RS OGH 1994/2/8 11Os196/93, 14Os88/97, 14Os83/01, 14Os51/02, 13Os150/02, 15Os44/04, 12Os137/04, 11Os

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 08.02.1994
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Norm

StPO §126 Abs1 B
StPO §134
StPO §238
StPO §258 Ba
StPO §281 Abs1 Z4 B

Rechtssatz

Gemäß § 258 StPO kommt die Beweiswürdigung ausschließlich dem Gerichtshof zu, wobei die Richter sich auf Grund des Beweisverfahrens, des persönlichen Eindrucks von den Zeugen und vom Angeklagten sowie auf Grund ihrer Berufserfahrung und Lebenserfahrung über die Verlässlichkeit der Aussagen schlüssig zu werden haben. Das Gutachten eines Psychiaters oder Jugendpsychologen ist nur in besonders gelagerten Fällen erforderlich, so etwa bei festgestellter abwegiger Veranlagung in psychischer oder charakterlicher Hinsicht, bei in der Hauptverhandlung zutage getretenen Entwicklungsstörungen oder sonstigen Defekten, die ein für die Beurteilung der Glaubwürdigkeit erforderliches Fachwissen verlangen, das bei den Mitgliedern des erkennenden Senates nicht ohne weiters vorausgesetzt werden kann.

Anmerkung

Bem: Der Rechtssatz wird wegen der Häufigkeit seiner Zitierung ("überlanger RS") nicht bei jeder einzelnen Bezugnahme, sondern nur fallweise mit einer Gleichstellungsindizierung versehen.

Entscheidungstexte

  • 11 Os 196/93
    Entscheidungstext OGH 08.02.1994 11 Os 196/93
  • 14 Os 88/97
    Entscheidungstext OGH 09.09.1997 14 Os 88/97
    nur: Gemäß § 258 StPO kommt die Beweiswürdigung ausschließlich dem Gerichtshof zu. Das Gutachten eines Psychiaters oder Jugendpsychologen ist nur in besonders gelagerten Fällen erforderlich, so etwa bei festgestellter abwegiger Veranlagung in psychischer oder charakterlicher Hinsicht, bei in der Hauptverhandlung zutage getretenen Entwicklungsstörungen oder sonstigen Defekten. (T1)
  • 14 Os 83/01
    Entscheidungstext OGH 04.09.2001 14 Os 83/01
    nur T1
  • 14 Os 51/02
    Entscheidungstext OGH 28.05.2002 14 Os 51/02
    nur: Gemäß § 258 StPO kommt die Beweiswürdigung ausschließlich dem Gerichtshof zu, wobei die Richter sich auf Grund des Beweisverfahrens, des persönlichen Eindrucks von Zeugen sowie ihrer Berufserfahrung und Lebenserfahrung über die Verlässlichkeit der Aussagen schlüssig zu werden haben. Das Gutachten eines Psychiaters oder Jugendpsychologen ist nur in besonders gelagerten Fällen erforderlich. (T2)
  • 13 Os 150/02
    Entscheidungstext OGH 18.12.2002 13 Os 150/02
    Auch
  • 15 Os 44/04
    Entscheidungstext OGH 24.06.2004 15 Os 44/04
    Auch
  • 12 Os 137/04
    Entscheidungstext OGH 22.03.2005 12 Os 137/04
    Auch
  • 11 Os 47/05d
    Entscheidungstext OGH 10.01.2005 11 Os 47/05d
    Auch
  • 13 Os 84/07p
    Entscheidungstext OGH 03.10.2007 13 Os 84/07p
    Auch; nur T1
  • 11 Os 18/08v
    Entscheidungstext OGH 01.04.2008 11 Os 18/08v
    Vgl auch; nur: Bei der Prüfung der Glaubwürdigkeit der Angaben eines Angeklagten handelt es sich um eine Frage der richterlichen Beweiswürdigung (§ 258 Abs 2 StPO), die in der Regel der Hilfestellung durch Sachverständigenbeweis nicht bedarf. (T3)
  • 11 Os 111/09x
    Entscheidungstext OGH 18.08.2009 11 Os 111/09x
    Vgl; Beisatz: Die Beurteilung, ob ein Gutachten ausreichend und schlüssig ist bzw ob ein Sachverständiger über die erforderlichen Fachkenntnisse zur Erstattung eines Gutachtens verfügt, obliegt als Beweisfrage dem erkennenden Gericht. Die Überzeugungskraft eines Befunds oder eines Gutachtens ist als Akt freier Beweiswürdigung einer Anfechtung entzogen (Ratz, WK-StPO § 281 Rz 351). (T4)
  • 12 Os 121/10a
    Entscheidungstext OGH 11.11.2010 12 Os 121/10a
    Vgl; Beisatz: Ein aussagepsychologisches Gutachten ist daher nur dann geboten, wenn durch Beweisergebnisse aktenmäßig belegte Ansatzpunkte für eine nicht realitätsorientierte Aussage, insbesondere etwa für eine Beeinflussung des Aussageverhaltens von unmündigen oder psychisch kranken Personen vorliegen. Ein Suchtgift? oder Alkoholmissbrauch ohne sonstige, das Aussageverhalten beeinflussende, für ein aussagepsychologisches Gutachten relevante Begleiterscheinungen bietet daher keine ausreichenden Anhaltspunkte für die Einholung einer derartigen Expertise. (T5)
  • 15 Os 150/10p
    Entscheidungstext OGH 15.12.2010 15 Os 150/10p
    Auch
  • 15 Os 91/11p
    Entscheidungstext OGH 17.08.2011 15 Os 91/11p
    Vgl; Beis ähnlich wie T5; Beisatz: Hier: Behauptete Projektion von sexuellen Übergriffen. (T6)
  • 15 Os 52/11b
    Entscheidungstext OGH 17.08.2011 15 Os 52/11b
    Auch; Beisatz: Wobei die Störungen erheblich sein und dem Grad des § 11 StGB nahekommen oder gegen die allgemeine Wahrnehmungs? und Wiedergebefähigkeit oder die Aussageehrlichkeit des Zeugen schlechthin sprechen müssen. (T7)
  • 13 Os 94/11i
    Entscheidungstext OGH 04.10.2011 13 Os 94/11i
    Auch
  • 15 Os 36/11z
    Entscheidungstext OGH 21.09.2011 15 Os 36/11z
    Vgl auch
  • 12 Os 162/11g
    Entscheidungstext OGH 31.01.2012 12 Os 162/11g
    Auch
  • 12 Os 37/12a
    Entscheidungstext OGH 26.06.2012 12 Os 37/12a
    Auch
  • 15 Os 72/12w
    Entscheidungstext OGH 22.08.2012 15 Os 72/12w
    Auch
  • 12 Os 125/12t
    Entscheidungstext OGH 10.10.2012 12 Os 125/12t
    Auch
  • 15 Os 114/12x
    Entscheidungstext OGH 17.10.2012 15 Os 114/12x
    Auch
  • 15 Os 136/12g
    Entscheidungstext OGH 21.11.2012 15 Os 136/12g
    Auch; Beis wie T7
  • 12 Os 102/12k
    Entscheidungstext OGH 11.04.2013 12 Os 102/12k
    nur: Die Beurteilung der Wahrheit und Richtigkeit der Aussagen von Zeugen ist ein Akt freier Beweiswürdigung, der ausschließlich dem Gericht zusteht, wobei die Richter sich aufgrund des Beweisverfahrens, des persönlichen Eindrucks von den Zeugen und vom Angeklagten sowie aufgrund ihrer Berufserfahrung und Lebenserfahrung über die Verlässlichkeit der Aussagen schlüssig zu werden haben. (T8)
  • 15 Os 166/12v
    Entscheidungstext OGH 20.03.2013 15 Os 166/12v
    Auch; nur ähnlich T2
  • 15 Os 64/13w
    Entscheidungstext OGH 26.06.2013 15 Os 64/13w
  • 14 Os 137/13y
    Entscheidungstext OGH 05.11.2013 14 Os 137/13y
    Vgl
  • 14 Os 147/13v
    Entscheidungstext OGH 05.11.2013 14 Os 147/13v
    Vgl
  • 14 Os 69/14z
    Entscheidungstext OGH 12.08.2014 14 Os 69/14z
    Auch
  • 15 Os 84/14p
    Entscheidungstext OGH 27.08.2014 15 Os 84/14p
    Auch
  • 15 Os 137/14g
    Entscheidungstext OGH 14.01.2015 15 Os 137/14g
    Auch; ähnlich nur T1
  • 12 Os 62/15g
    Entscheidungstext OGH 27.08.2015 12 Os 62/15g
    Auch; Beis wie T5; Beis wie T6; Beisatz: Diese Voraussetzungen sind vom Beschwerdeführer darzutun. (T9)
  • 17 Os 15/15g
    Entscheidungstext OGH 22.09.2015 17 Os 15/15g
    Auch
  • 11 Os 118/15k
    Entscheidungstext OGH 27.10.2015 11 Os 118/15k
    Auch
  • 12 Os 77/15p
    Entscheidungstext OGH 28.01.2016 12 Os 77/15p
    Auch
  • 11 Os 21/16x
    Entscheidungstext OGH 22.03.2016 11 Os 21/16x
    Auch; Beis wie T7
  • 13 Os 134/15b
    Entscheidungstext OGH 09.03.2016 13 Os 134/15b
    Auch
  • 14 Os 144/15f
    Entscheidungstext OGH 14.09.2016 14 Os 144/15f
    Auch; Beisatz: Hier: Zur Beurteilung der Glaubwürdigkeit des Angeklagten. (T10)
  • 14 Os 53/16z
    Entscheidungstext OGH 20.10.2016 14 Os 53/16z
    Auch
  • 15 Os 40/17x
    Entscheidungstext OGH 24.05.2017 15 Os 40/17x
    Auch; Beis wie T5
  • 14 Os 40/17i
    Entscheidungstext OGH 04.07.2017 14 Os 40/17i
    Auch
  • 11 Os 68/17k
    Entscheidungstext OGH 08.08.2017 11 Os 68/17k
    Auch
  • 14 Os 57/17i
    Entscheidungstext OGH 05.09.2017 14 Os 57/17i
    Auch
  • 14 Os 12/18y
    Entscheidungstext OGH 06.03.2018 14 Os 12/18y
    Auch
  • 14 Os 29/18y
    Entscheidungstext OGH 10.04.2018 14 Os 29/18y
    Auch
  • 13 Os 19/18w
    Entscheidungstext OGH 09.05.2018 13 Os 19/18w
    Auch; Beis wie T10
  • 12 Os 32/18z
    Entscheidungstext OGH 19.04.2018 12 Os 32/18z
    Vgl
  • 14 Os 135/19p
    Entscheidungstext OGH 25.02.2020 14 Os 135/19p
    Vgl; nur T3; nur T8
  • 14 Os 59/21i
    Entscheidungstext OGH 29.06.2021 14 Os 59/21i
  • 15 Os 137/21t
    Entscheidungstext OGH 26.01.2022 15 Os 137/21t
    Vgl
  • 13 Os 16/22k
    Entscheidungstext OGH 18.05.2022 13 Os 16/22k
    Vgl; nur T3
  • 14 Os 43/22p
    Entscheidungstext OGH 31.05.2022 14 Os 43/22p
    Vgl

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1994:RS0097733

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

04.07.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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