RS OGH 1974/1/23 5Ob272/73 (5Ob14/74), 4Ob551/75, 5Ob505/76, 7Ob549/77 (7Ob550/77), 6Ob550/77, 1Ob63

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 23.01.1974
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Norm

ABGB §326 A
ABGB §1463
ABGB §1477

Rechtssatz

Der für die Ersitzung erforderliche gute Glauben fällt weg, wenn der Besitzer entweder positiv Kenntnis erlangt, dass sein Besitz nicht rechtmäßig ist, oder wenn er zumindest solche Umstände erfährt, die zu Zweifeln an der Rechtmäßigkeit eines Besitzes Anlass geben (SZ 27/284, EvBl 1962/265).

Entscheidungstexte

  • 5 Ob 272/73
    Entscheidungstext OGH 23.01.1974 5 Ob 272/73
  • 4 Ob 551/75
    Entscheidungstext OGH 23.09.1975 4 Ob 551/75
  • 5 Ob 505/76
    Entscheidungstext OGH 03.02.1976 5 Ob 505/76
  • 7 Ob 549/77
    Entscheidungstext OGH 14.04.1977 7 Ob 549/77
    Veröff: SZ 50/53 = EvBl 1978/25 S 95 = JBl 1978,144 (mit Anmerkung von König)
  • 6 Ob 550/77
    Entscheidungstext OGH 16.06.1977 6 Ob 550/77
    Veröff: SZ 50/91 = JBl 1978,148 (mit zustimmender Anmerkung von Sprung)
  • 1 Ob 631/77
    Entscheidungstext OGH 06.07.1977 1 Ob 631/77
    Ähnlich
  • 7 Ob 703/78
    Entscheidungstext OGH 19.10.1978 7 Ob 703/78
  • 7 Ob 603/79
    Entscheidungstext OGH 13.09.1979 7 Ob 603/79
    Ähnlich
  • 1 Ob 7/80
    Entscheidungstext OGH 30.04.1980 1 Ob 7/80
  • 3 Ob 618/81
    Entscheidungstext OGH 20.01.1982 3 Ob 618/81
    Auch
  • 1 Ob 513/82
    Entscheidungstext OGH 31.03.1982 1 Ob 513/82
    Veröff: SZ 55/46
  • 4 Ob 574/82
    Entscheidungstext OGH 14.12.1982 4 Ob 574/82
    Beisatz: Hiefür kann auch schon die Mitteilung des Rechtsstandpunktes des (Miteigentümers) Eigentümers der Sache hinreichen (JBl 1978,257). (T1)
  • 3 Ob 586/83
    Entscheidungstext OGH 29.06.1983 3 Ob 586/83
  • 1 Ob 31/88
    Entscheidungstext OGH 11.10.1988 1 Ob 31/88
  • 1 Ob 597/89
    Entscheidungstext OGH 14.05.1989 1 Ob 597/89
    Auch
  • 5 Ob 508/91
    Entscheidungstext OGH 22.03.1991 5 Ob 508/91
  • 1 Ob 508/92
    Entscheidungstext OGH 18.03.1992 1 Ob 508/92
    Auch; Beisatz: Ferner wenn sein Besitz vom Eigentümer des dienenden Gutes für sich in Anspruch genommen wird. (T2)
  • 8 Ob 645/93
    Entscheidungstext OGH 24.05.1995 8 Ob 645/93
  • 1 Ob 598/95
    Entscheidungstext OGH 29.08.1995 1 Ob 598/95
    Auch
  • 5 Ob 2090/96f
    Entscheidungstext OGH 16.04.1996 5 Ob 2090/96f
    Beis wie T1
  • 1 Ob 382/97a
    Entscheidungstext OGH 15.12.1997 1 Ob 382/97a
  • 6 Ob 158/99z
    Entscheidungstext OGH 29.03.2000 6 Ob 158/99z
    Vgl auch; Beisatz: Aus dem Umstand, dass sich im Grundbuchsbeschluss kein Hinweis auf eine Servitut an diesem Weg findet, lässt sich nicht ohne weiters der Schluss ziehen, dass ein Weg ohne Berechtigung in Anspruch genommen wird, wurde doch das Wegerecht bereits seit vielen Jahren unbeanstandet ausgeübt. (T3)
  • 2 Ob 280/00s
    Entscheidungstext OGH 25.10.2000 2 Ob 280/00s
    Auch; Beis wie T1
  • 7 Ob 269/00k
    Entscheidungstext OGH 23.01.2001 7 Ob 269/00k
  • 5 Ob 324/00h
    Entscheidungstext OGH 15.05.2001 5 Ob 324/00h
    Vgl; Beisatz: Hier: Gutgläubiger Pfandrechtserwerb. (T4)
    Beisatz: Die Fahrlässigkeit schließt den guten Glauben aus. (T5)
    Beisatz: Der Umfang der Sorgfaltspflicht bestimmt sich nach der Verkehrsübung und nach konkreten Verdachtsmomenten. Bei einer noch nicht rechtskräftigen Voreintragung ist wegen der Gefahr einer Anmerkung nach § 63 Abs 1 GBG besondere Vorsicht geboten. Eine Streitanmerkung nach den §§ 69, 70 GBG schließt den guten Glauben stets aus. (T6)
  • 6 Ob 246/01x
    Entscheidungstext OGH 08.11.2001 6 Ob 246/01x
    Auch
  • 1 Ob 67/02p
    Entscheidungstext OGH 11.06.2002 1 Ob 67/02p
    Vgl auch; Beisatz: Hier war der beschränkt geschäftsfähige Beklagte, der über die wahren Eigentumsverhältnisse immer Bescheid wusste, zu keiner Zeit redlicher Ersitzungsbesitzer, weil ihm nach dem bei ihm vorauszusetzenden Einsichtsvermögen immer klar sein musste, dass die von ihm als Geschenkgeber bezeichnete Person eine fremde Sachen nicht habe verschenken können und es so an einem Rechtsgrund für den Eigentumserwerb mangelt, was keiner feinen juristischen Unterscheidung bedurfte. (T7)
    Beisatz: Wer positiv weiß, welche Umstände einer Ersitzung des Eigentumsrechts entgegenstehen, kann mangelnde Fahrlässigkeit als Voraussetzung redlichen Ersitzungsbesitzes schon allein deshalb nicht für sich ins Treffen führen. (T8)
    Veröff: SZ 2002/81
  • 6 Ob 312/03f
    Entscheidungstext OGH 04.03.2004 6 Ob 312/03f
  • 7 Ob 267/04x
    Entscheidungstext OGH 15.12.2004 7 Ob 267/04x
  • 3 Ob 103/05a
    Entscheidungstext OGH 30.06.2005 3 Ob 103/05a
  • 1 Ob 41/08y
    Entscheidungstext OGH 06.05.2008 1 Ob 41/08y
    Auch; Beisatz: Hier: Keine Redlichkeit der Besitzausübung durch die Wegbenützer ab dem Aufstellen einer Hinweistafel „Privatbesitz - Durchgang bis auf Widerruf gestattet". (T9)
    Beisatz: „Scheinservitut" (T10)
    Beisatz: Maßgeblich ist, ob ein durchschnittlicher Verkehrsteilnehmer die in seiner Ausübungshandlung liegende Rechtsverletzung erkennen hätte können. (T11)
  • 5 Ob 36/10w
    Entscheidungstext OGH 27.05.2010 5 Ob 36/10w
  • 1 Ob 89/10k
    Entscheidungstext OGH 06.07.2010 1 Ob 89/10k
    Beisatz: Entscheidend für die Beurteilung der Redlichkeit ist ausschließlich die Rechtsausübung im Verhältnis zum Ersitzungsgegner. (T12)
  • 3 Ob 181/10d
    Entscheidungstext OGH 14.12.2010 3 Ob 181/10d
  • 1 Ob 202/13g
    Entscheidungstext OGH 19.12.2013 1 Ob 202/13g
    Auch; Beis wie T2
  • 6 Ob 235/13x
    Entscheidungstext OGH 23.01.2014 6 Ob 235/13x
    Beis wie T11; Beisatz: Die Beurteilung der Frage, ob in einem bestimmten Fall die konkret zu berücksichtigenden Umstände die Qualifikation des Verhaltens des Besitzers als redlich oder unredlich fordern, hängt von den konkreten Umständen des Einzelfalls ab und stellt daher regelmäßig keine erhebliche Rechtsfrage im Sinne des § 502 Abs 1 ZPO dar. (T13)
  • 7 Ob 27/14t
    Entscheidungstext OGH 19.03.2014 7 Ob 27/14t
  • 1 Ob 74/14k
    Entscheidungstext OGH 22.05.2014 1 Ob 74/14k
    Vgl; Beis wie T7; Beis wie T8; Beis wie T13
  • 4 Ob 167/14h
    Entscheidungstext OGH 21.10.2014 4 Ob 167/14h
    Beis wie T13; Beisatz: Dies trifft insbesondere auf die Frage zu, inwieweit Umstände geeignet sind, beim Erwerber dahingehende Zweifel hervorzurufen. (T14)
  • 8 Ob 38/14t
    Entscheidungstext OGH 30.10.2014 8 Ob 38/14t
    Vgl; Beis wie T13
  • 8 Ob 96/14x
    Entscheidungstext OGH 23.01.2015 8 Ob 96/14x
    Beis wie T13; Beisatz: Kein unterschiedlicher Sorgfaltsmaßstab für den guten Glauben zur Ersitzung beweglicher bzw unbeweglicher Güter. (T15)
  • 10 Ob 11/15p
    Entscheidungstext OGH 24.03.2015 10 Ob 11/15p
    Vgl auch; Beis wie T13; Veröff: SZ 2015/31
  • 9 Ob 16/15s
    Entscheidungstext OGH 29.04.2015 9 Ob 16/15s
    Beis wie T13
  • 9 Ob 57/15w
    Entscheidungstext OGH 28.10.2015 9 Ob 57/15w
    Beis wie T11; Beisatz: Die Redlichkeit fällt grundsätzlich weg, wenn der Ersitzungsgegner im Falle einer behaupteten Wegeservitut die Benutzung des Wegs von bestimmten Bedingungen abhängig gemacht hat. So ergibt sich etwa aus einer Hinweistafel mit der (oder einer inhaltsgleichen) Aufschrift „Durchgang bis auf Widerruf gestattet“, dass die Nutzungsbefugnis ermöglicht wurde, nicht aber die Begründung eines Rechts des dadurch Begünstigten. (T16)
  • 10 Ob 101/15y
    Entscheidungstext OGH 22.02.2016 10 Ob 101/15y
    Beis wie T13; Beis wie T14
  • 1 Ob 38/16v
    Entscheidungstext OGH 31.03.2016 1 Ob 38/16v
    Beis wie T13
  • 3 Ob 54/16m
    Entscheidungstext OGH 27.04.2016 3 Ob 54/16m
    Auch; Beis wie T13
  • 2 Ob 74/16w
    Entscheidungstext OGH 05.08.2016 2 Ob 74/16w
    Auch; Beis wie T14; Beisatz: Hier: Auslegung des Übergabevertrags (insbesondere die Klausel zur Zaunerrichtung) musste zumindest Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Besitzes erwecken. (T17)
  • 4 Ob 49/16h
    Entscheidungstext OGH 30.08.2016 4 Ob 49/16h
    Auch; Beisatz: Ein Verbotsschild schließt zwar in der Regel den guten Glauben an die Rechtmäßigkeit der Rechtsausübung aus. Eine andere Beurteilung kann jedoch im Einzelfall dann angebracht sein, wenn der Eigentümer in Kenntnis der verbotswidrigen Benutzung diese jahrzehntelang unbeanstandet hinnimmt. (T18)
    Beis wie T11; Beis wie T13
  • 1 Ob 226/16s
    Entscheidungstext OGH 20.12.2016 1 Ob 226/16s
    Auch
  • 4 Ob 78/17z
    Entscheidungstext OGH 27.07.2017 4 Ob 78/17z
    Auch
  • 3 Ob 216/18p
    Entscheidungstext OGH 19.12.2018 3 Ob 216/18p
  • 1 Ob 221/19k
    Entscheidungstext OGH 21.01.2020 1 Ob 221/19k
    Beis wie T13; Beisatz: Hier: Eine Ersitzung einer Grunddienstbarkeit durch den Rechtsvorgänger scheidet aus, wenn dieser nicht im guten Glauben an die Rechtmäßigkeit der Besitzausübung sein konnte, weil weder die Fassung einer neuen Quelle noch die Verlegung einer weiteren Zuleitung von der Berechtigung nach der Regulierungsurkunde aus dem Jahr 1859 erfasst waren, sodass der Besitz unredlich ausgeübt wurde. (T19)
  • 5 Ob 1/21i
    Entscheidungstext OGH 22.02.2021 5 Ob 1/21i
    Beis wie T11; Beis wie T13; Beis wie T14; Beisatz: Hier: Im Einzelfall Redlichkeit vertretbar verneint; Schild mit Aufschrift: „Privatweg – Durchfahrt verboten“. (T20)
  • 6 Ob 67/21b
    Entscheidungstext OGH 12.05.2021 6 Ob 67/21b
  • 3 Ob 125/21k
    Entscheidungstext OGH 21.10.2021 3 Ob 125/21k
    Vgl; Beis nur wie T13

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1974:RS0010184

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

13.01.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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