RS OGH 1992/4/9 8Ob622/91, 7Ob603/94, 8Ob2024/96x, 7Ob286/99f (7Ob294/99g), 1Ob277/00t, 7Ob176/01k,

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 09.04.1992
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Norm

ABGB §480
ABGB §481
ABGB §1500

Rechtssatz

Wer einen gültigen Titel besitzt, ist bei offenkundigen Dienstbarkeiten, bei denen das Eintragungsprinzip nach herrschender Ansicht durchbrochen wird, trotz Nichtverbücherung geschützt.

Entscheidungstexte

  • 8 Ob 622/91
    Entscheidungstext OGH 09.04.1992 8 Ob 622/91
  • 7 Ob 603/94
    Entscheidungstext OGH 29.11.1995 7 Ob 603/94
    Vgl
  • 8 Ob 2024/96x
    Entscheidungstext OGH 14.03.1996 8 Ob 2024/96x
    Veröff: SZ 69/71
  • 7 Ob 286/99f
    Entscheidungstext OGH 23.11.1999 7 Ob 286/99f
    Veröff: SZ 72/192
  • 1 Ob 277/00t
    Entscheidungstext OGH 27.02.2001 1 Ob 277/00t
    Beisatz: Das Recht entsteht nicht etwa erst durch die jetzt angestrebte Einverleibung im Lastenblatt des dienenden Guts, durch einen solchen bücherlichen Vorgang wird vielmehr nur die Grundbuchsordnung den realen Rechtsverhältnissen angeglichen. (T1)
    Beisatz: Hier: Fischereirecht als offenkundige reguläre Grunddienstbarkeit, die immer mit einem bestimmten herrschenden Gut verbunden war. (T2)
    Veröff: SZ 74/33
  • 7 Ob 176/01k
    Entscheidungstext OGH 31.07.2001 7 Ob 176/01k
    Vgl aber; Beisatz: Außer es soll dem Willen der Parteien bei einem bloß obligatorischen Recht ohne Verbücherung bleiben. (T3)
  • 1 Ob 300/01a
    Entscheidungstext OGH 29.01.2002 1 Ob 300/01a
  • 1 Ob 259/02y
    Entscheidungstext OGH 13.12.2002 1 Ob 259/02y
    Beis wie T3; Veröff: SZ 2002/169
  • 1 Ob 69/03h
    Entscheidungstext OGH 01.07.2003 1 Ob 69/03h
    Auch; Beisatz: Hier: Fischereirechte. (T4)
  • 5 Ob 270/03x
    Entscheidungstext OGH 09.12.2003 5 Ob 270/03x
    Vgl aber; Beisatz: Die Offenkundigkeit einer Dienstbarkeit durchbricht nur dann den Eintragungsgrundsatz, wenn der Berechtigte über einen Erwerbstitel verfügt oder das Recht ersessen hat. (T5)
  • 2 Ob 125/04b
    Entscheidungstext OGH 04.06.2004 2 Ob 125/04b
    Vgl auch; Beisatz: Für eine beiderseits bekannte reguläre Grunddienstbarkeit kann aber nichts anderes gelten, weil das Kennen dem Kennenmüssen zumindest gleichzuhalten ist. (T6)
  • 7 Ob 290/03b
    Entscheidungstext OGH 30.06.2004 7 Ob 290/03b
  • 6 Ob 268/04m
    Entscheidungstext OGH 15.12.2004 6 Ob 268/04m
    Veröff: SZ 2004/180
  • 10 Ob 33/04g
    Entscheidungstext OGH 24.10.2006 10 Ob 33/04g
    Vgl auch; Beisatz: Kannte der Erwerber der belasteten Liegenschaft die zu verbüchernde, aber nicht verbücherte Dienstbarkeit (oder musste er sie wegen ihrer Offenkundigkeit kennen), so ist sie ihm gegenüber - unabhängig von einer vertraglichen Überbindung - wirksam. (T7)
  • 5 Ob 152/08a
    Entscheidungstext OGH 26.08.2008 5 Ob 152/08a
    Vgl; Beisatz: Die positive Kenntnis des Erwerbers von einem bestehenden Nutzungsrecht führt diesem gegenüber zur Wirksamkeit der nicht verbücherten Servitut. (T8)
    Beisatz: Hier: Hinweis im Kaufvertrag auf ein eingeräumtes Gartenbenützungsrecht mit der Erklärung der Verkäufer, dass „diese Servitut nie in Vollzug gesetzt und der Garten ... tatsächlich nie benützt wurde." (T9)
  • 5 Ob 58/09d
    Entscheidungstext OGH 09.06.2009 5 Ob 58/09d
    Vgl; Beisatz: Der Erwerber einer nach dem Grundbuchsstand unbelasteten Liegenschaft kann den Schutz des Vertrauens in die Vollständigkeit des Grundbuchs jedenfalls dann nicht in Anspruch nehmen, wenn er deren tatsächliche Belastung mit einer dinglichen Dienstbarkeit kennt. Ein solcher Erwerber hat eine vom Voreigentümer einem Dritten vertraglich eingeräumte Dienstbarkeit auch dann gegen sich gelten zu lassen, wenn dieses Recht (noch) nicht ins Grundbuch eingetragen wurde. (T10)
    Beisatz: Maßgeblich kann dabei nur die positive Kenntnis beim Erwerb der Liegenschaft sein, sei es beim Abschluss des Erwerbsgeschäfts oder bei Überreichung des Verbücherungsantrags. Die Beweislast hiefür trifft den angeblich Dienstbarkeitsberechtigten. (T11)
    Beisatz: Es trifft nicht zu, dass es auf subjektive Momente beim Erwerber, etwa auf ein mögliches Vergessen oder Verdrängen der - Jahre vor dem Erwerbsvorgang - erlangten Kenntnis wegen Gedächtnisstörungen, durch Zeitablauf oder sonstige Umstände gar nicht ankomme. (T12)
  • 3 Ob 97/12d
    Entscheidungstext OGH 11.07.2012 3 Ob 97/12d
  • 7 Ob 175/13f
    Entscheidungstext OGH 29.01.2014 7 Ob 175/13f
  • 5 Ob 30/14v
    Entscheidungstext OGH 04.09.2014 5 Ob 30/14v
    Beis ähnlich wie T7
  • 7 Ob 158/14g
    Entscheidungstext OGH 05.11.2014 7 Ob 158/14g
    Vgl; Beis wie T7; Beis wie T8
  • 1 Ob 129/16a
    Entscheidungstext OGH 20.12.2016 1 Ob 129/16a
    Auch
  • 1 Ob 84/17k
    Entscheidungstext OGH 24.05.2017 1 Ob 84/17k
    Auch; Beisatz: Die Offenkundigkeit einer Nutzung kann nur die unterbliebene Verbücherung, nicht aber einen fehlenden Titel ersetzen. (T13)
  • 8 Ob 36/17b
    Entscheidungstext OGH 25.10.2017 8 Ob 36/17b
    Auch; Beisatz: Auch bei vertraglich eingeräumten Dienstbarkeiten, sofern diese nach dem Vertragswillen der Partner des Bestellungsvertrags dinglich wirken sollen. Ein solcher Vertragswille ist insbesondere dann anzunehmen, wenn für beide Vertragsparteien klar ist, dass der Berechtigte sein Recht über längere Zeit und unabhängig vom jeweiligen Eigentümer des dienenden Grundstücks ausüben will. (T14)
  • 1 Ob 229/17h
    Entscheidungstext OGH 30.01.2018 1 Ob 229/17h
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T13
  • 3 Ob 235/19h
    Entscheidungstext OGH 26.02.2020 3 Ob 235/19h
    Vgl; Beis wie T13
  • 9 Ob 11/20p
    Entscheidungstext OGH 16.04.2020 9 Ob 11/20p
    Vgl; Beis wie T5
  • 4 Ob 59/21m
    Entscheidungstext OGH 27.05.2021 4 Ob 59/21m
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1992:RS0011631

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

15.07.2021
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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