RS OGH 1966/11/11 12Os149/66, 13Os77/82, 13Os156/85, 9Os132/85, 13Os160/86, 13Os70/87, 13Os64/87, 14

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 11.11.1966
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Norm

StPO §240a Abs3
StPO §276a
StPO §281 Z3
StPO §281 Abs3

Rechtssatz

Unterbleiben der Beeidigung der Schöffen in der gemäß § 276a StPO wiederholten Hauptverhandlung, obgleich die erste Hauptverhandlung samt Beeidigung im vorangegangenen Kalenderjahr stattfand.

Entscheidungstexte

  • 12 Os 149/66
    Entscheidungstext OGH 11.11.1966 12 Os 149/66
    Veröff: RZ 1967,54
  • 13 Os 77/82
    Entscheidungstext OGH 22.07.1982 13 Os 77/82
    Vgl; Beisatz: Nur die Unterlassung der Beeidigung schlechthin ist mit Nichtigkeit bedroht. (T1)
  • 13 Os 156/85
    Entscheidungstext OGH 05.12.1985 13 Os 156/85
    Vgl aber; Beisatz: Hat der Vorsitzende vor der wiederholten Hauptverhandlung die Schöffen unter Resümierung der Ergebnisse der vorangegangenen Hauptverhandlung an ihren im Vorjahr geleisteten Schöffeneid erinnert, so ist unzweifelhaft erkennbar, dass die Formverletzung auf die Entscheidung keinen den Angeklagten nachteiligen Einfluss üben konnte. (T2)
  • 9 Os 132/85
    Entscheidungstext OGH 25.06.1986 9 Os 132/85
    Vgl; Beisatz: Wurde jedoch die Hauptverhandlung über den Jahreswechsel hinaus bis zur Urteilsverkündung ohne längere Unterbrechung (§§ 276a, 302 Abs 1 StPO) durchgeführt, so musste eine neuerliche Beeidigung (hier: der Geschworenen) nicht vorgenommen werden (so schon EvBl 1953/367). (T3)
  • 13 Os 160/86
    Entscheidungstext OGH 13.11.1986 13 Os 160/86
    Beisatz: So auch schon KH 62 und EvBl 1953/367. (T4)
    Veröff: EvBl 1987/129 S 456
  • 13 Os 70/87
    Entscheidungstext OGH 07.05.1987 13 Os 70/87
    Vgl; Beisatz: Keine Reassumierung der Entscheidung vom 13.11.1986, 13 Os 160/86 wegen eines nachträglich hervorgekommenen, bei der Protokollierung hinsichtlich der Beeidigung unterlaufenen Irrtums (SSt XXXII/108; EvBl 1948/32). (T5)
    Veröff: SSt 58/35
  • 13 Os 64/87
    Entscheidungstext OGH 10.09.1987 13 Os 64/87
    Vgl; Beisatz: Fand die Beeidigung zwar im Vorjahr, aber nur etwas mehr als zwei Monate vor der mit dem Urteil abgeschlossenen Hauptverhandlung statt, und hat die Schöffin in Unkenntnis der Vorschrift des § 240a Abs 3 StPO die Frage des Vorsitzenden nach ihrer Beeidigung uneingeschränkt bejaht, so ist unzweifelhaft erkennbar, dass die Formverletzung keinen dem Angeklagten nachteiligen Einfluss üben konnte. (T6)
    Veröff: JBl 1988,257
  • 14 Os 58/91
    Entscheidungstext OGH 01.10.1991 14 Os 58/91
    Vgl; Beis wie T1; Beis wie T3
  • 14 Os 102/94
    Entscheidungstext OGH 06.09.1994 14 Os 102/94
    Vgl; Beis wie T2
  • 14 Os 116/96
    Entscheidungstext OGH 20.08.1996 14 Os 116/96
  • 14 Os 107/97
    Entscheidungstext OGH 11.11.1997 14 Os 107/97
    Vgl auch; Beis wie T2
  • 15 Os 145/02
    Entscheidungstext OGH 12.06.2003 15 Os 145/02
    Beisatz: In Hinblick auf die Neudurchführung nur knapp sechs Monate nach der Beeidigung ist unzweifelhaft erkennbar, dass die Formverletzung keinen auf den Angeklagten nachteiligen Einfluss im Sinne des § 281 Abs 3 StPO üben konnte, sodass der behauptete Nichtigkeitsgrund nicht erfolgreich geltend gemacht werden kann. (T7)
  • 15 Os 63/03
    Entscheidungstext OGH 26.06.2003 15 Os 63/03
    Vgl auch; Beisatz: Fortsetzung der Hauptverhandlung innerhalb der in § 276a normierten Frist von zwei Monaten in der selben Senatszusammensetzung. (T8)
  • 11 Os 112/04
    Entscheidungstext OGH 07.12.2004 11 Os 112/04
    Vgl; Beis ähnlich wie T2
  • 12 Os 111/04
    Entscheidungstext OGH 13.01.2005 12 Os 111/04
    Beisatz: Im Hinblick auf die Durchführung zahlreicher Hauptverhandlungen über einen Zeitraum von circa einem Jahr ist unzweifelhaft erkennbar, dass den (kontinuierlich am Verfahrensfortgang beteiligten) Schöffen der Eid nicht in Vergessenheit geraten und somit die gerügte Formverletzung keinen auf den Angeklagten nachteiligen Einfluss üben konnte. (T9)
  • 11 Os 37/05h
    Entscheidungstext OGH 07.06.2005 11 Os 37/05h
    Vgl; Beisatz: Einer neuerlichen Beeidigung von Schöffen, die im laufenden Kalenderjahr noch nicht beeidigt worden sind, bedarf es dann nicht, wenn im neuen Jahr die Hauptverhandlung, an der sie im vergangenen Jahr als beeidigte Schöffen teilgenommen haben, bloß fortgesetzt, nicht aber gemäß § 276a StPO neu durchgeführt wird. (T10)
  • 11 Os 108/07b
    Entscheidungstext OGH 01.04.2008 11 Os 108/07b
    Vgl; Beisatz: Wurde die Hauptverhandlung zwar über den Jahreswechsel (§ 240a Abs 3 StPO) hinaus, bis zur Urteilsverkündung aber jeweils innerhalb der 2-Monats-Frist des § 276a StPO fortgesetzt, muss eine neuerliche Beeidigung der Schöffen nicht vorgenommen werden. (T11)
  • 11 Os 23/06a
    Entscheidungstext OGH 01.04.2008 11 Os 23/06a
    Vgl; Beis ähnlich wie T10
  • 14 Os 159/08a
    Entscheidungstext OGH 16.12.2008 14 Os 159/08a
    Vgl; Beis ähnlich wie T3
  • 11 Os 20/10s
    Entscheidungstext OGH 23.03.2010 11 Os 20/10s
    Beis wie T7; Beis wie T9
  • 13 Os 62/10g
    Entscheidungstext OGH 19.08.2010 13 Os 62/10g
    Vgl; Beis wie T10
  • 11 Os 51/11a
    Entscheidungstext OGH 30.06.2011 11 Os 51/11a
    Vgl
  • 15 Os 150/11i
    Entscheidungstext OGH 20.12.2011 15 Os 150/11i
    Vgl; Beisatz: Kein nachteiligen Einfluss (§ 281 Abs 3 StPO) einer Unterlassung der Beeidigung bloß am ersten von mehreren Verhandlungstagen. (T12)
  • 14 Os 79/12t
    Entscheidungstext OGH 05.03.2013 14 Os 79/12t
    Vgl; Beis wie T10; Beisatz: Von dieser (bereits seit Jahrzehnten) gefestigten und mit dem Schrifttum im Einklang stehenden ? vom Beschwerdeführer im Übrigen zu Unrecht als nicht „aus dem Gesetz abgeleitet“ kritisierten ? Rechtsprechung des Obersten Gerichtshofs abzugehen, sieht sich der erkennende Senat nicht veranlasst. (T13)
  • 15 Os 1/13f
    Entscheidungstext OGH 22.05.2013 15 Os 1/13f
    Auch; Beis wie T9; Beis wie T10
  • 15 Os 170/13h
    Entscheidungstext OGH 19.02.2014 15 Os 170/13h
    Auch; Im Hinblick auf die Neudurchführung nur knapp neun Monate nach der vorangegangenen Verhandlung ist unzweifelhaft erkennbar, dass der Eid den Schöffen nicht in Vergessenheit geraten ist und somit die gerügte Formverletzung keinen auf den Angeklagten nachteiligen Einfluss üben konnte. (T14)
  • 13 Os 55/13g
    Entscheidungstext OGH 23.04.2014 13 Os 55/13g
    Auch;Beisatz: Die ständige Judikatur zum Verhältnis der Bestimmungen des § 240a Abs 3 StPO und des § 276a StPO zueinander folgt unmittelbar aus dem Gesetz, konkret daraus, dass die Hauptverhandlung nach dem System der StPO eine Einheit darstellt (Danek, WK?StPO § 276a Rz 1) und dass § 240a StPO die Beeidigung der (im laufenden Kalenderjahr noch nicht beeidigten) Schöffen am Beginn dieser Einheit (siehe auch Überschrift zu §§ 239 bis 244 StPO) verlangt, wogegen eine allfällige Beeidigung in einem späteren Stadium der Hauptverhandlung (§§ 245 ff StPO) dem Gesetz fremd ist. (T15)
  • 15 Os 52/14g
    Entscheidungstext OGH 14.01.2015 15 Os 52/14g
    Auch; Beis wie T3; Beis wie T10; Beis wie T11; Beis wie T15
  • 14 Os 98/19x
    Entscheidungstext OGH 14.01.2020 14 Os 98/19x
    Vgl; Beis wie T3; Beis wie T10; Beis wie T11
  • 13 Os 87/20y
    Entscheidungstext OGH 09.12.2020 13 Os 87/20y
    Vgl; Beis ähnlich T7; Beis ähnlich T9; Beis ähnlich T14
  • 12 Os 62/21s
    Entscheidungstext OGH 22.10.2021 12 Os 62/21s
    Vgl; Beis wie T3; Beis wie T10; Beis wie T11; Beis wie T15

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1966:RS0098270

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

01.02.2022
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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