RS OGH 1959/2/6 3Ob533/58, 5Ob488/59, 7Ob539/56, 7Ob83/56, 2Ob141/57, 2Ob549/57, 6Ob124/59, 5Ob275/6

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 06.02.1959
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Norm

ABGB §863 FI

Rechtssatz

Nach § 1090 ABGB. kommt ein Mietvertrag zustande, wenn eine Wohnung gegen Entgelt überlassen wird. Ein vertragloser Zustand durch längere Zeit kann nur in besonderen Ausnahmsfällen angenommen werden, in denen dem Wohnungsbenützer klar sein musste, dass der Vertragswille auf der Gegenseite nicht vorhanden sei. Es kommt nicht darauf an, welche Meinung der Bestandgeber über die rechtliche Natur seiner Vereinbarung hat, sondern darauf, welche Handlungen er gesetzt hat, wie diese Handlungen objektiv zu werten sind und wie sie vom Bestandgeber verstanden werden konnten. Im Normalfall muss die unbeanstandete Annahme des Mietzinses durch längere Zeit als konkludente Handlung im Sinne des stillschweigenden Abschlusses eines Mietvertrages angesehen werden. (vgl. 3Ob 334/57, 7 Ob 605/57; s. auch MietSlg. 5535).

Entscheidungstexte

  • 3 Ob 533/58
    Entscheidungstext OGH 06.02.1959 3 Ob 533/58
    Veröff: MietSlg 6992
  • 5 Ob 488/59
    Entscheidungstext OGH 14.10.1959 5 Ob 488/59
  • 7 Ob 539/56
    Entscheidungstext OGH 24.10.1956 7 Ob 539/56
  • 7 Ob 83/56
    Entscheidungstext OGH 29.02.1956 7 Ob 83/56
    Veröff: JBl 1956,471 = ImZ 1956,327
  • 2 Ob 141/57
    Entscheidungstext OGH 12.06.1957 2 Ob 141/57
  • 2 Ob 549/57
    Entscheidungstext OGH 11.12.1957 2 Ob 549/57
    Veröff: HBZ 1958,10,5
  • 6 Ob 124/59
    Entscheidungstext OGH 22.04.1959 6 Ob 124/59
  • 5 Ob 275/60
    Entscheidungstext OGH 22.09.1960 5 Ob 275/60
    Ähnlich
  • 3 Ob 14/58
    Entscheidungstext OGH 22.01.1958 3 Ob 14/58
  • 1 Ob 618/76
    Entscheidungstext OGH 15.09.1976 1 Ob 618/76
    Beisatz: Unerheblich, ob das Entgelt als Mietzins oder als Benützungsentschädigung, oder als Benützungsentgelt bezahlt wird. (T1)
  • 8 Ob 536/80
    Entscheidungstext OGH 02.10.1980 8 Ob 536/80
    nur: Im Normalfall muss die unbeanstandete Annahme des Mietzinses durch längere Zeit als konkludente Handlung im Sinne des stillschweigenden Abschlusses eines Mietvertrages angesehen werden. (T2)
  • 7 Ob 694/80
    Entscheidungstext OGH 23.10.1980 7 Ob 694/80
    Beis wie T1; Veröff: MietSlg 32148
  • 5 Ob 561/81
    Entscheidungstext OGH 28.04.1981 5 Ob 561/81
    Vgl auch; Beisatz: Nutzungsvertrag nach WGG. (T3)
  • 3 Ob 136/85
    Entscheidungstext OGH 12.02.1986 3 Ob 136/85
    nur T2; Beisatz: Dies ist jedoch dann nicht der Fall, wenn aus den Umständen des Einzelfalles für den Benützer der Wohnung klar erkennbar ist, dass ein diesbezüglicher Vertragswille der Gegenseite nicht vorliegt. (T4)
  • 3 Ob 591/86
    Entscheidungstext OGH 03.12.1986 3 Ob 591/86
    nur T2
  • 4 Ob 2190/96d
    Entscheidungstext OGH 17.09.1996 4 Ob 2190/96d
    Vgl; nur T2; Beisatz: Die unbeanstandete Annahme eines Entgeltes für die Benutzung von Räumen durch längere Zeit kann nur dann als stillschweigender Abschluss eines Mietvertrages angesehen werden, wenn kein anderer Grund für die Zahlung in Frage kommt. (T5)
  • 3 Ob 45/98h
    Entscheidungstext OGH 28.01.1998 3 Ob 45/98h
    nur T2
  • 10 Ob 134/98y
    Entscheidungstext OGH 09.06.1998 10 Ob 134/98y
    Auch
  • 3 Ob 177/13w
    Entscheidungstext OGH 22.01.2014 3 Ob 177/13w
    Auch; Beis wie T4

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1959:RS0014426

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

19.03.2014
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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