TE OGH 1985/6/18 5Ob42/85

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Veröffentlicht am 18.06.1985
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Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofes Dr.Marold als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofes Hon.Prof.Dr.Griehsler, Dr.Jensik, Dr.Zehetner und Dr.Klinger als Richter in der Außerstreitsache der Antragstellerin A B C D E F, Klagenfurt, Kempfstraße 8, vertreten durch Dr.Hans Primus, Rechtsanwalt in Klagenfurt wieder die Antragsgegner 1) Wilfriede G, Hausfrau, Widmanngasse 28, 9500 Villach, 2) Gudrun H, Hausfrau, Widmanngasse 28, 9500 Villach, 3) Herta I, Hausfrau, Widmanngasse 28, 9500 Villach, 4) KR Josef J, Pensionist, Antoniensteig 95, 9500 Villach, 5) Ellen K, Hausfrau, Ringmauergasse 10, 9500 Villach, diese alle vertreten durch Dr.Anton Gradischnig, Rechtsanwalt in Villach, 6) Dr.Zladko L, Arzt, Locarno (Schweiz), Postfach 444, 7) Herta M, Angestellte, Ringmauergasse 10, 9500 Villach, diese gleichfalls vertreten durch Dr.Anton Gradischnig, Rechtsanwalt in Villach, 8) Willibald N, Gewerbetreibender, Bäckerteigstraße 16, 9220 Velden, 9) Dipl.Kfm.Helmut O, Geschäftsmann, Sonnrain, 9500 Villach, 10) Dipl.Kfm.Erika P, Angestellte, Burgplatz, 9500 Villach, 11) Verlassenschaft nach dem am 17.September 1983 verstorbenen Thorbjörg Q, Pensionist, wohnhaft gewesen Ringmauergasse 4, 9500 Villach, vertreten durch den erbserklärten Erben Franz R, ebendort, 12) Martha S, Hausfrau, 921 Fernwood Road, Moorestown, N.J.08057/USA,

13) Thomas S, Geschäftsmann, ebendort, 14) Ing.Josef T, Stadtbaumeister, Willroiderstraße 13, 9500 Villach, 15) Ingeborg U, Kindergartenleiterin, Widmanngasse 28, 9500 Villach, 16) Karl V, Pensionist, 8471 Spielfeld 28, 17) Christine W, Hausfrau, Widmanngasse 28, 9500 Villach, 18) Herta X, Hausfrau, Stumpfergasse 45/2/2/21, 1060 Wien, 19) Y Z AA AB, Versicherungs AG, Praterstraße 1-7, 1020 Wien, vertreten durch die Landesdirektion für Kärnten und Osttirol, Heuplatz 1, 9020 Klagenfurt, 20) Dipl.Ing.Helmut AC, Angestellter, Lukasweg 207, 9872 Millstatt, 21) Brigitte AC, Hausfrau, ebendort, 22) Rudolf AD, Fleischermeister, Ringmauergasse 10, 9500 Villach, 23) Med.R.Dr.Herbert AE, Arzt, Völkendorfer Straße 31, 9500 Villach, 24) Dr.Barbara AF, Studentin, Grabenstraße 45, 8020 Graz, 25) Heidelinde AF, Assistentin, Münzweg 41/2/8, 9500 Villach, 26) Karl Hans AG, Kaufmann, Ringmauergasse 10, 9500 Villach, 27) Dipl.Ing.Alois AH, Zivilingenieur, Ringmauergasse 10, 9500 Villach, 28) Theresa AI, Hausfrau, Ringmauergasse 10, 9500 Villach, 29) Johann AJ, Penionist, Zeno-Goeß-Straße 3, 9500 Villach,

30) Dr.Ing.Franz AK, Kaufmann, Trattengasse 2, 9500 Villach, 31) Reinhard AL, Angestellter, Ringmauergasse 10, 9500 Villach, 32) Sylvia AL, Hausfrau, Ringmauergasse 10, 9500 Villach, 33) Amalia Elfriede AM, Hausfrau, Ringmauergasse 10, 9500 Villach, 34) Alfred AN, Geschäftsmann, Schwellbrunnerstraße 55, CH 9100 Herisau, 35) Lieselotte O, Hausfrau, Sonnrain, 9500 Villach, 36) Dr.Johann AO, Angestellter, Körausweg 4, 9560 Feldkirchen, 37) Roswitha AO, Hausfrau, ebendort, 38) Gerhard AP, Angestellter, Ringmauergasse 10, 9500 Villach, 39) Elfriede AQ, Hausfrau, St.Georgen 182, 8820 Neumarkt, 40) Ing.Rudolf AR, Angestellter, F.X.Wirthstraße 7, 9500 Villach, 41) Emma AS, Pensionistin, Peraustraße 23, 9500 Villach,

42) Manfred AT, Student, Nennersdorfer Straße 5, 8700 Leoben, 43) Fritz AU, Kaufmann, Gerbergasse 6, 9500 Villach, 44) Leopoldine AV, Hausfrau, Oberrain 42, 9586 Fürnitz, 45) Norbert Titus AW, Therapeut und Masseur, Ringmauergasse 10, 9500 Villach und 46) Dr.Dietmar J, Staatsanwalt, Widmanngasse 28, 9500 Villach, wegen Duldung einer Widmungsänderung (§ 13 Abs.2, § 26 Abs.1 Z 2 WEG 1975) infolge Revisionsrekurses der Antragstellerin gegen den Beschluß des Landesgerichtes Klagenfurt als Rekursgerichtes vom 22.Feber 1985, GZ.2 R 74/85-67, womit der Beschluß des Bezirksgerichtes Villach vom 4. Mai 1984, GZ.10 Nc 19/83-49, abgeändert wurde, folgenden Beschluß gefaßt:

Spruch

Die Akten werden dem Rekursgericht mit dem Auftrag zurückgestellt, seine Entscheidung vom 22.2.1985, 2 R 74/85-67, durch die nach dem Gesetz erforderlichen Aussprüche zu ergänzen.

Text

Begründung:

Das Erstgericht sprach gemäß § 13 Abs.2 WEG 1975 aus, daß die Antragsgegner als Miteigentümer der Liegenschaft EZ 299 KG Villach mit den Wohn-, Büro- und Geschäftshäusern Widmanngasse 28 und Ringmauergasse 10 schuldig seien, eine Widmungsänderung zum Zweck der Durchführung von Gesundenuntersuchungen hinsichtlich der im dritten Obergeschoß des Hauses Widmanngasse 28 gelegenen Wohnung top.Nr.3, mit welcher das Wohnungseigentum der Antragstellerin verbunden ist, zu dulden.

Das Rekursgericht änderte den erstgerichtlichen Beschluß im Sinne der Antragsabweisung ab.

Rechtliche Beurteilung

Das gegenständliche Verfahren ist bereits im Zeitpunkt des Inkrafttretens des Mietrechtsgesetzes am 1.1.1982 bei Gericht anhängig gewesen. Es sind daher auf dieses Verfahren in analoger Anwendung des § 48 MRG unter anderem die Verfahrensvorschriften des § 26 Abs.2 WEG 1975 idF vor dessen Änderung durch § 56 Z 3 MRG anzuwenden (Würth-Zingher, MRG 2 233, Anm.8 zu § 56; MietSlg.34.575/27 uva, zuletzt etwa 5 Ob 58/84, 5 Ob 9,10/85). Gemäß § 26 Abs.2 Z 3 WEG 1975 aF sind im außerstreitigen Verfahren nach § 26 WEG 1975 unter anderem die Bestimmungen der ZPO über das Rechtsmittel des Rekurses - mit Ausnahme der Bestimmung über die Unterfertigung eines schriftlichen Rekurses durch einen Rechtsanwalt - anzuwenden. Wie der Oberste Gerichtshof bereit zu 5 Ob 58/84 und 5 Ob 9,10/85 ausgesprochen hat, ist diese Verweisung auf die den Rekurs betreffenden Bestimmungen der ZPO eine solche auf die jeweils in Geltung stehende Fassung dieser Bestimmungen. Da die Entscheidung des Rekursgerichtes hier am 22.2.1985, also nach dem 30.4.1983 gefällt worden ist (Art.XVII § 2 Abs.1 Z 8 Zivilverfahrens-Novelle 1983), hätte das Rekursgericht daher gemäß § 526 Abs.3 iVm § 500 ZPO idF der Zivilverfahrens-Novelle 1983 auszusprechen gehabt, ob der Wert des Verfahrensgegenstandes, über den es entschieden hat, S 15.000 bzw. S 300.000 übersteigt und im Falle des übersteigens bloß der erstgenannten Grenze der Revisionsrekurs an den Obersten Gerichtshof gemäß § 502 Abs.4 Z 1 ZPO zulässig ist (§ 528 Abs.2 ZPO idF der Zivilverfahrens-Novelle 1983). Wegen des Unterbleibens dieser nach dem Gesetz erforderlichen Aussprüche war dem Rekursgericht eine entsprechende Ergänzung seiner Entscheidung aufzutragen. Sollte das Rekursgericht aussprechen, daß der Revisionsrekurs nicht nach § 502 Abs.4 Z 1 ZPO zulässig sei, dann wäre der bereits erstattete Revisionsrekurs der Antragstellerin dieser nach § 84 ZPO idF der Zivilverfahrens-Novelle 1983 zur Verbesserung durch Anführung der im sinngemäß anzuwendenden § 505 Abs.1 Z 5 ZPO vorgeschriebenen gesonderten Gründe, warum entgegen dem Ausspruch des Rekursgerichtes der Revisionsrekurs für nach § 502 Abs.4 Z 1 ZPO zulässig erachtet wird, zurückzustellen. Dies hätte ungeachtet dessen zu geschehen, daß die Antragstellerin bereits in ihrem erstatteten Revisionsrekurs vorsichtshalber das Vorliegen einer erheblichen Rechtsfrage des materiellen Rechtes behauptete, um ihr die Stellungnahme zu den gegenteiligen Argumenten des Rekursgerichtes zu ermöglichen.

Anmerkung

E06008

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1985:0050OB00042.85.0618.000

Dokumentnummer

JJT_19850618_OGH0002_0050OB00042_8500000_000
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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