RS OGH 1973/7/28 5Ob47/73, 1Ob3/79, 1Ob33/79, 4Ob532/81, 1Ob38/93, 1Ob509/96, 1Ob2019/96k, 2Ob390/97

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 28.07.1973
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Norm

ZPO §14 A

Rechtssatz

Eine einheitliche Streitpartei im Sinne des § 14 ZPO liegt nicht vor, wenn trotz Gemeinsamkeit des rechtserzeugenden Sachverhaltes keine rechtliche Notwendigkeit zu einer im jedem Falle einheitlichen Entscheidung gegeben ist, abweichende Entscheidungen also nicht zu unlösbaren Verwicklungen führen (vgl SZ 43/61). Darüber hinaus ist das Vorliegen einer einheitlichen Streitpartei aus den Fällen der Erweiterung der Rechtskraft abzuleiten, so auch bei einer Rechtskrafterstreckung auf den Gesamtrechtsnachfolger, aber auch auf den Einzelrechtsnachfolger (vgl SZ 28/265; Fasching II, 197; III 727 f).

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 47/73
    Entscheidungstext OGH 28.07.1973 5 Ob 47/73
    Veröff: SZ 46/35 = EvBl 1973/234 S 490 = RZ 1973/130 S 106
  • 1 Ob 3/79
    Entscheidungstext OGH 14.03.1979 1 Ob 3/79
    nur: Eine einheitliche Streitpartei im Sinne des § 14 ZPO liegt nicht vor, wenn trotz Gemeinsamkeit des rechtserzeugenden Sachverhaltes keine rechtliche Notwendigkeit zu einer im jedem Falle einheitlichen Entscheidung gegeben ist, abweichende Entscheidungen also nicht zu unlösbaren Verwicklungen führen (vgl SZ 43/61). (T1)
    Veröff: SZ 52/35 = SZ 53/2
  • 1 Ob 33/79
    Entscheidungstext OGH 09.01.1980 1 Ob 33/79
    Veröff: JBl 1980,545
  • 4 Ob 532/81
    Entscheidungstext OGH 20.10.1981 4 Ob 532/81
    Vgl; nur T1; Veröff: JBl 1983,438 = GesRZ 1982,164 (teilweise kritisch Ostheim)
  • 1 Ob 38/93
    Entscheidungstext OGH 11.03.1994 1 Ob 38/93
    Auch; nur T1
  • 1 Ob 509/96
    Entscheidungstext OGH 23.04.1996 1 Ob 509/96
    Vgl; nur T1; Veröff: SZ 69/94
  • 1 Ob 2019/96k
    Entscheidungstext OGH 26.07.1996 1 Ob 2019/96k
    Auch
  • 2 Ob 390/97k
    Entscheidungstext OGH 25.03.1999 2 Ob 390/97k
    nur T1
  • 7 Ob 125/04i
    Entscheidungstext OGH 16.06.2004 7 Ob 125/04i
    nur T1
  • 8 Ob 63/04d
    Entscheidungstext OGH 20.10.2004 8 Ob 63/04d
    nur T1; Beisatz: Daher resultiert aus der Beanspruchung desselben Gegenstandes durch verschiedene Kläger aus verschiedenen Sachverhalten keine einheitliche Streitpartei. (T2)
    Beisatz: Hier: Mehrere Erlagsgegner (§ 1425 ABGB), die den Erlag aus verschiedenen Rechtsgründen in Anspruch nehmen (T3)
  • 7 Ob 293/04w
    Entscheidungstext OGH 22.12.2004 7 Ob 293/04w
    Auch; nur T1
  • 7 Ob 20/06a
    Entscheidungstext OGH 26.04.2006 7 Ob 20/06a
    nur T1
  • 10 Ob 63/06x
    Entscheidungstext OGH 19.12.2006 10 Ob 63/06x
    Auch; nur T1; Beisatz: Im vorliegenden Fall wurde vom Erblasser ein Testament errichtet, das alle an den beiden Erbrechtsverfahren Beteiligten (die Lebensgefährtin, die drei Kinder und zwei Enkelkinder) begünstigt. Die Nachträge ändern (nur) bestimmte einzelne „Zuteilungen"; davon sind jeweils nur einzelne Erben betroffen. Schon die unterschiedliche Betroffenheit spricht dagegen, dass alle Erben in einen Erbrechtsprozess integriert werden müssten, der alle vier relevanten Verfügungen umfasst, also auch solche, von denen einzelne Verfahrensbeteiligte gar nicht betroffen sind. Der Wunsch nach Entscheidungsharmonie allein vermag nicht zu rechtfertigen, dass alle diese Personen zwingend (bei sonstiger Klagsabweisung) wegen der Gültigkeit, des Inhalts etc aller Verfügungen prozessieren müssen. (T4)
  • 10 Ob 76/07k
    Entscheidungstext OGH 18.12.2007 10 Ob 76/07k
    Vgl auch; Beisatz: Aus der Beanspruchung desselben Gegenstandes durch verschiedene Kläger aus verschiedenen Sachverhalten resultiert keine einheitliche Streitpartei, weil bei einem Streit um das „bessere Recht" das Ergebnis bei jedem Anspruchswerber ein anderes sein kann. Dass etwa zwischen verschiedenen Beklagten selbst wieder strittig sein kann, wessen Forderungen vorgehen, ändert nichts daran. Diese Fragen können zwischen zwei Parteien, die beide beklagte Parteien sind, also auf der gleichen Seite des Prozessrechtsverhältnisses stehen, nicht bindend geklärt werden. (T5)
  • 3 Ob 249/08a
    Entscheidungstext OGH 25.02.2009 3 Ob 249/08a
    nur T1
  • 2 Ob 173/10w
    Entscheidungstext OGH 02.12.2010 2 Ob 173/10w
    Vgl auch
  • 16 Ok 3/11
    Entscheidungstext OGH 14.07.2011 16 Ok 3/11
    Vgl auch; Beisatz: Hier wurden in einem Verfahren zur Abstellung eines Marktmissbrauchs nach § 5 KartG die Antragsgegnerin und ihre begünstigte Vertragspartnerin nicht als einheitliche Streitpartei qualifiziert. (T6)
  • 4 Ob 204/11w
    Entscheidungstext OGH 17.01.2012 4 Ob 204/11w
    Auch; nur T1
  • 4 Ob 196/11v
    Entscheidungstext OGH 28.02.2012 4 Ob 196/11v
    Auch; nur T1
  • 2 Ob 106/15z
    Entscheidungstext OGH 02.07.2015 2 Ob 106/15z
    Auch; nur T1; Beisatz: Hier werden obligatorische Ansprüche auf Übertragung zweier Liegenschaftsanteile geltend gemacht. (T7)
  • 7 Ob 186/15a
    Entscheidungstext OGH 19.11.2015 7 Ob 186/15a
    Auch
  • 8 Ob 116/15i
    Entscheidungstext OGH 19.02.2016 8 Ob 116/15i
    Auch; nur T1
  • 2 Ob 5/18a
    Entscheidungstext OGH 30.01.2018 2 Ob 5/18a
    Vgl aber; nur T1
  • 6 Ob 167/17b
    Entscheidungstext OGH 28.02.2018 6 Ob 167/17b
    Auch; nur T1; Veröff: SZ 2018/18
  • 6 Ob 108/22h
    Entscheidungstext OGH 22.06.2022 6 Ob 108/22h
    Vgl; nur T1

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1973:RS0035473

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

10.08.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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