RS UVS Kärnten 1995/02/28 KUVS-K2-1908-1911/3/94

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Veröffentlicht am 28.02.1995
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Rechtssatz

Zum Begriff "arbeitnehmerähnliches Verhältnis" gemäß § 2 Abs 2 lit b AuslBG:

Kriterien, welche den Begriff arbeitnehmerähnliche Personen kennzeichnen, sind beispielsweise die wirtschaftliche Abhängigkeit von einem Arbeitgeber, verbunden mit wirtschaftlicher Unselbständigkeit abgeleitet aus einer konkreten Verpflichtung; daß die Arbeitsleistung in wirtschaftlicher Unterordnung für die Zwecke eines anderen erbracht wird; die Arbeit mit Arbeitsmitteln und Gerätschaften des Beschäftigers verrichtet wird, daß eine Verpflichtung zur persönlichen Arbeit besteht und daß eine eigene Betriebsstätte fehlt. Insgesamt ist der Begriff des arbeitnehmerähnlichen Verhältnisses im Hinblick auf den sozialen Schutzzweck weit auszulegen, wobei es bei arbeitnehmerähnlichen Personen nicht erforderlich ist, daß diese sich völlig in den Betriebsablauf ihres Arbeitgebers unterordnen. Ein arbeitnehmerähnliches Dienstverhältnis ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, daß an sich ein Arbeitsvertragsverhältnis nicht vorliegt, jedoch die Kriterien fremdbestimmter Arbeit in erheblichem Umfang gegeben sind. Es handelt sich dabei um Personen, die eine Art Mittelstellung zwischen dem rechtlich und wirtschaftlich unselbständigen Arbeitnehmer und dem rechtlich und wirtschaftlich selbständigen Unternehmer einnehmen. Sie sind trotz vorhandener rechtlicher Selbständigkeit wirtschaftlich unselbständig und stehen deshalb dem Arbeitnehmer näher als dem Unternehmer. Sie stehen zwar in keinem Arbeitsverhältnis, haben aber häufig andere vertragliche Beziehungen, wie solche aufgrund eines Auftrages oder eines freien Dienstvertrages, welche auch Elemente anderer Verträge zB eines Werkvertrages enthalten können.

Quelle: Unabhängige Verwaltungssenate UVS, http://www.wien.gv.at/uvs/index.html
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