RS OGH 1988/2/10 9ObA26/88, 9ObA208/90, 9ObA117/92 (9ObA118/92), 9ObA300/97a, 9ObA12/01g, 9ObA191/01

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Veröffentlicht am 10.02.1988
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Norm

ArbVG §105

Rechtssatz

Der Arbeitgeber ist weder berechtigt noch verpflichtet, Untersuchungen über die innere Willensbildung des Betriebsrates anzustellen, wenn ihm nicht bekannt war oder hätte sein müssen, dass die Erklärung des Betriebsratsvorsitzenden beschlussmäßig nicht gedeckt ist.

Entscheidungstexte

  • 9 ObA 26/88
    Entscheidungstext OGH 10.02.1988 9 ObA 26/88
  • 9 ObA 208/90
    Entscheidungstext OGH 29.08.1990 9 ObA 208/90
    Beisatz: § 48 ASGG (T1)
  • 9 ObA 117/92
    Entscheidungstext OGH 08.07.1992 9 ObA 117/92
    Beisatz: Gilt auch für Wissenserklärungen (hier: § 57 ArbVG). (T2)
    Veröff: SZ 65/101 = WBl 1992,400 = Arb 11042 = ZAS 1993/10 S 136 (Kirschbaum) = DRdA 1993,122 (Marhold)
  • 9 ObA 300/97a
    Entscheidungstext OGH 11.03.1998 9 ObA 300/97a
  • 9 ObA 12/01g
    Entscheidungstext OGH 24.01.2001 9 ObA 12/01g
    Auch; Beisatz: Dem Arbeitgeber muss schon aus den Umständen bekannt sein, dass die innerhalb einer Minute nach der Verständigung von der Kündigungsabsicht gefaxte Erklärung des im Ausland befindlichen Vorsitzenden durch keinen entsprechenden Beschluss des Betriebsrates gedeckt sein konnte. (T2a)
    Bem: Änderung der versehentlich ein zweites Mal vergebenen T-Nummer "T2" auf (T2a) - Mai 2013 (T2b)
    Beisatz: Weder konkludentes Verhalten der übrigen Betriebsmitglieder noch eine telefonische Umfrage oder ein Umlaufverfahren können eine kollegiale Willensbildung in Form einer ausdrücklichen Abstimmung nach einer ordnungsgemäßen Beratung ersetzen. (T3)
  • 9 ObA 191/01f
    Entscheidungstext OGH 05.09.2001 9 ObA 191/01f
    Beis wie T3
  • 9 ObA 8/04y
    Entscheidungstext OGH 15.09.2004 9 ObA 8/04y
  • 9 ObA 109/08g
    Entscheidungstext OGH 20.08.2008 9 ObA 109/08g
  • 9 ObA 108/11i
    Entscheidungstext OGH 24.09.2012 9 ObA 108/11i
    Beisatz: Der grundlegende Gedanke, dass der Arbeitgeber keine Untersuchungen über die innere Willensbildung des Betriebsratskollegiums anstellen soll oder muss, wenn ihm nicht bekannt ist oder bekannt sein muss, dass die Erklärung des Betriebsratsvorsitzenden beschlussmäßig nicht gedeckt ist, ist verallgemeinerungsfähig und reicht über die Fälle der Zustimmung nach § 105 ArbVG hinaus. (T4)
    Beisatz: Hier: Kompetenzübertragung vom Betriebsrat auf den Zentralbetriebsrat. (T5)
    Beisatz: Die Frage, ob dem Betriebsinhaber eine allenfalls unterlaufene Verletzung der Vorschriften über die Willensbildung der Betriebsratskollegien hätte bekannt sein müssen, hängt von den jeweiligen Umständen des Einzelfalls ab. (T6)
  • 8 ObA 47/12p
    Entscheidungstext OGH 04.03.2013 8 ObA 47/12p
    Beis wie T5
  • 9 ObA 12/13z
    Entscheidungstext OGH 19.03.2013 9 ObA 12/13z
    Auch
  • 9 ObA 38/13y
    Entscheidungstext OGH 25.06.2013 9 ObA 38/13y
  • 8 ObA 80/13t
    Entscheidungstext OGH 29.11.2013 8 ObA 80/13t
  • 9 ObA 56/15y
    Entscheidungstext OGH 29.07.2015 9 ObA 56/15y
    Auch
  • 9 ObA 114/15b
    Entscheidungstext OGH 28.10.2015 9 ObA 114/15b
    Beis wie T4
  • 9 ObA 35/16m
    Entscheidungstext OGH 25.05.2016 9 ObA 35/16m
    Auch; Beis ähnlich wie T4
  • 9 ObA 124/17a
    Entscheidungstext OGH 30.10.2017 9 ObA 124/17a
    Auch; Beis wie T4
  • 9 ObA 42/18v
    Entscheidungstext OGH 17.05.2018 9 ObA 42/18v
    Beis wie T6
  • 9 ObA 34/19v
    Entscheidungstext OGH 15.05.2019 9 ObA 34/19v
  • 8 ObA 30/19y
    Entscheidungstext OGH 24.07.2019 8 ObA 30/19y
    Vgl auch; Beisatz: Der Arbeitgeber ist auch weder berechtigt noch verpflichtet, Untersuchungen über die innere Willensbildung der Betriebsversammlung durchzuführen. (T7)
    Veröff: SZ 2019/68

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1988:RS0051490

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

27.07.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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