RS OGH 2002/8/20 4Ob173/02y, 4Ob34/03h, 4Ob70/04d, 4Ob11/06f, 4Ob120/06k, 4Ob226/06y, 4Ob40/07x, 4Ob

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 20.08.2002
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Norm

UWG §1 C12
UWG §1 Abs5 C12
UWG §2a
UWG §2 Abs5 A4

Rechtssatz

§ 2 Abs 5 UWG ist - richtlinienkonform ausgelegt - dahin zu verstehen, dass den Werbenden bei vergleichender Werbung in jedem Fall die Beweislast für die Richtigkeit von in der Werbung enthaltenen Tatsachenbehauptungen trifft; in allen anderen Fällen irreführender Werbung jedoch nur dann, wenn eine Interessenabwägung die Beweislast des Werbenden angemessen erscheinen lässt.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 173/02y
    Entscheidungstext OGH 20.08.2002 4 Ob 173/02y
  • 4 Ob 34/03h
    Entscheidungstext OGH 18.02.2003 4 Ob 34/03h
    Auch; nur: Den Werbenden trifft bei vergleichender Werbung in jedem Fall die Beweislast für die Richtigkeit von in der Werbung enthaltenen Tatsachenbehauptungen. (T1); Beisatz: Hier: Der preiswerteste Baumarkt Österreichs zu sein. (T2)
  • 4 Ob 70/04d
    Entscheidungstext OGH 04.05.2004 4 Ob 70/04d
    Auch; nur T1; Beisatz: Kundenabwerbung; "mehr Erfahrung". (T3)
  • 4 Ob 11/06f
    Entscheidungstext OGH 14.02.2006 4 Ob 11/06f
    Auch; Beisatz: Hier: Spitzenstellungswerbung. (T4)
  • 4 Ob 120/06k
    Entscheidungstext OGH 28.09.2006 4 Ob 120/06k
    Ähnlich; Beisatz: Wirbt die Beklagte mit einer Grafik, die drei miteinander verglichenen Wirkstoffen von Bluthochdruckmedikamenten bestimmte Kennzahlen (80:8:5) zuordnet, der jedoch keine direkten Vergleichsstudien zugrundeliegen (es bestehen Unterschiede in Studiendauer, Dosierungen und Patientengut), obliegt ihr der Beweis für die Vergleichbarkeit der Studien und deren Ergebnisse. (T5)
  • 4 Ob 226/06y
    Entscheidungstext OGH 19.12.2006 4 Ob 226/06y
    Auch; Beisatz: Hat der Kläger bewiesen, dass die Beklagte trotz Werbung für „Inkasso zum Nulltarif" ihre Verträge für Altkunden nicht geändert hat, so fällt die Negativfeststellung zur Geschäftspraxis für Neukunden der Beklagten zur Last. (T6)
  • 4 Ob 40/07x
    Entscheidungstext OGH 20.03.2007 4 Ob 40/07x
    Beisatz: Eine vergleichende Werbung liegt hier aber nicht vor, weil die Beklagte ihr Produkt gerade nicht - auch nicht implizit - mit Konkurrenzerzeugnissen verglichen hat („noch bessere Wirkung"). (T7)
  • 4 Ob 109/08w
    Entscheidungstext OGH 26.08.2008 4 Ob 109/08w
    Auch
  • 4 Ob 177/09x
    Entscheidungstext OGH 19.11.2009 4 Ob 177/09x
    Beisatz: Hier zu § 1 Abs 5 UWG idF UWG-Nov 2007. (T8)
  • 4 Ob 132/10f
    Entscheidungstext OGH 31.08.2010 4 Ob 132/10f
    Auch
  • 4 Ob 130/10m
    Entscheidungstext OGH 15.12.2010 4 Ob 130/10m
    Vgl; Beisatz: Im Fall der Gehilfenhaftung greift diese Beweislastumkehr (§ 1 Abs 5 UWG, § 2a Abs 4 UWG) grundsätzlich nicht, weil andernfalls deren strenge (subjektive) Voraussetzungen (Kenntnis des Sachverhalts, der den Vorwurf gesetzwidrigen Verhaltens begründet, Verletzung einer Prüfpflicht) umgangen werden könnten. (T9)
  • 4 Ob 169/11y
    Entscheidungstext OGH 28.02.2012 4 Ob 169/11y
    Auch; Beisatz: In Fällen vergleichender Werbung (§ 2a UWG idF UWG?Novelle 2007) muss aufgrund richtlinienkonformer Auslegung von § 1 Abs 5 UWG (Art 7 der RL 2006/114/EG über irreführende und vergleichende Werbung) regelmäßig der Werbende die Richtigkeit der in der Werbung enthaltenen Tatsachenbehauptungen behaupten und beweisen. (T10); Beisatz: Werden Produkte als diätische Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke iSd der §§ 1 Abs 1, 3 Abs 1 DLM?VO vermarktet, ist im Regelfall davon auszugehen, dass derjenige, der diese Produkte herstellt und vertreibt, näher am Beweis ist und daher auch deren Wirksamkeit darzulegen und zu beweisen hat. (T11)
  • 4 Ob 116/12f
    Entscheidungstext OGH 28.11.2012 4 Ob 116/12f
    Vgl auch; Vgl auch Beis wie T11; Beisatz: Hier: kosmetisches Mittel iSd § 18 LMSVG. (T12)
  • 4 Ob 33/13a
    Entscheidungstext OGH 17.04.2013 4 Ob 33/13a
    Auch; Beis wie T4; Beis wie T10
  • 4 Ob 94/14y
    Entscheidungstext OGH 24.06.2014 4 Ob 94/14y
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier: Systemvergleich zwischen der schriftlichen Abhandlungspflege und der Abhandlung der Verlassenschaft durch einen Notar. (T13)
  • 4 Ob 129/15x
    Entscheidungstext OGH 17.11.2015 4 Ob 129/15x
    nur T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2002:RS0116971

Im RIS seit

19.09.2002

Zuletzt aktualisiert am

18.01.2016
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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