RS OGH 1981/12/16 1Ob627/81, 1Ob547/82, 4Ob353/82, 6Ob723/83, 2Ob676/87, 1Ob234/97m, 1Ob384/97w, 6Ob

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 16.12.1981
beobachten
merken

Norm

HVG §29 IIg2
MaklerG §15 Abs1 Z1

Rechtssatz

Der Geschäftsherr ist grundsätzlich - auch beim Alleinvermittlungsauftrag - selbst zur grundlosen Ablehnung des Abschlusses des vom Gelegenheitsmakler vermittelten Rechtsgeschäftes berechtigt. Er kann deshalb außer in den Fällen besonderer Vereinbarung bzw der alleinigen Absicht, den Vermittler um die Provision zu bringen (dolus specialis, SZ 25/168 uva), nur dann wegen willkürlicher Ablehnung des Vertragsabschlusses ersatzpflichtig werden, wenn diese aus besonderen Gründen geradezu wider Treu und Glauben gegen Vertragspflichten verstößt (Abstimmung der bisherigen Judikatur).

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 627/81
    Entscheidungstext OGH 16.12.1981 1 Ob 627/81
    Veröff: EvBl 1982/116 S 398
  • 1 Ob 547/82
    Entscheidungstext OGH 31.03.1982 1 Ob 547/82
    Veröff: EvBl 1982/178 S 576 = MietSlg 34178 = MietSlg 34293 = MietSlg 34642 = MietSlg 34644(12)
  • 4 Ob 353/82
    Entscheidungstext OGH 13.07.1982 4 Ob 353/82
    Auch; Veröff: SZ 55/111 = ÖBl 1983,127 = MietSlg 34639(25)
  • 6 Ob 723/83
    Entscheidungstext OGH 24.01.1985 6 Ob 723/83
    Auch; Beisatz: Von Vereitelung wider Treu und Glauben kann nur gesprochen werden, wenn bewußt etwas zum Scheitern gebracht wurde, woran dem anderen erkennbar noch etwas lag. (T1)
  • 2 Ob 676/87
    Entscheidungstext OGH 30.08.1988 2 Ob 676/87
  • 1 Ob 234/97m
    Entscheidungstext OGH 14.10.1997 1 Ob 234/97m
    Vgl
  • 1 Ob 384/97w
    Entscheidungstext OGH 28.04.1998 1 Ob 384/97w
    Vgl auch
  • 6 Ob 28/99g
    Entscheidungstext OGH 25.03.1999 6 Ob 28/99g
    nur: Der Geschäftsherr ist grundsätzlich zur Ablehnung des Abschlusses des vermittelten Rechtsgeschäftes berechtigt. (T2) Beisatz: Ohne deshalb schadenersatzpflichtig zu werden. (T3)
  • 8 Ob 73/04z
    Entscheidungstext OGH 21.07.2005 8 Ob 73/04z
    Auch; nur T2; Veröff: SZ 2005/105
  • 10 Ob 75/07p
    Entscheidungstext OGH 09.10.2007 10 Ob 75/07p
  • 1 Ob 26/14a
    Entscheidungstext OGH 27.02.2014 1 Ob 26/14a
    Auch
  • 2 Ob 135/14p
    Entscheidungstext OGH 18.02.2015 2 Ob 135/14p
  • 8 Ob 131/15w
    Entscheidungstext OGH 29.03.2016 8 Ob 131/15w
    Auch
  • 6 Ob 109/20b
    Entscheidungstext OGH 15.09.2020 6 Ob 109/20b
    Vgl; Beisatz: Damit eine Vergütung nach § 15 Abs 1 Z 1 MaklerG fällig wird, bedarf es eines „bisherigen Verhandlungsverlaufs“, damit die Abschlussverweigerung bei objektiver Betrachtung überhaupt „überraschend“ kommen kann und eine Wende gegenüber dem bisher eingenommenen Standpunkt des Auftraggebers darstellt: Nur Vertragsverhandlungen, in welchen eine Annäherung der wechselseitigen Standpunkte der Partner des vermittelten Geschäfts versucht wird bzw eine solche Annäherung mit oder ohne Zutun des Maklers erfolgt, sodass einem Vertragsabschluss keine nennenswerten Hindernisse mehr entgegenstehen, stellen einen solchen „Verhandlungsverlauf“ dar; die überraschende Weigerung zur Setzung des erforderlichen Rechtsakts muss daher in einem späteren Verhandlungsstadium erfolgen. Während der Verhandlungen muss nicht nur bereits eine Annäherung der Parteien des Hauptgeschäfts zustande gekommen sein, sondern auch eine so weitgehende Angleichung der divergierenden Interessen, dass einem Vertragsabschluss keine nennenswerten Hindernisse mehr entgegenstanden. (T4)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1981:RS0062781

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

09.12.2020
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
Zurück Haftungsausschluss Vernetzungsmöglichkeiten

Sofortabfrage ohne Anmeldung!

Jetzt Abfrage starten