RS OGH 1996/7/10 13Os107/96, 14Os161/01, 11Os9/13b

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 10.07.1996
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Norm

GRBG §2
MRK Art6 Abs1 II5a3
MRK Art3 III9

Rechtssatz

Der Umstand, daß weder dem Untersuchungshäftling noch seinem Verteidiger die Beschwerde der Staatsanwaltschaft und die (summarische) Stellungnahme der Oberstaatsanwaltschaft hiezu vor der Entscheidung des Oberlandesgerichtes zugestellt wurde, verletzt zwar - wie die Grundrechtsbeschwerde zutreffend ausführt - Art 6 Abs 1 MRK (siehe ÖJZ 1996 MRK-Entscheidungen Nr.16 S 430 f), berührt aber nicht den in § 2 GRBG ausdrücklich genannten Art 5 MRK. Letzteres gilt auch für die behauptete Verletzung des Art 3 MRK, der das Verbot der Folter sowie unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung zum Regelungsinhalt hat.

Entscheidungstexte

  • 13 Os 107/96
    Entscheidungstext OGH 10.07.1996 13 Os 107/96
  • 14 Os 161/01
    Entscheidungstext OGH 27.11.2001 14 Os 161/01
  • 11 Os 9/13b
    Entscheidungstext OGH 24.01.2013 11 Os 9/13b
    Gegenteilig; Beisatz: Auch Verletzung von Art 5 MRK, wenn die Zustellung der Beschwerde der Staatsanwaltschaft an den Beschuldigten ohne nachvollziehbares Vorliegen der Voraussetzungen des § 89 Abs 5 zweiter Satz iVm Abs 2a Z 4 StPO unterlassen wurde. (T1)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1996:RS0101055

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

19.03.2013
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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