werden im Interesse einer ordnungsgemäßen Rechtspflege als gerechtfertigt angesehen, sofern sie nicht wider besseres Wissen erhoben wurden. (T19); Beisatz: Dass der Täter die Unrichtigkeit der Mitteilung kannte, hat der Betroffene zu beweisen (6 Ob 2133/96m; 6 Ob 60/97k; 6 Ob 233/01k). (T20)
  • 6 Ob 99/12w
    Entscheidungstext OGH 13.09.2012 6 Ob 99/12w
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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