RS OGH 1972/3/28 5Ob43/72, 6Ob661/81, 6Ob726/83, 1Ob627/91, 6Ob113/98f, 7Ob202/00g, 1Ob259/02y, 3Ob9

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 28.03.1972
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Norm

ABGB §774
ABGB §784

Rechtssatz

Der Pflichtteilsanspruch unterscheidet sich von anderen Erbteilen dadurch, daß er grundsätzlich eine Forderung auf einen verhältnismäßigen Teil des Nachlaßwertes, jedoch eine Forderung auf einen aliquoten Teil des Nachlasses ist (EFSlg 1482). Er ist eine Schuld des Nachlasses, daher nur gegen die Erben, nicht aber gegen die Legatare geltend zu machen (SZ 11/71).

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 43/72
    Entscheidungstext OGH 28.03.1972 5 Ob 43/72
    Veröff: SZ 45/36 = EvBl 1972/316 S 604 = NZ 1973,186
  • 6 Ob 661/81
    Entscheidungstext OGH 24.06.1981 6 Ob 661/81
    Vgl auch; Beisatz: Das Recht auf den Pflichtteil stellt kein Erbrecht, sondern einen obligatorischen Geldanspruch dar. (T1)
  • 6 Ob 726/83
    Entscheidungstext OGH 19.01.1984 6 Ob 726/83
    Auch; Beis wie T1; Veröff: SZ 57/11
  • 1 Ob 627/91
    Entscheidungstext OGH 15.01.1992 1 Ob 627/91
    Auch; nur: Er ist eine Schuld des Nachlasses, daher nur gegen die Erben, nicht aber gegen die Legatare geltend zu machen (SZ 11/71). (T2) Beisatz: Der Pflichtteilsberechtigte hat seine Forderung zwar an den Nachlaß und nach der Einantwortung an den (die) Erben zu richten, und kann in der Regel nicht unmittelbar gegen die Vermächtnisnehmer vorgehen, ist aber der verkürzte Noterbe zugleich auch Erbe, so kann er den Vermächtnisnehmer unmittelbar in Anspruch nehmen. (T3) Veröff: SZ 65/7 = NZ 1992,271
  • 6 Ob 113/98f
    Entscheidungstext OGH 23.04.1998 6 Ob 113/98f
  • 7 Ob 202/00g
    Entscheidungstext OGH 06.12.2000 7 Ob 202/00g
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T1; Beisatz: Durch die Außerkraftsetzung des Hofdekretes JGS 781/1844 durch das 1. BRG trat keine Änderung der Rechtsnatur des Pflichtteilsanspruches ein. (T4)
  • 1 Ob 259/02y
    Entscheidungstext OGH 13.12.2002 1 Ob 259/02y
    Vgl auch; Beisatz: Allein der Umstand, dass eine Einzelrechtsnachfolge aufgrund eines notariellen Übergabevertrags die "Vorwegnahme der Rechtsnachfolge als anrechenbarer Erb- und Pflichtteilsvorempfang" bezweckte, belastet diese nicht mit den Rechtswirkungen einer (partiellen) Gesamtrechtsnachfolge, hat doch selbst der Noterbe nur ein Forderungsrecht gegen den Erben, ohne selbst Gesamtrechtsnachfolger des Erblassers zu werden. (T5); Veröff: SZ 2002/169
  • 3 Ob 98/02m
    Entscheidungstext OGH 24.04.2003 3 Ob 98/02m
    Vgl auch; Beis wie T1 nur: Das Recht auf den Pflichtteil stellt einen obligatorischen Geldanspruch dar. (T6); Beisatz: Der Pflichtteilsanspruch ist eine Erbfallschuld und folgt schuldrechtlichen Regeln. (T7); Beis wie T3 nur: Der Pflichtteilsberechtigte hat seine Forderung nach der Einantwortung an den (die) Erben zu richten. (T8)
  • 6 Ob 188/02v
    Entscheidungstext OGH 23.10.2003 6 Ob 188/02v
    Vgl
  • 5 Ob 65/06d
    Entscheidungstext OGH 27.06.2006 5 Ob 65/06d
    Beis wie T1; Beis wie T6
  • 5 Ob 134/12k
    Entscheidungstext OGH 26.07.2012 5 Ob 134/12k
    Auch
  • 3 Ob 209/14b
    Entscheidungstext OGH 21.01.2015 3 Ob 209/14b
    Auch; Beis wie T6

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1972:RS0012871

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

13.04.2015
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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