RS Vwgh 2004/4/16 2002/01/0474

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Veröffentlicht am 16.04.2004
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Index

001 Verwaltungsrecht allgemein
40/01 Verwaltungsverfahren
41/02 Staatsbürgerschaft

Norm

AVG §71 Abs1;
Staatsbürgerschafts-Übergangsrecht 1985 Art1 §1 Abs1 idF 1986/386;
Staatsbürgerschafts-Übergangsrecht 1985 Art1 §1 Abs4;
Staatsbürgerschafts-Übergangsrecht 1985 Art1 §1;
StbG 1985 §46;
VwRallg;

Rechtssatz

Die für eine Handlung gesetzte Frist ist eine verfahrensrechtliche, wenn die Handlung (auch) prozessuale Rechtswirkungen auslösen soll (Walter/Mayer, Verwaltungsverfahrensrecht8, (2003), Rz 229; Hinweis: E 21.1.1991, Zl. 90/12/0250). Die Frist nach Art. I § 1 Staatsbürgerschafts-Übergangsrecht 1985 ist dagegen allein auf den Eintritt einer materiellen Rechtswirkung, nämlich den (unmittelbaren) Staatsbürgerschaftserwerb durch Erklärung, gerichtet. Dass Art. I § 1 Abs. 4 leg. cit. die Erlassung eines Feststellungsbescheides vorsieht, ändert daran nichts, weil der Staatsbürgerschaftserwerb ex lege mit dem Zeitpunkt eintritt, in dem alle Voraussetzungen vorliegen; die Geltendmachung der Staatsbürgerschaft hängt damit nicht von der vorherigen Erlassung des Bescheides ab (Thienel, Österreichische Staatsbürgerschaft II (1990), 142).

Schlagworte

Rechtsgrundsätze Fristen VwRallg6/5

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:VWGH:2004:2002010474.X01

Im RIS seit

13.05.2004
Quelle: Verwaltungsgerichtshof VwGH, http://www.vwgh.gv.at
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