RS OGH 1949/11/23 2Os790/49, 7Os61/60, 9Os172/69 (9Os186/69), 14Os34/00, 11Os86/97t (11Os87/07i)

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 23.11.1949
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Norm

StPO §262 A
StPO §281 Abs1 Z8 A

Rechtssatz

Wenn die Anklagetat nach der Ansicht des Gerichtes eine andere, und zwar eine strenger zu bestrafende Handlung begründet, als jene, welche die Anklageschrift angenommen hatte, so hat der Gerichtshof, ohne an die in der Anklageschrift enthaltene Qualifikation gebunden zu sein, nach seiner rechtlichen Überzeugung das Urteil zu schöpfen und lediglich die Parteien über den geänderten rechtlichen Gesichtspunkt zu hören und über einen allfälligen Vertagungsantrag zu entscheiden.

Entscheidungstexte

  • 2 Os 790/49
    Entscheidungstext OGH 23.11.1949 2 Os 790/49
    Veröff: EvBl 1950/385 S 357
  • 7 Os 61/60
    Entscheidungstext OGH 07.04.1960 7 Os 61/60
    Beisatz: Ein Verstoß gegen diese Gesetzesbestimmung begründet keine Nichtigkeit, und zwar weder nach Z 3 noch nach Z 8 des § 281 StPO. (T1)
  • 9 Os 172/69
    Entscheidungstext OGH 15.07.1970 9 Os 172/69
    Beis wie T1; Veröff: EvBl 1971/114 S 188
  • 14 Os 34/00
    Entscheidungstext OGH 06.06.2000 14 Os 34/00
    Vgl aber; Beisatz: Fallbezogen (!) Nichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 8 StPO zugunsten des Angeklagten. (T2) Beisatz: Nichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 8 StPO zugunsten des Angeklagten, wenn dem Schutzzweck des § 262 StPO fallbezogen nicht Rechnung getragen werde. (T3)
  • 11 Os 86/97t
    Entscheidungstext OGH 21.08.2007 11 Os 86/97t
    Auch; Beisatz: Hier: Berufungsentscheidung in Betreff des Urteils eines Einzelrichters. (T4)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1949:RS0098922

Dokumentnummer

JJR_19491123_OGH0002_0020OS00790_4900000_001
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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