RS OGH 1966/5/16 Bkd1/66, Bkd7/69, 1Ob36/72, Bkd23/79, Bkd22/81, Bkd19/81, Bkd91/86, 3Bkd4/00, 16Bkd

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 16.05.1966
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Norm

DSt 1872 §2 B
RAO §10 Abs1

Rechtssatz

Die Doppelvertretung ist auch dann disziplinär, wenn kein Vertrauensmissbrauch gegenüber dem Klienten vorliegt und dem Klienten kein Schade entstanden ist. Sie hinterlässt überdies einen Ehre und Ansehen des Standes abträglichen Eindruck in der Bevölkerung. Dies macht sie zu einem Disziplinarvergehen mit doppelter Qualifikation. Der Rechtsanwalt, der Machthaber des Beklagten ist, darf selbst mit Einverständnis des Beklagten kein Versäumungsurteil gegen diesen durch seinen Konzipienten als Vertreter der Klägerin erwirken.

Entscheidungstexte

  • Bkd 1/66
    Entscheidungstext OGH 16.05.1966 Bkd 1/66
    Veröff: AnwBl 1967,33
  • Bkd 7/69
    Entscheidungstext OGH 17.11.1969 Bkd 7/69
    Vgl
  • 1 Ob 36/72
    Entscheidungstext OGH 01.03.1972 1 Ob 36/72
  • Bkd 23/79
    Entscheidungstext OGH 16.07.1979 Bkd 23/79
    Beisatz: Vom Verbot der Doppelvertretung können die Parteien nicht befreien. (T1) Veröff: AnwBl 1980,118
  • Bkd 22/81
    Entscheidungstext OGH 06.07.1981 Bkd 22/81
    Ähnlich; Veröff: AnwBl 1982,574
  • Bkd 19/81
    Entscheidungstext OGH 21.09.1981 Bkd 19/81
    Vgl auch; Beis wie T1; Veröff: AnwBl 1982,623
  • Bkd 91/86
    Entscheidungstext OGH 19.01.1987 Bkd 91/86
    Vgl auch; Beis wie T1; Veröff: AnwBl 1988,341
  • 3 Bkd 4/00
    Entscheidungstext OGH 13.11.2000 3 Bkd 4/00
    nur: Die Doppelvertretung ist auch dann disziplinär, wenn kein Vertrauensmissbrauch gegenüber dem Klienten vorliegt und dem Klienten kein Schade entstanden ist. (T2) Beisatz: Es ist unerheblich, ob die vom Beschuldigten vertretenen Parteien mit seiner Doppelvertretung einverstanden waren. (T3)
  • 16 Bkd 1/06
    Entscheidungstext OGH 12.06.2006 16 Bkd 1/06
    Auch; Beisatz: Es ist nicht notwendig, dass ein Vertrauensmissbrauch im materiellen Sinne stattgefunden hat. (T4); Beisatz: Eine Doppelvertretung ist deshalb disziplinär bestrafbar, weil dadurch stets der Eindruck erweckt wird, es könnten materielle Interessen des ehemaligen Klienten preisgegeben werden. (T5)
  • 4 Bkd 4/07
    Entscheidungstext OGH 04.02.2008 4 Bkd 4/07
    Beis wie T1; Beis wie T4
  • 25 Os 4/14x
    Entscheidungstext OGH 06.05.2014 25 Os 4/14x
    Auch; Beisatz: Die zweifache Qualifikation der Tat bildet einen Erschwerungsgrund. (T6)
  • 20 Os 9/16y
    Entscheidungstext OGH 20.12.2016 20 Os 9/16y
    Auch; Beis wie T5
  • 25 Ds 6/17z
    Entscheidungstext OGH 23.10.2017 25 Ds 6/17z
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T6
  • 20 Ds 1/20g
    Entscheidungstext OGH 14.07.2020 20 Ds 1/20g
    Vgl; Beis nur wie T5

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1966:RS0055369

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

29.09.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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