RS Vwgh 2013/7/19 2013/02/0101

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Veröffentlicht am 19.07.2013
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Index

10/07 Verwaltungsgerichtshof
40/01 Verwaltungsverfahren
90/01 Straßenverkehrsordnung
90/02 Führerscheingesetz

Norm

FSG 1997 §14 Abs8;
FSG 1997 §37a;
StVO 1960 §5 Abs1;
StVO 1960 §99 Abs1;
StVO 1960 §99 Abs1a;
StVO 1960 §99 Abs1b;
VStG §19;
VStG §20;
VwGG §42 Abs2 Z1;

Beachte

Besprechung in:ZVR 1/2014, S 31 - 32;

Rechtssatz

Die belBeh wertete in einem Verfahren betreffend Übertretung der § 5 Abs 1 iVm § 99 Abs 1b StVO 1960 den Alkoholgehalt der Atemluft von 0,44 mg/l gemäß § 20 VStG als mildernd. Dem ist entgegenzuhalten, dass nach der geltenden Rechtslage ein System von abgestuften Mindest- und Höchststrafen (vgl. § 99 Abs. 1, 1a und 1b StVO 1960) - je nach Grad der Alkoholisierung - besteht und auch schon ab einer Alkoholisierung von 0,25 mg/l Alkoholgehalt der Atemluft bzw. 0,5 Promille Blutalkoholgehalt die Strafbarkeit eines Kfz-Lenkers gegeben ist (vgl. § 14 Abs. 8 iVm § 37a FSG 1997). Nach dem sog. Doppelverwertungsverbot dürfen Umstände, die für den Tatbestand oder den Strafsatz relevant sind, nicht auch noch zusätzlich als Strafzumessungsgründe berücksichtigt werden (vgl. E 26. März 2004, 2004/02/0037). Da der Grad der Alkoholisierung nunmehr für den jeweils anzuwendenden Strafsatz relevant ist, liegt ein Verstoß gegen das Doppelverwertungsverbot vor.

Schlagworte

Verfahrensrecht StrafenErschwerende und mildernde UmständeBesondere Rechtsgebiete

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2013:2013020101.X01

Im RIS seit

16.08.2013

Zuletzt aktualisiert am

05.10.2017
Quelle: Verwaltungsgerichtshof VwGH, http://www.vwgh.gv.at
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