TE OGH 1989/10/2 1Nd11/89

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Veröffentlicht am 02.10.1989
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Kopf

Der Oberste Gerichtshof hat durch den Senatspräsidenten des Obersten Gerichtshofs Dr. Schragel als Vorsitzenden und durch die Hofräte des Obersten Gerichtshofs Dr. Hofmann und Dr. Graf als weitere Richter über die Verfahrenshilfeanträge der K*** Hotelgesellschaft mbH i.L., vertreten durch Ing. Herbert Ochsenberger, Pensionist, Griesgasse 8, 8020 Graz, gegen

I. 1.) die R*** Ö***, vertreten durch die Finanzprokuratur, Singerstraße 17-19, 1010 Wien, 2.) Dr. Gernot S***, Rechtsanwalt, Salzmannstraße 6, 5700 Zell am See, wegen S 1,500.000,-- (8 a Nc 14/89 des Landesgerichtes Salzburg)

II. die R*** Ö***, vertreten durch die Finanzprokuratur, Singerstraße 17-19, 1010 Wien, wegen

S 500.000,-- (8 a Nc 15/89 des Landesgerichtes Salzburg) den

Beschluß

gefaßt:

Spruch

Zur Entscheidung über die beiden Anträge und allfälligen weiteren Verfahren wird gemäß § 9 Abs. 4 AHG das Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien als zuständig bestimmt.

Text

Begründung:

Die Antragstellerin begehrt Verfahrenshilfe zur Erhebung einer I. Amtshaftungsklage gegen die R*** Ö*** und

gleichzeitig Schadenersatzklage gegen Dr. Gernot S***, wegen S 1,500.000,--, weil Richter des Landesgerichtes Salzburg als Konkursgerichtes sowie der ehemalige Masseverwalter im Konkurs der Antragstellerin durch rechtswidrige Betriebsschließung trotz Kenntnis der ausgezeichneten Betriebserwartungen ihr den geltend gemachten Schaden zugefügt hätten,

2. Amtshaftungsklage gegen die R*** Ö*** wegen der mit

S 500.000,-- bezifferten Schäden aus der vom Landesgericht Salzburg als Konkursgericht und vom Oberlandesgericht Linz als Rechtsmittelgericht veranlaßten ungerechtfertigten Konkurseröffnung.

Rechtliche Beurteilung

Da die Voraussetzungen des § 9 Abs. 4 AHG hier vorliegen und diese Bestimmung auch schon im Verfahren um Gewährung der Verfahrenshilfe anzuwenden ist (19. Juli 1988, 1 Nd 15/88 ua), ist für die Behandlung der beiden Rechtssachen das - im Sinne des § 9 Abs. 4 AHG nicht betroffene - Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien als zuständig zu bestimmen. Diese Entscheidung wirkt auch für den zwar nicht in Vollziehung der Gesetze tätig gewesenen (ÖBl. 1976, 97; EvBl. 1975/138; SZ 36/57 ua; Loebenstein-Kaniak, AHG2 50 f.), aber von der Antragstellerin im erstgenannten Verfahren als formeller Streitgenosse der Republik behandelten ehemaligen Masseverwalter im Konkurs der Antragstellerin (1 Nd 15/88).

Anmerkung

E18483

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1989:0010ND00011.89.1002.000

Dokumentnummer

JJT_19891002_OGH0002_0010ND00011_8900000_000
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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