RS OGH 1994/6/8 9ObA75/94, 1Ob527/94, 10Ob335/97f, 1Ob330/98f, 7Ob142/06t, 10Ob11/08b, 1Ob5/10g, 5Ob

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 08.06.1994
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Norm

ZPO §411 Aa
AußStrG 2005 §43 Abs1

Rechtssatz

Infolge der Rechtskraftwirkung der Vorentscheidung ist die Berufung auf Tatsachen, die bei Schluss der Verhandlung erster Instanz im Vorprozess schon existent waren, aber nicht vorgebracht wurden, im Folgeprozess ausgeschlossen.

Entscheidungstexte

  • 9 ObA 75/94
    Entscheidungstext OGH 08.06.1994 9 ObA 75/94
  • 1 Ob 527/94
    Entscheidungstext OGH 29.08.1994 1 Ob 527/94
    nur: Berufung auf Tatsachen, die bei Schluss der Verhandlung erster Instanz im Vorprozess schon existent waren, aber nicht vorgebracht wurden, im Folgeprozess ausgeschlossen. (T1)
  • 10 Ob 335/97f
    Entscheidungstext OGH 16.12.1997 10 Ob 335/97f
    nur T1
  • 1 Ob 330/98f
    Entscheidungstext OGH 25.05.1999 1 Ob 330/98f
    Veröff: SZ 72/89
  • 7 Ob 142/06t
    Entscheidungstext OGH 05.07.2006 7 Ob 142/06t
    Beisatz: Die inhaltliche Bindung an die Entscheidung des Vorprozesses hat daher zur Folge, dass die Vorentscheidung unter Ausschluss der sachlichen Verhandlung und Prüfung ihres Gegenstandes dem neuerlichen Urteil über den nunmehr erhobenen Anspruch zugrundezulegen ist. Der Richter hat in einem solchen Fall also von dem bereits rechtskräftig entschiedenen Anspruch auszugehen und ihn ohne weiteres seiner neuen Entscheidung zugrundezulegen. (T2)
  • 10 Ob 11/08b
    Entscheidungstext OGH 01.04.2008 10 Ob 11/08b
  • 1 Ob 5/10g
    Entscheidungstext OGH 29.01.2010 1 Ob 5/10g
  • 5 Ob 17/10a
    Entscheidungstext OGH 11.02.2010 5 Ob 17/10a
    Vgl; Beisatz: Durch die Rechtskraft einer Entscheidung ist die Partei mit allem vor Schluss der mündlichen Verhandlung entstandenen Tatsachenvorbringen präkludiert. (T3)
    Bem: Hier: Wohnrechtliches Außerstreitverfahren. (T4)
  • 1 Ob 97/11p
    Entscheidungstext OGH 24.05.2011 1 Ob 97/11p
    Auch; Beisatz: Hier: Delegierungsantrag nach § 31 JN. (T5)
  • 8 ObA 19/11v
    Entscheidungstext OGH 29.06.2011 8 ObA 19/11v
    Auch; Beisatz: Innerhalb desselben Anspruchs wird der Kläger somit mit allen Tatsachen präkludiert, auf die er den konkreten, geltend gemachten Anspruch noch hätte stützen können. (T6)
    Beisatz: Für den Beklagten schließt die Präklusionswirkung die Geltendmachung bereits vorhandener Gestaltungsrechte und Gegenrechte aus. (T7)
  • 7 Ob 116/11a
    Entscheidungstext OGH 06.07.2011 7 Ob 116/11a
    Auch
  • 9 Ob 33/12m
    Entscheidungstext OGH 21.02.2013 9 Ob 33/12m
    Beis wie T2; Beis wie T3
  • 3 Ob 167/13z
    Entscheidungstext OGH 29.10.2013 3 Ob 167/13z
  • 1 Ob 48/14m
    Entscheidungstext OGH 24.04.2014 1 Ob 48/14m
    Auch
  • 8 Ob 64/14s
    Entscheidungstext OGH 25.11.2014 8 Ob 64/14s
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T6; Beisatz: Als Teil der Bindungswirkung ist die Präklusionswirkung anerkannt. Dementsprechend wird durch die Rechtskraft der Entscheidung auch das Vorbringen aller Tatsachen ausgeschlossen, die zur Begründung oder Widerlegung des entschiedenen Anspruchs rechtlich erforderlich waren und schon bei Schluss der mündlichen Verhandlung bestanden haben. (T8)
  • 3 Ob 51/16w
    Entscheidungstext OGH 27.04.2016 3 Ob 51/16w
    Auch
  • 3 Ob 150/16d
    Entscheidungstext OGH 22.09.2016 3 Ob 150/16d
    Auch; Beis wie T8
  • 3 Ob 216/16k
    Entscheidungstext OGH 29.03.2017 3 Ob 216/16k
    Beisatz: Die Präklusionswirkung der Rechtskraft schließt nicht nur die neuerliche Entscheidung des gleichen Begehrens aufgrund der gleichen Sachlage aus, sondern auch die Geltendmachung des gleichen Begehrens aufgrund von Tatsachen und Erwägungen, die bereits vor Schluss der mündlichen Verhandlung des Vorprozesses vorhanden und der verfahrensmäßigen Erledigung zugänglich waren, aber – etwa infolge objektiver (vgl Fasching/Klicka in Fasching/Konecny2 § 411 ZPO Rz 89) Verletzung einer prozessualen Diligenzpflicht der Parteien (also der ihnen auferlegten Behauptungs- und Beweispflicht) – nicht zum Gegenstand des Vorprozesses gemacht wurden. (T9)
  • 5 Ob 47/17y
    Entscheidungstext OGH 29.08.2017 5 Ob 47/17y
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T3
  • 1 Ob 37/18z
    Entscheidungstext OGH 17.07.2018 1 Ob 37/18z
    Auch
  • 6 Ob 97/21i
    Entscheidungstext OGH 15.11.2021 6 Ob 97/21i
  • 4 Ob 7/22s
    Entscheidungstext OGH 25.01.2022 4 Ob 7/22s
    Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Hier: Einwand der Sittenwidrigkeit eines Vertrags. (T10)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1994:RS0041321

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

04.04.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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