TE Vfgh Beschluss 2022/9/20 V68/2021 ua

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Veröffentlicht am 20.09.2022
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Index

82/02 Gesundheitsrecht allgemein

Norm

B-VG Art139 Abs1 Z3, Art139 Abs1b
3. COVID-19-NotmaßnahmenV BGBl II 27/2021
4. COVID-19-SchutzmaßnahmenV BGBl II 58/2021 idF BGBl II 76/2021
VfGG §7 Abs2
  1. B-VG Art. 139 heute
  2. B-VG Art. 139 gültig ab 01.01.2015 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 114/2013
  3. B-VG Art. 139 gültig von 01.01.2014 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 51/2012
  4. B-VG Art. 139 gültig von 01.01.2004 bis 31.12.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 100/2003
  5. B-VG Art. 139 gültig von 30.11.1996 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 659/1996
  6. B-VG Art. 139 gültig von 01.01.1991 bis 29.11.1996 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 685/1988
  7. B-VG Art. 139 gültig von 01.07.1976 bis 31.12.1990 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 302/1975
  8. B-VG Art. 139 gültig von 21.07.1962 bis 30.06.1976 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 205/1962
  9. B-VG Art. 139 gültig von 19.12.1945 bis 20.07.1962 zuletzt geändert durch StGBl. Nr. 4/1945
  10. B-VG Art. 139 gültig von 03.01.1930 bis 30.06.1934
  1. VfGG § 7 heute
  2. VfGG § 7 gültig ab 22.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 16/2020
  3. VfGG § 7 gültig von 01.01.2015 bis 21.03.2020 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 101/2014
  4. VfGG § 7 gültig von 01.01.2015 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 92/2014
  5. VfGG § 7 gültig von 01.03.2013 bis 31.12.2014 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 33/2013
  6. VfGG § 7 gültig von 01.07.2008 bis 28.02.2013 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 4/2008
  7. VfGG § 7 gültig von 01.01.2004 bis 30.06.2008 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 100/2003
  8. VfGG § 7 gültig von 01.10.2002 bis 31.12.2003 zuletzt geändert durch BGBl. I Nr. 123/2002
  9. VfGG § 7 gültig von 01.01.1991 bis 30.09.2002 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 329/1990
  10. VfGG § 7 gültig von 01.07.1976 bis 31.12.1990 zuletzt geändert durch BGBl. Nr. 311/1976

Leitsatz

Ablehnung eines Individualantrags auf Aufhebung der Ausgangsregelungen der 3. COVID-19-NotmaßnahmenV bzw der 4. COVID-19-SchutzmaßnahmenV sowie der Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken in bestimmten Situationen; hinreichende Dokumentation der Entscheidungsgrundlagen im Verordnungsakt

Spruch

Die Behandlung des Antrages wird abgelehnt.

Begründung

Begründung

Der Verfassungsgerichtshof kann die Behandlung eines Antrages gemäß Art139 Abs1 Z3 B-VG ablehnen, wenn er keine hinreichende Aussicht auf Erfolg hat (Art139 Abs1b B-VG; vgl VfGH 24.2.2015, G13/2015).

Der Verfassungsgerichtshof ist in einem auf Antrag eingeleiteten Verfahren zur Prüfung der Gesetzmäßigkeit einer Verordnung gemäß Art139 B-VG auf die Erörterung der geltend gemachten Bedenken beschränkt (vgl VfSlg 11.580/1987, 14.044/1995, 16.674/2002). Er hat sohin ausschließlich zu beurteilen, ob die angefochtene Verordnung aus den in der Begründung des Antrages dargelegten Gründen gesetzwidrig ist (VfSlg 15.644/1999, 17.222/2004).

Der Antrag behauptet die Gesetzwidrigkeit der Ausgangsregelungen der 3. COVID-19-Notmaßnahmenverordnung, BGBl II 27/2021, bzw der 4. COVID-19-Schutzmaßnahmenverordnung, BGBl II 58/2021, idF BGBl II 76/2021 sowie näher bezeichneter Bestimmungen der zuletzt genannten Verordnung, mit der Pflichten zum Tragen von FFP2-Masken in bestimmten Situationen auferlegt wurden: Die angefochtenen Ausgangsregelungen seien angesichts der epidemiologischen Situation nicht erforderlich gewesen, zumal gelindere Mittel gereicht hätten; sie würden das verfassungsgesetzlich gewährleistete Recht auf Freizügigkeit verletzen. Die FFP2-Maskenpflichten würden gegen Art3 GRC bzw Art8 EMRK verstoßen. Auch widerspreche §12 Abs1 Satz 2 COVID-19-MG dem gewaltenteilenden und dem demokratischen Prinzip.

Vor dem Hintergrund der Rechtsprechung des Verfassungsgerichtshofes (vgl zu Ausgangsregelungen zB VfGH 22.9.2021, V582/2020; 24.6.2021, V2/2021; zuletzt VfGH 29.4.2022, V23/2022; vgl zu einer FFP2-Maskentragepflicht VfGH 3.12.2021, V617/2020 ua) lässt das Vorbringen des Antrages die behaupteten Gesetz- bzw Verfassungswidrigkeiten als so wenig wahrscheinlich erkennen, dass er keine hinreichende Aussicht auf Erfolg hat: Der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz hat seine Entscheidungsgrundlagen hinreichend im Verordnungsakt dokumentiert. Eine Ausgangsregelung darf nicht erst dann verfügt werden, wenn zuvor alle nur denkbaren Maßnahmen nach den §§3 f. COVID-19-MG ausgeschöpft wurden (vgl VfGH 22.9.2021, V582/2020).

Demgemäß wurde beschlossen, von einer Behandlung des – nicht auf das Vorliegen sämtlicher Prozessvoraussetzungen geprüften – Antrages abzusehen (§19 Abs3 Z1 iVm §31 letzter Satz VfGG).

Schlagworte

COVID (Corona), VfGH / Individualantrag, VfGH / Ablehnung, Grundlagenforschung

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VFGH:2022:V68.2021

Zuletzt aktualisiert am

13.01.2023
Quelle: Verfassungsgerichtshof VfGH, http://www.vfgh.gv.at
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