RS OGH 2000/7/13 6Ob177/00y, 6Ob171/00s, 6Ob178/00w, 6Ob275/00k, 6Ob21/03m, 6Ob43/05z, 6Ob41/06g, 6O

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Veröffentlicht am 13.07.2000
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Norm

FBG §24
HGB §283
HGB (UGB) §283 Abs4

Rechtssatz

Der Verhängung einer Zwangsstrafe gemäß § 283 HGB hat deren Androhung vorauszugehen (gleichlautend 6 Ob 171/00s und 6 Ob 178/00w).

Entscheidungstexte

  • 6 Ob 177/00y
    Entscheidungstext OGH 13.07.2000 6 Ob 177/00y
  • 6 Ob 171/00s
    Entscheidungstext OGH 13.07.2000 6 Ob 171/00s
  • 6 Ob 178/00w
    Entscheidungstext OGH 13.07.2000 6 Ob 178/00w
    Beisatz: Gleichlautend 6 Ob 171/00s und 6 Ob 177/00y. (T1)
  • 6 Ob 275/00k
    Entscheidungstext OGH 23.11.2000 6 Ob 275/00k
    Beisatz: Dies folgt aus dem (auch) repressiven Charakter der Zwangsstrafe und dem deswegen besonders zu beachtenden Recht auf Gehör sowie aus dem aus § 24 FBG und den Gesetzesmaterialien hervorleuchtenden Grundsatz des stufenweisen Vorgehens (Grundsatz des gelindesten Mittels zur Erreichung des primär gegebenen Beugezwecks einer Zwangsstrafe) (so bereits 6 Ob 177/00y und 6 Ob 178/00w). (T2); Beisatz: Der Geschäftsführer einer Gesellschaft mbH sollte schon im Aufforderungsverfahren Gelegenheit haben, allfällige die Säumnis rechtfertigende Umstände vorzutragen, weil ihm dies ansonsten im Rekursverfahren wegen der Zulässigkeit von Neuerungen eingeräumt werden müsste (so bereits 6 Ob 177/00y und 6 Ob 178/00w). (T3)
  • 6 Ob 21/03m
    Entscheidungstext OGH 20.03.2003 6 Ob 21/03m
    Auch; Beis wie T3
  • 6 Ob 43/05z
    Entscheidungstext OGH 21.04.2005 6 Ob 43/05z
    Vgl; Beisatz: Die Zwangsstrafen nach § 283 HGB sind reine Beugemittel. (T4); Veröff: SZ 2005/60
  • 6 Ob 41/06g
    Entscheidungstext OGH 29.06.2006 6 Ob 41/06g
    Auch
  • 6 Ob 261/06k
    Entscheidungstext OGH 30.11.2006 6 Ob 261/06k
    Vgl auch; Beisatz: Nach § 283 Abs 4 HGB (UBG) und § 24 Abs 3 FBG, jeweils idF PublizitätsrichtlinieG (PuG), BGBl I Nr 103/2006 ist die verhängte Zwangsstrafe auch dann zu vollstrecken, wenn die bestrafte Person ihrer Pflicht (beziehungsweise der gerichtlichen Anordnung) nachgekommen oder deren Erfüllung unmöglich geworden ist. Diese Bestimmungen sind seit 1.7. 2006 anzuwenden. Die geänderte Rechtslage bedeutet aber nicht, dass der zur Vorlage des Jahresabschlusses Verpflichtete vor Verhängung einer bereits angedrohten Zwangsstrafe neuerlich zur Erfüllung seiner Verpflichtung unter Androhung eben dieser Zwangsstrafe aufgefordert werden müsste. Die Gesetzesänderung hatte nämlich keine Auswirkungen auf die zu erzwingende Verpflichtung und auf die Höhe der angedrohten und schließlich verhängten Zwangsstrafe. (T5)
  • 6 Ob 293/06s
    Entscheidungstext OGH 15.02.2007 6 Ob 293/06s
    Vgl auch; Beis wie T5
  • 6 Ob 109/07h
    Entscheidungstext OGH 25.05.2007 6 Ob 109/07h
    Vgl auch; Beis wie T5
  • 6 Ob 84/07g
    Entscheidungstext OGH 25.05.2007 6 Ob 84/07g
    Vgl auch; Beis ähnlich wie T5
  • 6 Ob 144/07f
    Entscheidungstext OGH 13.07.2007 6 Ob 144/07f
    Vgl auch; Beis wie T5 nur: Die geänderte Rechtslage bedeutet nicht, dass der zur Vorlage des Jahresabschlusses Verpflichtete vor Verhängung einer bereits angedrohten Zwangsstrafe neuerlich zur Erfüllung seiner Verpflichtung unter Androhung eben dieser Zwangsstrafe aufgefordert werden müsste. (T6)
  • 6 Ob 8/08g
    Entscheidungstext OGH 24.01.2008 6 Ob 8/08g
    Vgl auch; Beis wie T5
  • 6 Ob 282/08a
    Entscheidungstext OGH 15.01.2009 6 Ob 282/08a
    Vgl; Beisatz: Die Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs zu § 5 Abs 2 letzter Satz AVG, wonach ein angedrohtes Zwangsmittel nicht mehr zu vollziehen ist, sobald der Verpflichtung entsprochen wurde (VwGH JBl 1991, 202; vgl auch VwSlg 3.171/A), kann nicht auf das Zwangsstrafenverfahren nach § 283 UGB übertragen werden. (T7); Beisatz: Schon die ursprüngliche Offenlegungspflicht des § 277 UGB muss innerhalb der Frist des § 277 Abs 1 bzw 2 UGB beim Firmenbuchgericht einlangen; die bloße Absendung reicht nicht aus. Gleiches gilt aber für die Zwangsstrafen nach § 283 UGB, knüpft der Wortlaut des § 283 Abs 2 UGB doch ausdrücklich (unter anderem) an die Pflicht nach § 277 UGB an. (T8)
  • 6 Ob 251/09v
    Entscheidungstext OGH 14.01.2010 6 Ob 251/09v
    Auch
  • 6 Ob 181/11b
    Entscheidungstext OGH 14.09.2011 6 Ob 181/11b

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:2000:RS0113939

Im RIS seit

12.08.2000

Zuletzt aktualisiert am

27.10.2011
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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