RS OGH 1988/2/9 4Ob501/88, 8Ob608/91, 1Ob204/06s, 1Ob134/10b, 3Ob7/11t, 1Ob9/12y, 1Ob168/13g, 9Ob8/1

JUSLINE Rechtssatz

Veröffentlicht am 09.02.1988
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Norm

JN §49 Abs1
JN §56 Abs2
ZPO §500 IIB2
ZPO §501
RATG §10 Z2
GGG §16 Abs1 Z1

Rechtssatz

Gibt der Kläger den "Streitwert nach Rechtsanwaltstarif" mit S 12.000,-- und den "Streitwert für GGG" mit S 6.000,-- an, hat er damit nur auf die bindenden einschlägigen Bemessungsgrundlagen für die Rechtsanwaltsgebühren und Gerichtsgebühren nach § 10 Z 2 lit b RATG und nach § 16 Abs 1 lit c GGG hingewiesen, nicht aber im Sinne des § 56 Abs 1 und 2 JN den (insbesondere) für die Beurteilung der Zuständigkeit und der Besetzung des Gerichtes maßgebenden Wert des nicht in einem Geldbetrag bestehenden Streitgegenstandes angegeben. Es gilt gemäß § 56 Abs 2 Satz 2 JN der in § 49 Abs 1 JN genannte Betrag (nämlich S 30.000,--) als Streitwert. Diese durch Art I Z 2 ZVN 1986 BGBl 1986/71 eingeführte Bestimmung ist auf nach dem 28.02.1986 angebrachte Klagen anzuwenden (Art VIII § 2 Z 1 Nov 1986). Das Berufungsgericht hat nicht im Verfahren nach § 501 ZPO zu entscheiden, ist aber bei seinem Ausspruch nach § 500 Abs 2 JN auch an den Streitwert von S 30.000,-- nicht gebunden.

Entscheidungstexte

  • 4 Ob 501/88
    Entscheidungstext OGH 09.02.1988 4 Ob 501/88
  • 8 Ob 608/91
    Entscheidungstext OGH 31.08.1992 8 Ob 608/91
  • 1 Ob 204/06s
    Entscheidungstext OGH 19.12.2006 1 Ob 204/06s
    Auch; Beisatz: Wird nur der Streitwert nach „GGG" und „RATG" beziffert und somit nur auf die bindenden einschlägigen Bemessungsgrundlagen für die Rechtsanwalts- und die Gerichtsgebühren hingewiesen, ohne den Wert des nicht in einem Geldbetrag bestehenden Streitgegenstands gemäß § 56 Abs 2 JN anzugeben, gilt gemäß § 56 Abs 2 dritter Satz JN der Betrag von 4.000 EUR als Streitwert. (T1)
  • 1 Ob 134/10b
    Entscheidungstext OGH 10.08.2010 1 Ob 134/10b
    Auch; Beisatz: Hier: Bezeichnung des Streitwerts nach dem AHK. (T2)
  • 3 Ob 7/11t
    Entscheidungstext OGH 23.02.2011 3 Ob 7/11t
    Vgl auch; Beisatz: Hier: Bewertung des Feststellungsbegehrens in der Klage ausdrücklich nur nach RATG. Eine die berufungsgerichtliche (Höher?)Bewertung ausschließende Bewertung des Klagebegehrens nach den Bewertungsbestimmungen der JN liegt daher nicht vor. (T3)
    Bem: Zweifelsstreitwert nach § 56 Abs 2 JN idF BGBl I 2009/52: 5.000 EUR. (T4)
  • 1 Ob 9/12y
    Entscheidungstext OGH 01.03.2012 1 Ob 9/12y
    Vgl auch; Beis wie T3 nur: Bewertung des Feststellungsbegehrens in der Klage ausdrücklich nur nach RATG. (T5)
  • 1 Ob 168/13g
    Entscheidungstext OGH 17.10.2013 1 Ob 168/13g
    Vgl; Beis wie T3
  • 9 Ob 8/15i
    Entscheidungstext OGH 29.04.2015 9 Ob 8/15i
    Vgl auch; Beisatz: Wenn der Kläger die Bewertung in der Klage nur auf den Streitwert nach RATG und GGG bezieht, kommt der Zweifelsstreitwert nach § 56 Abs 2 JN zur Anwendung. (T6)

European Case Law Identifier (ECLI)

ECLI:AT:OGH0002:1988:RS0042434

Im RIS seit

15.06.1997

Zuletzt aktualisiert am

30.06.2015
Quelle: Oberster Gerichtshof (und OLG, LG, BG) OGH, http://www.ogh.gv.at
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