RS OGH 2017/5/23 11Os25/93, 15Os106/10t (15Os49/11m, 15Os50/11h), 15Os130/16f (15Os131/16b), 15Os128

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 18.05.1993
beobachten
merken

Norm

MRK Art10 Abs2 IV3b
StGB §111 Abs1

Rechtssatz

Auch unter dem Gesichtspunkt des Rechtes auf freie Meinungsäußerung sind Wertungsexzesse, das heißt durch ein überzogenes Werturteil ehrverletzende Kritik, formale Ehrenbeleidigungen, bei denen sich die Ehrverletzung schon aus der Form der Äußerung ergibt, und solche abfällige Werturteile, die wegen des Fehlens eines entsprechenden Sachverhaltssubstrats jenseits sachlicher Kritik liegen, tatbildlich nach § 111 Abs 1 StGB.

Entscheidungstexte

  • 11 Os 25/93
    Entscheidungstext OGH 18.05.1993 11 Os 25/93
    Veröff: EvBl 1993/173 S 704 = MR 1993,175 (Kienapfel)
  • 15 Os 106/10t
    Entscheidungstext OGH 29.06.2011 15 Os 106/10t
    Auch; Beisatz: Im Rahmen politischer Auseinandersetzungen und bei „Public Figures“ genügt bereits ein „dünnes Tatsachensubstrat“ für die Zulässigkeit einer Wertung, siehe RS0127027. (T1)
  • 15 Os 130/16f
    Entscheidungstext OGH 15.02.2017 15 Os 130/16f
    Auch

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1993:RS0075702

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

08.05.2017
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten