RS OGH 1997/12/4 15Os174/97, 11Os8/02, 13Os68/05g, 11Os140/05f, 11Os35/10x, 15Os108/19z

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Veröffentlicht am 04.12.1997
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Norm

StGB §109 Abs1
StGB §109 Abs3

Rechtssatz

§ 109 Abs 1 StGB und § 109 Abs 3 StGB enthalten Hausfriedensbruchdelikte eigenständiger Art, die nicht im Verhältnis von Grunddelikt und Deliktsqualifikation stehen. "Einfacher" Hausfriedensbruch und "schwerer" Hausfriedensbruch schließen daher einander aus; erfüllt der Täter die Voraussetzungen des Abs 3, so kann er nicht (auch) nach Abs 1 bestraft werden (Leukauf/Steininger Komm3 § 109 RN 33; Kienapfel BT I4 § 109 Rz 29 und 51 mwN).

Die Unterstellung ein und desselben Sachverhaltes sowohl unter § 109 Abs 1 StGB als auch unter § 109 Abs 3 StGB ist rechtlich verfehlt und wirkt sich in logischer Konsequenz zum Nachteil des Angeklagten aus (entgegen 15 Os 110/94, 14 Os 142/95, 14 Os 110,140/96 = EvBl 1997/37).

Entscheidungstexte

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1997:RS0109115

Im RIS seit

03.01.1998

Zuletzt aktualisiert am

09.12.2019
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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