RS OGH 1991/10/8 4Ob522/91, 7Ob586/92, 2Ob99/06g, 1Ob98/12m, 10Ob42/20d

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 08.10.1991
beobachten
merken

Norm

BGB §1922 Abs1
BGB §1942 Abs1

Rechtssatz

§ 1942 Abs 1 BGB bringt zusammen mit § 1922 Abs 1 BGB den Grundsatz des Vonselbsterwerbs (ispo - iure - Erwerbs) zum Ausdruck. Das Gesetz läßt den Erbschaftserwerb sogleich mit dem Erbfall eintreten, um eine subjektlose (ruhende) Erbschaft (hereditas iacens) zu vermeiden. Der Erbe wird sofort mit dem Erbfall dinglich berechtigt. Der Vonselbsterwerb kommt insofern der Rechtsklarheit zugute, als in jedem Moment ein Träger des Nachlasses vorhanden ist; dennoch bleibt auch hier zunächst die Unsicherheit darüber bestehen, wer endgültig der Rechtsträger sein wird, ist doch die Ausschlagung mit Rückwirkung auf den Erbfall ausgestattet.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 522/91
    Entscheidungstext OGH 08.10.1991 4 Ob 522/91
    Veröff: JBl 1992,460 = IPRax 1992,328 = EFSlg XXVIII/6 = ZfRV 1993,35 (Zemen)
  • 7 Ob 586/92
    Entscheidungstext OGH 03.09.1992 7 Ob 586/92
    Auch
  • 2 Ob 99/06g
    Entscheidungstext OGH 30.11.2006 2 Ob 99/06g
    Auch; Beisatz: Gemäß §1922 iVm §1942 BGB tritt der Erbschaftserwerb sogleich mit dem Erbfall ein. (T1)
  • 1 Ob 98/12m
    Entscheidungstext OGH 01.08.2012 1 Ob 98/12m
    Auch
  • 10 Ob 42/20d
    Entscheidungstext OGH 22.06.2021 10 Ob 42/20d
    Beis wie T1; Beisatz: Einen ruhenden Nachlass mit Rechtspersönlichkeit kennt das BGB nicht (vgl 2 Ob 140/18d). (T2)

Schlagworte

*D*

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1991:RS0054115

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

07.12.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten