RS OGH 1983/6/29 1Ob616/83, 8Ob26/84, 1Ob563/86, 1Ob507/88, 1Ob541/91, 1Ob604/91, 4Ob99/97f, 6Ob52/9

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 29.06.1983
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Norm

IO §28
KO §28
KO §30

Rechtssatz

In Benachteiligungsabsicht handelt der Gemeinschuldner, wenn er weiß und will, dass durch seine Rechtshandlungen Gläubiger benachteiligt werden; sein Wille muss zumindest in der Form des dolus eventualis die Herbeiführung dieses Erfolges gerichtet sein, wenn er auch nicht der einzige Beweggrund sein muss.

Entscheidungstexte

  • 1 Ob 616/83
    Entscheidungstext OGH 29.06.1983 1 Ob 616/83
    Veröff: JBl 1984,495
  • 8 Ob 26/84
    Entscheidungstext OGH 06.12.1984 8 Ob 26/84
  • 1 Ob 563/86
    Entscheidungstext OGH 03.09.1986 1 Ob 563/86
    Veröff: SZ 59/143 = RdW 1987,55 = ÖBA 1986,638
  • 1 Ob 507/88
    Entscheidungstext OGH 10.02.1988 1 Ob 507/88
    Veröff: ÖBA 1988,836
  • 1 Ob 541/91
    Entscheidungstext OGH 10.04.1991 1 Ob 541/91
    Veröff: SZ 64/37 = ÖBA 1991,826 = ecolex 1991,532
  • 1 Ob 604/91
    Entscheidungstext OGH 09.10.1991 1 Ob 604/91
    Auch; Veröff: ÖBA 1992,582
  • 4 Ob 99/97f
    Entscheidungstext OGH 22.04.1997 4 Ob 99/97f
    Auch; Beisatz: "Absicht" zur Benachteiligung im Sinne des § 28 KO bedeutet nichts anderes als Vorsatz. Es reicht daher aus, dass der Schuldner andere Ziele - etwa die Begünstigung des Partners, oder auch die Befreiung von einer drohenden Exekution - verfolgt hat und dabei die Benachteiligung anderer Gläubiger als sicher eintretend erkannte oder diesen Eintritt als naheliegend ansah und sich damit bewusst und positiv abfand. Ablehnung von A.Burgstaller (Zur Absichtsanfechtung, ÖJZ 1979, 148 ff [150]). (T1)
  • 6 Ob 52/99m
    Entscheidungstext OGH 11.11.1999 6 Ob 52/99m
    Vgl auch; Beisatz: Es reicht aus, dass der Schuldner andere Ziele, etwa die Begünstigung des Partners oder auch die Befreiung von einer drohenden Exekution, verfolgt hat und dabei die Benachteiligung anderer Gläubiger als sicher eintretend erkannte oder sich damit bewusst und positiv abfand. (T2); Beisatz: Der vorliegende Fall ist zudem dadurch geprägt, dass die beklagte Partei die Geschäftsführer der Gemeinschuldnerin durch wiederholte Konkursanträge massiv unter Druck setzte und nur deshalb Zahlungen erreichte. (T3)
  • 8 Ob 28/00a
    Entscheidungstext OGH 30.03.2000 8 Ob 28/00a
    Vgl auch; Beis wie T1 nur: "Absicht" zur Benachteiligung im Sinne des § 28 KO bedeutet nichts anderes als Vorsatz. (T4); Beis wie T2
  • 6 Ob 110/00w
    Entscheidungstext OGH 23.11.2000 6 Ob 110/00w
    Auch; nur: Sein Wille muss zumindest in der Form des dolus eventualis die Herbeiführung dieses Erfolges gerichtet sein. (T5); Veröff: SZ 73/182
  • 4 Ob 151/03i
    Entscheidungstext OGH 08.07.2003 4 Ob 151/03i
    Auch
  • 3 Ob 68/02z
    Entscheidungstext OGH 24.06.2003 3 Ob 68/02z
    Vgl auch; Beisatz: Absicht ist demnach im technischen Sinn von Vorsatz zu verstehen, so dass die Rechtswidrigkeit des Verhaltens gegenüber den Gläubigern und Unrechtsbewusstsein des Schuldners erforderlich sind. (T6); Veröff: SZ 2003/71
  • 5 Ob 232/04k
    Entscheidungstext OGH 09.11.2004 5 Ob 232/04k
    Auch; Beis wie T2; Beisatz: Hier: § 2 Z 1 AnfO. (T7)
  • 2 Ob 185/03z
    Entscheidungstext OGH 01.09.2005 2 Ob 185/03z
    Auch; Beis wie T4
  • 1 Ob 25/06t
    Entscheidungstext OGH 16.05.2006 1 Ob 25/06t
    Auch; Beisatz: Hier: § 2 Z 3 AnfO. (T8); Beisatz: Benachteiligungsabsicht ist also schon dann anzunehmen, wenn der Schuldner in Form des bedingten Vorsatzes die Benachteiligung der Gläubiger ernstlich für möglich gehalten und sich damit abgefunden hat; mag die Gläubigerbenachteiligung auch nicht der einzige Beweggrund gewesen sein. (T9)
  • 2 Ob 53/07v
    Entscheidungstext OGH 14.02.2008 2 Ob 53/07v
    Auch; nur T5; Veröff: SZ 2008/22
  • 3 Ob 116/08t
    Entscheidungstext OGH 19.11.2008 3 Ob 116/08t
    Auch; Beisatz: Benachteiligungsabsicht ist im Fall schon eingetretener Insolvenz anzunehmen, wenn zur Begünstigung des Gläubigers das Wissen des Gemeinschuldners hinzutritt, dass das zahlungsunfähige Unternehmen nicht mehr saniert werden kann, in Zukunft eine volle Befriedigung der Gläubiger nicht möglich sein wird und sich der Schuldner damit bewusst abfindet. (T10); Veröff: SZ 2008/168
  • 3 Ob 53/09d
    Entscheidungstext OGH 22.07.2009 3 Ob 53/09d
    Veröff: SZ 2009/99
  • 3 Ob 249/10d
    Entscheidungstext OGH 19.01.2011 3 Ob 249/10d
  • 3 Ob 99/10w
    Entscheidungstext OGH 19.01.2011 3 Ob 99/10w
    Auch; nur T5; Beisatz: Hier: Begünstigungsabsicht nach § 30 Abs 1 Z 3 KO. (T11); Veröff: SZ 2011/2
  • 3 Ob 90/11y
    Entscheidungstext OGH 12.10.2011 3 Ob 90/11y
    Auch
  • 3 Ob 234/11z
    Entscheidungstext OGH 22.02.2012 3 Ob 234/11z
    Auch; Beis wie T9
  • 3 Ob 83/12w
    Entscheidungstext OGH 14.06.2012 3 Ob 83/12w
  • 20 Os 10/16w
    Entscheidungstext OGH 27.01.2017 20 Os 10/16w
  • 10 Ob 72/17m
    Entscheidungstext OGH 23.01.2018 10 Ob 72/17m
    Vgl auch; ähnlich nur T5
  • 3 Ob 97/18p
    Entscheidungstext OGH 21.09.2018 3 Ob 97/18p
    Auch; Beis wie T2; Beis wie T9

Schlagworte

Schlagwort: bedingter Vorsatz

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1983:RS0064166

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

22.11.2018
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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