Gesamte Rechtsvorschrift T-NV 2006

Tiroler Naturschutzverordnung 2006

T-NV 2006
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Stand der Gesetzesgebung: 25.09.2017
Verordnung der Landesregierung vom 18. April 2006 über geschützte
Pflanzenarten, geschützte Tierarten und geschützte Vogelarten
(Tiroler Naturschutzverordnung 2006)

StF: LGBl. Nr. 39/2006

§ 1 T-NV 2006


(1) Die im Anhang IV lit. b der Habitat-Richtlinie genannten Pflanzenarten werden zu geschützten Pflanzenarten erklärt.

(2) Hinsichtlich der in Tirol vorkommenden geschützten Pflanzenarten der Anlage 1 sind gemäß § 23 Abs. 2 des Tiroler Naturschutzgesetzes 2005 in allen ihren Lebensstadien verboten:

a)

absichtliches Pflücken, Sammeln, Abschneiden, Ausgraben oder Vernichten von Exemplaren in deren Verbreitungsräumen in der Natur,

b)

Besitz, Transport, Handel oder Austausch und Angebot zum Verkauf oder zum Austausch von aus der Natur entnommenen Exemplaren solcher Pflanzen, soweit es sich nicht um Exemplare handelt, die vor dem 1. Jänner 1995 rechtmäßig entnommen worden sind.

(3) Für die übrigen zu geschützten Pflanzenarten erklärten Arten des Anhangs IV lit. b der Habitat-Richtlinie, die in Tirol nicht vorkommen, gilt insbesondere Abs. 2 lit. b.

§ 2 T-NV 2006


(1) Die in der Anlage 2 angeführten wild wachsenden Pflanzenarten, unbeschadet der Arten nach § 1, werden zu gänzlich geschützten Pflanzenarten erklärt.

(2) Hinsichtlich der gänzlich geschützten Pflanzenarten der Anlage 2 ist es verboten:

a)

absichtlich Pflanzen solcher Arten sowie deren Teile (Wurzeln, Zwiebeln, Knollen, Blüten, Blätter, Zweige, Früchte und dergleichen) und Entwicklungsformen von ihrem Standort zu entfernen, zu beschädigen oder zu vernichten, im frischen oder getrockneten Zustand zu befördern, feilzubieten, zu veräußern oder zu erwerben,

b)

den Standort von Pflanzen solcher Arten so zu behandeln, dass ihr weiterer Bestand an diesem Standort unmöglich wird.

(3) Die in der Anlage 3 angeführten wild wachsenden Pflanzenarten, unbeschadet der Arten nach den §§ 1 und 2 Abs. 1, werden zu teilweise geschützten Pflanzenarten erklärt.

(4) Hinsichtlich der teilweise geschützten Pflanzenarten der Anlage 3 ist es verboten:

a)

die oberirdisch wachsenden Teile solcher Arten absichtlich in einer über einen Handstrauß hinausgehenden Menge zu entnehmen und zu befördern,

b)

die unterirdisch wachsenden Teile (Wurzeln, Zwiebeln, Knollen) solcher Arten absichtlich von ihrem Standort zu entfernen, zu beschädigen oder zu vernichten, zu befördern, feilzubieten, zu veräußern oder zu erwerben,

c)

den Standort von Pflanzen solcher Arten so zu behandeln, dass ihr weiterer Bestand an diesem Standort unmöglich wird.

(5) a) Ausgenommen von den Verboten nach den Abs. 2 und 4 ist das Entfernen, Beschädigen, Vernichten, Erwerben und Befördern einzelner Exemplare der nach den Anlagen 2 und 3 geschützten Pflanzenarten in dem für diesen Zweck unbedingt notwendigen Umfang zu Forschungs- und Lehrzwecken durch naturwissenschaftliche Kräfte von Forschungsanstalten bzw. sonstige Personen im Auftrag oder unter Anleitung solcher Anstalten, weiters durch Mitarbeiter von Planungsbüros (wie Ziviltechniker, Technische Büros) zur Ausführung von Aufträgen naturkundlichen Inhalts im Rahmen einer Forschungstätigkeit. Personen, welche im Auftrag oder unter Anleitung einer Forschungsanstalt tätig sind, haben eine entsprechende Bestätigung dieser Anstalt über die Beauftragung bzw. Anleitung mit sich zu führen.

b)

Für pädagogische Zwecke, wie im Rahmen des naturkundlichen Unterrichts an Schulen, dürfen – unabhängig von den Verboten nach den Abs. 2 und 4 – einzelne Exemplare der nach den Anlagen 2 und 3 geschützten Pflanzenarten aufbewahrt, in dem für diesen Zweck unbedingt notwendigen Umfang entfernt, beschädigt, vernichtet, erworben oder befördert werden.

c)

Ausgenommen von den Verboten nach Abs. 2 ist weiters das Entfernen, Erwerben und Befördern von Bartflechten (Usnea spp.) im Rahmen althergebrachten Brauchtums in dem für diesen Zweck unbedingt notwendigen Umfang.

§ 3 T-NV 2006


Unbeschadet der Bestimmungen der §§ 1 und 2 sind die in der Anlage 4 angeführten gefährdeten besonderen Pflanzengesellschaften dahingehend geschützt, als es verboten ist, ihre Standorte so zu behandeln, dass ihr Fortbestand erheblich beeinträchtigt oder unmöglich wird, insbesondere die natürliche Artenzusammensetzung der Pflanzengesellschaft verändert wird.

§ 4 T-NV 2006


(1) Die im Anhang IV lit. a der Habitat-Richtlinie genannten Tierarten werden zu geschützten Tierarten erklärt.

(2) Hinsichtlich der in Tirol vorkommenden geschützten Tierarten der Anlage 5 sind nach § 24 Abs. 2 des Tiroler Naturschutzgesetzes 2005 in allen ihren Lebensstadien verboten:

a)

alle absichtlichen Formen des Fangens oder des Tötens von aus der Natur entnommenen Exemplaren,

b)

jedes absichtliche Stören, insbesondere während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten,

c)

jedes absichtliche Zerstören oder Entnehmen von Eiern aus der Natur,

d)

jedes Beschädigen oder Vernichten der Fortpflanzungs- oder Ruhestätten und

e)

Besitz, Transport, Handel oder Austausch und Angebot zum Verkauf oder Austausch von aus der Natur entnommenen Exemplaren, soweit es sich nicht um Exemplare handelt, die vor dem 1. Jänner 1995 rechtmäßig entnommen worden sind.

(3) Für die übrigen zu geschützten Tierarten erklärten Arten des Anhangs IV lit. a der Habitat-Richtlinie, die in Tirol nicht vorkommen, gilt insbesondere Abs. 2 lit. e.

§ 5 T-NV 2006


(1) Die in der Anlage 6 angeführten wild lebenden Tierarten, unbeschadet der Arten nach § 4, werden zu geschützten Tierarten erklärt.

(2) Hinsichtlich der geschützten Tierarten der Anlage 6 ist es verboten:

a)

absichtlich Tiere zu beunruhigen, zu verfolgen, zu fangen, zu halten, im lebenden oder toten Zustand zu verwahren, zu befördern, feilzubieten, zu veräußern, zu erwerben oder zu töten,

b)

absichtlich Entwicklungsformen von Tieren (wie etwa Eier, Larven und Puppen) geschützter Arten aus ihrer natürlichen Umgebung zu entfernen, zu beschädigen oder zu vernichten, zu verwahren, zu befördern, feilzubieten, zu veräußern oder zu erwerben,

c)

Teile von Tieren zu verwahren, zu befördern, feilzubieten, zu veräußern oder zu erwerben,

d)

Behausungen von Tieren zu entfernen oder zu zerstören,

e)

den Lebensraum (z. B. den Einstandsort) von Tieren und ihrer Entwicklungsformen so zu behandeln, dass ihr weiterer Bestand in diesem Lebensraum unmöglich wird. Insbesondere ist es außerhalb von eingefriedeten verbauten Grundstücken verboten, Flurgehölze, Hecken, Gebüsch oder lebende Zäune zu roden und Röhricht, Hecken, Gebüsch oder die Bodendecke abzubrennen.

(3) a) Ausgenommen von den Verboten nach Abs. 2 ist das Fangen, Verwahren, Halten, Befördern, Erwerben oder Töten der nach Anlage 6 geschützten Tierarten mit Ausnahme des Matterhornbärenspinners (Holoarctia cervini [Fallou]) in dem für diesen Zweck unbedingt notwendigen Umfang zu Forschungs- und Lehrzwecken durch naturwissenschaftliche Kräfte von Forschungsanstalten bzw. sonstige Personen im Auftrag oder unter Anleitung solcher Anstalten, weiters durch Mitarbeiter von Planungsbüros (wie Ziviltechniker, Technische Büros) zur Ausführung von Aufträgen naturkundlichen Inhalts im Rahmen einer Forschungstätigkeit. Personen, welche im Auftrag oder unter Anleitung einer Forschungsanstalt tätig sind, haben eine entsprechende Bestätigung dieser Anstalt über die Beauftragung bzw. Anleitung mit sich zu führen.

b)

Für pädagogische Zwecke, wie im Rahmen des naturkundlichen Unterrichts an Schulen, dürfen – unabhängig von den Verboten nach Abs. 2 – einzelne Exemplare der nach Anlage 6 geschützten Tierarten und deren Entwicklungsstadien – mit Ausnahme des Matterhornbärenspinners (Holoarctia cervini [Fallou]) – und der Entwicklungsstadien von nicht unter Anhang IV lit. a der Habitat-Richtlinie fallenden Amphibien in dem für diesen Zweck unbedingt notwendigen Umfang gefangen, befördert, verwahrt, gehalten oder getötet werden.

c)

Ausgenommen von den Verboten nach Abs. 2 ist weiters die weidgerechte Bewirtschaftung im Sinn des Tiroler Fischereigesetzes 2002, LGBl. Nr. 54, in der jeweils geltenden Fassung, der Fischarten Barbus barbus (L.) (Barbe) und Hucho hucho (L.) (Huchen), um die Lebensgrundlagen für diese Wassertiere zu erhalten, erforderlichenfalls wiederherzustellen oder zu schaffen.

§ 6 T-NV 2006


(1) Alle wild lebenden Vogelarten, die unter die Vogelschutz-Richtlinie fallen, mit Ausnahme der im Abs. 2 angeführten, sind geschützt.

(2) Für folgende unter die Vogelschutz-Richtlinie fallenden Vogelarten des Anhanges II Teil 1 und 2 gilt Abs. 1 aufgrund der Festsetzung von Jagdzeiten nicht:

Auerhahn – Tetrao urogallus L., Birkhahn – Tetrao tetrix L., Haselhahn – Bonasia bonasia (L.), Schneehuhn – Lagopus mutus (Montin), Fasan – Phasianus colchicus (L.), Ringeltaube – Columba palumbus (L.), Stockente – Anas platyrhynchos L.

(3) Gemäß § 25 Abs. 1 des Tiroler Naturschutzgesetzes 2005 sind für Vogelarten gemäß Abs. 1 verboten:

a)

das absichtliche Töten oder Fangen, ungeachtet der angewandten Methode,

b)

das absichtliche Zerstören oder Beschädigen von Nestern und Eiern und das Entfernen von Nestern,

c)

das Sammeln der Eier in der Natur und der Besitz dieser Eier, auch im leeren Zustand,

d)

das absichtliche Stören, insbesondere während der Brut- und Aufzuchtzeit, sofern sich dieses Stören auf den Schutz der Vogelarten erheblich auswirkt,

e)

das Halten von Vögeln aller Arten, die nicht bejagt oder gefangen werden dürfen,

f)

die Behandlung des Lebensraumes von Vögeln in einer Weise, dass ihr weiterer Bestand in diesem Lebensraum erheblich beeinträchtigt oder unmöglich wird; dieses Verbot gilt jedoch auch für die im Anhang II Teil 1 und 2 der Vogelschutz-Richtlinie genannten Arten, für die in Tirol eine Jagdzeit festgelegt ist,

g)

der Verkauf von lebenden und toten Vögeln und von deren ohne weiteres erkennbaren Teilen oder aus diesen Tieren gewonnenen Erzeugnissen sowie deren Befördern und Halten für den Verkauf und das Anbieten zum Verkauf; dieses Verbot gilt nicht für die im Anhang III Teil 1 der Vogelschutz-Richtlinie genannten Vogelarten, sofern die Vögel rechtmäßig getötet oder gefangen oder sonst rechtmäßig erworben worden sind.

§ 7 T-NV 2006


(1) Von den Verboten nach den §§ 1 Abs. 2, 2 Abs. 2 und 4, 3, 4 Abs. 2, 5 Abs. 2 und 6 Abs. 3 können Ausnahmen nach den §§ 23 Abs. 5, 24 Abs. 5 und 25 Abs. 3 des Tiroler Naturschutzgesetzes 2005, LGBl. Nr. 26, in der jeweils geltenden Fassung, bewilligt werden.

(2) Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmungen dieser Verordnung werden nach § 45 des Tiroler Naturschutzgesetzes 2005 in der jeweils geltenden Fassung bestraft.

§ 8 T-NV 2006


(1) Diese Verordnung tritt mit dem Ablauf des Tages der Kundmachung in Kraft.

(2) Gleichzeitig tritt die Naturschutzverordnung 1997, LGBl. Nr. 95, außer Kraft.

Anlage

Anl. 1 T-NV 2006


PTERIDOPHYTA

OPHIOGLOSSACEAE

Botrychium simplex Hitchc. (Einfacher Traubenfarn)

ANGIOSPERMAE

IRIDACEAE

Gladiolus palustris Gaud. (Sumpf-Siegwurz, Gladiole)

LEGUMINOSAE

Trifolium saxatile All. (Steinklee)

ORCHIDACEAE

Cypripedium calceolus L. (Frauenschuh)

Liparis loeselii (L.) Rich. (Glanzstendel)

Spiranthes aestivalis (Poiret) L. C. M. Richard (Herbst-Drehähre)

RANUNCULACEAE

Aquilegia alpina L. (Alpen-Akelei)

UMBELLIFERAE

Apium repens (Jacq.) Lag. (Kriech-Sellerie)

Eryngium alpinum L. (Alpen-Mannstreu)

Anl. 2 T-NV 2006


a)

Flechten:

1.

Bartflechten, alle – Usnea spp., Evernia divaricata, Alectoria spp., Bryoria spp.

2.

Lungenflechten – Lobaria spp.

3.

Nierenflechten – Nephroma spp.

4.

Rentierflechten, alle – Cladonia sect. Cladina

5.

Wolfsflechte – Letharia vulpina

b)

Moose:

1.

Bruchmoos – Meesia longiseta Hedw.

2.

Dreimänniges Zwerglungenmoos – Mannia triandra (Scop.) Grolle

3.

Firnisglänzendes Sichelmoos – Drepanocladus vernicosus (Mitt.) Warnst.

4.

Grünes Gabelzahnmoos – Dicranum viride (Sull.&Lesq.) Myr.

5.

Grünes Koboldmoos – Buxbaumia viridis (Moug. ex. Lam. & DC.) Brid. ex Moug. & Nestl.

6.

Torfmoose, alle – Sphagnum spp.

7.

Weißmoos – Leucobryum glaucum (Hedw.) Angstr.

c)

Farne:

1.

Natternzunge – Ophioglossum vulgatum L.

2.

Traubenfarne, alle – Botrychium spp.

d)

Blütenpflanzen:

1.

Ähriges Tausendblatt – Myriophyllum spp.

2.

Alpenveilchen – Cyclamen purpurascens Mill.

3.

Arnika – Arnica montana L.

5.

Baldoanemone – Anemone baldensis L.

6.

Blaue und Gelbe Sumpfschwertlilie – Iris sibirica L. und Iris pseudacorus L.

7.

Brunnenkresse – Nasturtium officinale R.Br.

8.

Deutsche Tamariske – Myricaria germanica (L.) Desv.

9.

Dolomiten-Fingerkraut – Potentilla nitida L.

10.

Drachenkopf – Dracocephalum ruyschiana L.

11.

Drachenwurz – Calla palustris L.

12.

Echter Andorn – Marrubium vulgare L.

13.

Echter Speik – Valeriana celtica L.

14.

Edelrauten – Artemisia genipi Weber, Artemisia mutellina Vill.

15.

Edelweiß – Leontopodium alpinum Cass.

16.

Eibe – Taxus baccata L.

17.

Federgräser – Stipa spp.

18.

Feuerlilie – Lilium bulbiferum L.

19.

Frühlingsküchenschelle – Pulsatilla vernalis (L.) Mill.

20.

Gämswurzarten, alle – Doronicum spp.

21.

Gelber Enzian – Gentiana lutea L.

22.

Hopfenbuche – Ostrya carpinifolia Scop.

23.

Igelkolben – Sparganium spp.

24.

Innsbrucker Küchenschelle – Pulsatilla oenipontana DT. et

S.

25.

Laichkraut – Potamogeton spp.

26.

Mannaesche – Fraxinus ornus L.

27.

Orchideen, alle – Orchidaceae

28.

Primel, Ganzblättrige – Primula integrifolia L. emend.

Gaudin

29.

Primel, Große langröhrige – Primula halleri J. F. Gmel.

30.

Primel, Stängellose – Primula acaulis (L.) Hill

31.

Purpur-Fetthenne – Sedum telephium L.

32.

Rittersporn-Arten, alle – Delphinium spp.

33.

Rohrkolben, alle – Typha spp.

34.

Rosetten- und Polsterpflanzen, alle,

wie Steinbrech-Arten (Saxifraga spp.) und Mannsschildarten (Androsace spp.)

35.

Schnee-Fingerkraut – Potentilla nivea L.

36.

Schneerose – Helleborus niger L.

37.

Sommer-Adonisröschen – Adonis aestivalis L.

38.

Sonnentauarten, alle – Drosera spp.

39.

Steinsame – Lithospermum spp.

40.

Teichrosen – Nuphar spp.

41.

Türkenbund – Lilium martagon L.

42.

Wasserknöterich – Polygonum amphibium L.

43.

Wasserschlauch – Utricularia spp.

44.

Weidenröschen, Fleischers – Epilobium fleischeri Hochst.

45.

Weidenröschen, Vierkant – Epilobium tetragonum L.

46.

Zaunrübe – Bryonia alba L.

47.

Zweizahn-Arten, alle – Bidens spp.

48.

Zwergalpenrose – Rhodothamnus chamaecistus Rehb.

49.

Zwergbirke – Betula nana L.

Anl. 3 T-NV 2006


a)

Bärlappe:

1.

Bärlappe, alle – Lycopodium spp.

b)

Blütenpflanzen:

1.

Akeleien, alle – Aquilegia spp.

2.

Alpenwaldrebe – Clematis alpina (L.) Mill.

3.

Bergaster – Aster alpinus L.

4.

Eisenhutarten, alle – Aconitum spp.

5.

Enziane, alle – Gentiana spp.

6.

Feldahorn – Acer campestre L.

7.

Frühlingsknotenblume – Leucojum vernum L.

8.

Gelbe und Weiße Alpenanemone – Pulsatilla alpina (L.) Delarbre und Pulsatilla apiifolia (Scop.) Schult.

9.

Gelber und Großblütiger Fingerhut – Digitalis lutea L. und Digitalis grandiflora Mill.

10.

Gletscherhahnenfuß – Ranunculus glacialis L.

11.

Kartäusernelke – Dianthus carthusianorum L.

12. Maiglöckchen – Convallaria majalis L.

13.

Mehlprimel – Primula farinosa L.

14.

Narzissenanemone – Anemone narcissiflora L.

15.

Platenigl – Primula auricula L.

16.

Primel, Behaarte – Primula hirsuta All.

17.

Sadebaum – Juniperus sabina L.

18.

Schlüsselblume, Frühlings – Primula veris L.

19.

Schlüsselblume, Hohe – Primula elatior (L.) Hill.

20.

Seidelbast – Daphne mezereum L.

21.

Speik, Blauer – Primula glutinosa Wulf.

22.

Stechlaub – Ilex aquifolium L.

23.

Steinnelke – Dianthus silvestris Wulf.

24.

Steinröschen – Daphne striata Tratt.

25.

Tragant – Astragalus spp.

26.

Trespen – Bromus spp., mit Ausnahme Aufrechte Trespe – Bromus erectus Huds.

27.

Weiße Seerose – Nymphaea alba L.

28.

Zwergprimel – Primula minima L.

Anl. 4 T-NV 2006


1.

Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen;

2.

Kalkreiche Sümpfe mit Cladium mariscus und Arten des Caricion davallianae;

3.

Kalktuffquellen (Cratoneurion);

4.

Kalkreiche Niedermoore;

5.

Hochmoore;

6.

Übergangs- und Schwingrasenmoore;

7.

Moorwälder (Walzenseggen-Schwarzerlenbruchwald – Carici elongatae-Alnetum glutinosae Koch 1926, Steifseggen-Schwarzerlenbruchwald – Carici elatae-Alnetum glutinosae Franz 1990, Schnabelseggen-Grauerlenbruch –- Carici elongatae-Alnetum glutinosae Koch 1926);

8.

Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae);

9.

Lückige basophile oder Kalk-Pionierrasen (Alysso-Sedion albi);

10.

Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia);

11.

Kalk- und Kalkschieferschutthalden der montanen bis alpinen Stufe (Thlaspietea rotundifolii);

12.

Silikatschutthalden der montanen bis nivalen Stufe (Androsacetalia alpinae und Galeopsietalia ladani);

13.

Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii;

14.

Alpine Pionierformationen des Caricion bicoloris-atrofuscae;

15.

Alpine und boreale Heiden;

16.

Artenreiche montane Borstgrasrasen auf Silikatböden;

17.

Berg-Mähwiesen (artenreiche, Goldhaferwiesen);

18.

Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae);

19.

Rotföhren-Trockenauwald (Dorycnio-Pinetum sylvestris Oberd. 1957);

20.

Blauweidengebüsch (Salicetum caesio-foetidae Br.-Bl. 1967 corr. Gutermann et Mucina 1993);

21.

Mitteleuropäischer Eschen-Ulmen-Eichenwald (Querco-Ulmetum Issler 1926);

22.

Ahorn-Eschen-Mischwald (Carici pendulae-Aceretum pseudoplatani Oberd. 1957);

23.

Bingelkraut-Ahorn-Eschenwald (Mercuriali-Fraxinetum (Klika 1942) Husová 1981);

24.

Mehlbeer-Bergahorn-Mischwald (Sorbo-Aceretum Moor 1952);

25.

Linden-Kalkschutthalden-Wald (Cynancho-Tilietum platyphyllis Winterhoff 1963);

26.

Mesophiler Eschen-Linden-Stieleichen-Mischwald (Galio sylvatici-Carpinetum Oberd. 1957);

27.

Hasel-Buschwald (Corylus avellana-Gesellschaft sensu Wallnöfer et al. 1993);

28.

Inneralpines Aspen-Hasel-Gebüsch (Populo-Coryletum Br.-Bl. 1950 nom. inv.);

29.

Hopfenbuchen-Mannaeschenwald (Ostryo carpinifoliae-Fraxinetum orni Aichinger 1933)

30.

Blaugras-Buchenwald (Seslerio-Fagetum Moor 1952);

31.

Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum sylvatici Meusel 1937);

32.

Waldmeister-Buchenwald (Asperulo odoratae-Fagetum Sougnez et Thill 1959);

33.

Weißseggen-Buchenwald (Carici albae-Fagetum Moor 1952);

34.

Wimpernseggen-Buchenwald (Carici pilosae-Fagetum Oberd. 1957);

35.

Winterlinden-Buchenwald (Tilio cordatae-Fagetum Mráz 1960 em. Moravec 1977);

36.

Hochmontan-subalpiner Bergahorn-Buchenwald (Aceri-Fagetum J. Bartsch et M. Bartsch 1940);

37.

Steilhang-Eiben-Buchenwald (Taxo-Fagetum Etter 1947);

38.

Hopfenbuchen-Buchenwald (Ostryo-Fagetum Wraber M. Wraber ex Trinajstic 1972);

39.

Buschvegetation mit Pinus mugo und Rhododendron hirsutum (Mugo-Rhododendretum hirsuti);

40.

Silikat-Latschengebüsch (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae Zöttl 1951 nom. inv.);

41.

Montaner und subalpiner Pinus uncinata-Wald (auf Gips- und Kalksubstrat);

42.

Wintergrün-Föhrenwald (Salici eleagni-Pinetum Oberd. 1957);

43.

Karbonat-Lärchen-Zirbenwald (Pinetum cembrae Bojko 1931);

44.

Silikat-Lärchen-Zirbenwald (Larici-Pinetum cembrae Ellenberg 1963);

45.

Stinkwacholder-Lärchenwald (Junipero sabinae-Laricetum (Wagner 1979) Mayer 1984);

46.

Buntreitgras-Fichtenwald (Calamagrostio variae-Piceetum Schweingruber 1972);

47.

Kalk-Block-Fichtenwald (Asplenio-Piceetum Kuoch 1954);

48.

Zentralalpiner Blocksturz-Fichtenwald (Sphagno-Piceetum);

49.

Schachtelhalm-Fichten-Tannenwald (Equiseto sylvatici-Abietetum Moor 1952).

Anl. 5 T-NV 2006


WIRBELTIERE

SÄUGETIERE

MICROCHIROPTERA (Fledermäuse)

Alle Arten

RODENTIA

Gliridae (Schläfer)

Alle Arten außer Glis glis (Siebenschläfer) und Eliomys

quercinus

Castoridae

Castor fiber (Biber)

Zapodidae

Sicista betulina (Waldbirkenmaus)

CARNIVORA

Canidae

Canis lupus (Wolf)

Ursidae

Ursus arctos (Braunbär)

Mustelidae

Lutra lutra (Fischotter)

Felidae

Felis silvestris (Waldkatze)

Lynx lynx (Luchs)

REPTILIEN

TESTUDINATA

Emydidae

Emys orbicularis (Europäische Sumpfschildkröte)

SAURIA

Lacertidae

Lacerta agilis (Zauneidechse)

Lacerta horvathi (Kroatische Gebirgseidechse)

Lacerta viridis (Smaragdeidechse)

Podarcis muralis (Mauereidechse)

OPHIDIA

Colubridae

Coronella austriaca (Schlingnatter)

AMPHIBIEN

CAUDATA

Salamandridae

Salamandra atra (Alpensalamander)

Triturus cristatus (Triturus cristatus cristatus) (Kammmolch)

ANURA

Discoglossidae

Bombina variegata (Gelbbauchunke)

Bufonidae

Bufo calamita (Kreuzkröte)

Bufo viridis (Wechselkröte)

Hylidae

Hyla arborea (Laubfrosch)

WIRBELLOSE TIERE

GLIEDERFÜSSLER

INSECTA

Coleoptera

Cucujus cinnaberinus (Purpurroter Plattkäfer)

Dytiscus latissimus (Breitrand-Gelbrandkäfer)

Osmoderma eremita (Eremit oder Juchtenkäfer)

Phryganophilus ruficollis (Rothalsiger Düsterkäfer)

Rosalia alpina (Alpenbock)

Lepidoptera

Coenonympha hero (Wald-Wiesenvögelchen)

Eriogaster catax (Hecken-Wollafter)

Lopinga achine (Gelbringfalter)

Lycaena helle (Blauschillernder Feuerfalter)

Maculinea arion (Schwarzfleckiger Ameisenbläuling)

Maculinea nausithous (Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling)

Maculinea teleius (Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling) Parnassius apollo (Apollofalter)

Parnassius mnemosyne (Schwarzer Apollofalter)

Proserpinus proserpina (Nachtkerzenschwärmer)

Odonata

Leucorrhina albifrons (Östliche Moosjungfer)

Leucorrhina pectoralis (Große Moosjungfer)

Sympecma braueri (Sibirische Winterlibelle)

ARACHNIDA

Araneae

Macrothele calpeiana

WEICHTIERE

GASTROPODA

Anisus vorticulus (Zierliche Tellerschnecke)

BIVALVIA

Unionoida

Unio crassus (Bachmuschel)

Anl. 6 T-NV 2006


WIRBELTIERE

SÄUGETIERE

Alle Arten von nicht jagdbaren Säugetieren einschließlich

Microtus bavaricus König und M. liechtensteini Wettstein.

Ausgenommen sind:

Wanderratte (Rattus norvegicus [Berkenh.])

andere Mäuse (Gattungen Mus spp., Microtus spp, Arvicola spp.)

Bisamratte (Ondatra zibethica (L.)

FISCHE

Barbatula barbatula (L.) (Bachschmerle)

Barbus barbus (L.) (Barbe)

Cobitis taenia L. (Steinbeißer)

Cottus gobio L. (Koppe)

Eudontomyzon mariae Berg (Ukrainisches Bachneunauge)

Gobio gobio (L.) (Gründling)

Hucho hucho (L.) (Huchen)

Lampetra planeri (Bloch) (Bachneunauge)

Leucaspius delineatus (Heckel) (Moderlieschen)

Leuciscus souffia agassizi Cuv. (Strömer)

Rhodeus sericeus amarus (Bloch) (Bitterling)

AMPHIBIEN

Anura (schwanzlose Lurche, alle Arten)

Urodela (Schwanzlurche, alle Arten)

REPTILIEN

alle Arten

WIRBELLOSE TIERE

SCHNECKEN

Helix pomatia L. (Weinbergschnecke)

Vertigo angustior Jeff. (Schmale Windelschnecke)

Vertigo geyeri Lindholm (Geyer’sche Windelschnecke)

KREBSE

Astacus astacus L. (Edelkrebs)

Austropotamobius pallipes (Lereb.) (Dohlenkrebs)

Austropotamobius torrentium Schrank (Steinkrebs)

SKORPIONE

Euscorpius spp. (echte Skorpione, alle)

LIBELLEN

Odonata (Libellen, alle)

KÄFER

Bius thoracicus (F.) (Rothalsiger Fichtenmoder-Schwarzkäfer)

Carabus menetriesi Hummel (Hochmoor-Laufkäfer)

Carabus nodulosus Creutzer (Schwarzer Grubenlaufkäfer) Ernobius explanatus (Mannerh.) (Fichtendürrlings-Pochkäfer) Eurythyrea austriaca (L.) (Glanz-Prachtkäfer)

Hydrophilus aterrimus (Eschsch.) (Schwarzer Kolbenwasserkäfer) Limoniscus violaceus (Müll.) (Veilchenblauer Wurzelhals-Schnellkäfer)

Lucanus cervus (L.) (Hirschkäfer)

Necydalis major L. (Großer Wespenbock)

Rhamnusium bicolor (Schrank) (Beulenkopfbock) Stephanopachys substriatus (Payk.) (Gestreifter Bergwald-Bohrkäfer)

Xestobium austriacum Rtt. (Österreichischer Dickfuß-Pochkäfer)

PLATTFLÜGLER

Libelloides coccajus Den.& Schifferm. (=Ascalaphus

libelluloides) (Schmetterlingshaft)

SCHMETTERLINGE

Apatura spp. (Schillerfalter, alle)

Arctia flavia (Fuessly) (Engadiner Bär)

Boloria aquilonaris (Stichel) (Hochmoor-Perlmuttfalter)

Boloria eunomia (Esper) (Randring-Perlmuttfalter)

Boloria thore (Hübner) (Alpen-Perlmuttfalter)

Catocala spp. (Ordensbänder, alle)

Coenonympha tullia (O.F.Müller) (Großes Wiesenvögelchen)

Colias palaeno (L.) (Hochmoor-Gelbling)

Erebia flavofasciata Heyne (Gelbbindiger Mohrenfalter) Euphydryas aurinia (Rottemb.) (Skabiosen-Scheckenfalter) Holoarctia cervini (Fallou) (Matterhorn-Bärenspinner) Hyles vespertilio (Esper) (Fledermausschwärmer) Iphiclides prodalirius (L.) (Segelfalter)

Limenitis spp. (Eisvögel, alle)

Maculinea alcon (Den. & Schiff.) (Lungenenzian-Ameisenbläuling)

Melanargia galathea (L.) (Schachbrett)

Melitaea didyma (Esper) (Feuerroter Perlmuttfalter)

Minois dryas (Scop.) (Blaukernauge)

Parnassius phoebus (F.) (Alpenapollo)

Pericallia matronula (L.) (Augsburger Bär)

Plebejus optilete (Knoch) (Hochmoor-Bläuling)

Zygaena spp., Adscita spp., Jordanita spp., mit Ausnahme

Alpenwidderchen (Zygaena exulans [Hochenw.]) (Rot- und Grünwidderchen, alle)

HEUSCHRECKEN

Ailopus thalassinum (F.) (Grüne Strandschrecke)

Anonconotus alpinus (Yersin) (Alpenschrecke)

Bryodema tuberculata (F.) (Gefleckte Schnarrschrecke) Chorthippus mollis (Charp.) (Verkannter Grashüpfer) Chorthippus pullus (Philippi) (Kiesbank-Grashüpfer) Chorthippus vagans (Eversm.) (Steppengrashüpfer) Chrysochraon dispar (Germ.) (Große Goldschrecke)

Conocephalus discolor (Thunb.) (Langflügelige Schwertschrecke)

Conocephalus dorsalis (Latr.) (Kurzflügelige Schwertschrecke) Epacromius tergestinus (Charp.) (Fluss-Strandschrecke) Meconema meridionale (Costa) (Südliche Eichenschrecke) Metrioptera bicolor (Philippi) (Zweifarbige Beißschrecke) Myrmeliotettix maculatus (Thunb.) (Gefleckte Keulenschrecke) Omocestus haemorrhoidalis (Charp.) (Rotleibiger Grashüpfer) Pteronemobius heydenii (Fischer) (Sumpfgrille) Stenobothrus nigromaculatus (Her. Sch.) (Schwarzfleckiger Grashüpfer)

Stenobothrus rubicundulus (Krus. et Jeek.) (Bunter Alpengrashüpfer)

Stenobothrus stigmaticus (Ramb.) (Kleiner Heidegrashüpfer) Tetrix tuerkii (Krauss) (Türkis Dornschrecke)

Tettigonia caudata (Charp.) (Östliches (Langschwänziges)

Heupferd)

AMEISEN

Formica spp. partim (hügelbauende Waldameisen)

Tiroler Naturschutzverordnung 2006 (T-NV 2006) Fundstelle


Verordnung der Landesregierung vom 18. April 2006 über geschützte
Pflanzenarten, geschützte Tierarten und geschützte Vogelarten
(Tiroler Naturschutzverordnung 2006)

StF: LGBl. Nr. 39/2006

Präambel/Promulgationsklausel

Aufgrund der §§ 23, 24 und 25 des Tiroler Naturschutzgesetzes 2005, LGBl. Nr. 26, wird verordnet:

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