RS OGH 1988/10/4 15Os104/88, 14Os124/15i, 12Os94/18t, 13Os21/21v

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 04.10.1988
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Norm

StPO §39 Abs1 A
StPO §45a Abs1
StPO §281 Abs1 Z1a
ZPO §292

Rechtssatz

Die Zulassung eines Rechtsanwaltsanwärters, der weder in der Verteidigerliste eingetragen war noch die Rechtsanwaltsprüfung mit Erfolg abgelegt hatte und dem auch das Erfordernis jener Prüfung nicht erlassen worden war, zur Verteidigung in der Hauptverhandlung vor dem Schöffengericht verstößt gegen die Bestimmungen der §§ 39 Abs 1, 45 a Abs 1 StPO, bewirkt Urteilsnichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 1 a StPO und ist, da sie die Beeinträchtigung eines unter absoluter Nichtigkeitssanktion stehenden essentiellen Verteidigungsrechtes der Angeklagten (vgl §§ 41 Abs 3, 220 Abs 1 und 3, 281 Abs 1 Z 1 a StPO, Art 6 Abs 3 lit c MRK) zur Folge hat, nach § 292 letzter Satz StPO durch Urteilsaufhebung zu beheben.

Entscheidungstexte

  • 15 Os 104/88
    Entscheidungstext OGH 04.10.1988 15 Os 104/88
  • 14 Os 124/15i
    Entscheidungstext OGH 15.12.2015 14 Os 124/15i
  • 12 Os 94/18t
    Entscheidungstext OGH 23.08.2018 12 Os 94/18t
    Auch; Beisatz: Aus der gesetzlichen Anordnung der notwendigen Verteidigung als Prozessvoraussetzung folgt die Verpflichtung des Gerichts zur Überprüfung der erforderlichen Verteidigerlegitimation des jeweils einschreitenden Vertreters (vgl auch § 58 Abs 2 StPO). (T1)
  • 13 Os 21/21v
    Entscheidungstext OGH 07.06.2021 13 Os 21/21v
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1988:RS0097281

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

12.07.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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